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Radsport Ausflug in die Loipe nicht von Dauer

Der HRSC Wernigerode hat einen Abstecher in eine andere Sportart gemacht.

Von Florian Bortfeldt 20.01.2021, 04:00

Wernigerode l Allen Einschränkungen durch das Coronavirus und dem Winterwetter der vergangenen Tage zum Trotz hat der Radsport-Nachwuchs des HRSC Wernigerode weiter an seiner Fitness gearbeitet. Dazu gehörte auch ein Abstecher in eine komplett andere Sportart.

Vor wenigen Tagen gestaltete sich das Training für die beiden Nachwuchs-Radrenner vom „Team Stadtwerke“ des Harzer Raddsportclub etwas anders. Nachdem Moritz Martin und Kai Tittel am vorletzten Freitag wieder gemeinsam mit etwa 20 Fahrern vom Landesverband Radsport Sachsen-Anhalt vor dem Bildschirm auf dem Wahoo-Rollentrainer ihre Kilometer herunter gespult haben, trafen sie sich Tags darauf am Vormittag in Moritz‘ Heimatstadt Hasselfelde. Hatte Moritz Martin schon mehrfach auf Ski gestanden, war es für Kai Tittel eine Premiere. Etwas mehr als eine Stunde versuchten sie sich beim Skilanglauf in den Loipen vom Skiverein Hasselfelde. Ihr Fazit: Sie bleiben dann doch lieber beim Radfahren.

Ein Rennen der besonderen Art hatten die beiden Harzer Ende des Jahres absolviert, Moritz Martin und Kai Tittel starteten beim e-Cycling „Wahoo-Nachwuchscup“, ausgetragen über die Online-Plattform „Zwift“. Einige Tage zuvor hatte der Landesverband Radsport Sachsen-Anhalt die beiden U15-Fahrer mit einem Wahoo-Rollentrainer als Leihgabe für den Verein überrascht, mit dem sie sich abwechselnd auf den virtuellen Wettkampf vorbereiteten. Für das Rennen fand sich dann ebenfalls eine Lösung, um beide gleichzeitig starten zu lassen.

Kai Tittel bekam die Gelegenheit, mit einem Wahoo-Rollentrainer in der Geschäftsstelle des Landesverbandes in Magdeburg teilzunehmen. Moritz Martin dagegen baute zu Hause alles auf, damit das Rennen optimal stattfinden konnte. Mit ein wenig Aufregung, ob die Technik richtig arbeitet und wie solch ein Rennen abläuft, ging es in die übliche Vorbereitung vor einem Wettkampf. Auch bei dieser Art Rennen wurde sich vorher gut warm gefahren. Ab 13 Uhr war dann jeder für sich, aber auf dem Bildschirm gemeinsam, unterwegs. Die Strecke war mit etlichen Bergen gespickt, die sich dann beim Trittwiderstand auch bemerkbar machten.

Wie bei den meisten Sportveranstaltungen zur Zeit, vermissten die Sportler die motivierenden Zuschauer direkt vor Ort. So hatten Moritz und Kai lediglich ihre Eltern oder Geschwister, die sie ein wenig anfeuern konnten. Interessierte hatten die Möglichkeit, einen Livestream zu verfolgen und hier gleichzeitig einige Infos zu allen Startern durch die Kommentatoren zu erhalten.

Nach einer halben Stunde Renngeschehen auf dem Rollentrainer kamen die beiden Harzer Radsportler fast zeitgleich ins Ziel, obwohl etwa 90 Kilometer Luftlinie zwischen ihnen lag. Moritz wurde Siebter, dicht gefolgt von Kai auf Platz acht. In der Sachsen-Anhalt-Wertung bedeutete dies Platz drei und vier – ein super Ergebnis dafür, dass es das erste Rennen dieser Art war.

Beide fiebern nun weiteren Online-Wettkämpfen entgegen und tauschen zur Zeit wöchentlich den Wahoo-Rollentrainer. Dieser stellt in der Tat einen großen Trainingsvorteil gegenüber den vorhandenen einfachen Rollentrainern dar, da man mittels dynamisch einstellbarem Widerstand realistischer trainieren kann. Das Training kann zudem über die Zwift-Plattform noch interessanter und abwechslungsreicher als auf den freien Rollen gestaltet werden. Beide freuen sich immer auf die Woche, in der sie den Trainer nutzen können und sind bereits versiert in den notwendigen Umbauarbeiten.

Die Möglichkeit, das Anforderungsprofil der Straße realistisch darzustellen und in dieser Zeit gemeinsam mit vielen anderen zu trainieren, machen den Rollentrainer zum derzeit beliebtesten Trainingsgerät, welches Schranken überwindet.