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Fußball Liebold und die Löcher im Gartenzaun

Martin Liebold vom MSC Preussen ist im ZDF-Sportstudio beim Saisonfinale im Torwandschießen dabei.

Von Anne Toss 05.07.2019, 01:01

Magdeburg l Im Großen und Ganzen lässt Martin Liebold seinen nächsten Auftritt im ZDF-Sportstudio ganz gelassen auf sich zukommen. Eine etwas außergewöhnliche Anstrengung hat der Stürmer des MSC Preussen dann aber doch unternommen, um beim Torwandschießen zu punkten: „Ich habe Löcher in den Gartenzaun gesägt, um die Torwand zu imitieren. Und aus Spaß habe ich auch ein paar Mal daraufgeschossen“, erzählt Liebold und lacht. Immerhin geht es am Sonnabend ja vielleicht sogar um 25.000 Euro.

Aber der Reihe nach. Am 6. Oktober vergangenen Jahres traf Liebold in Heyrothsberge sehenswert per Fallrückzieher. Sven Sonnenberg, Social-Media-Beauftragter der Preussen, hatte den Treffer auf Video. Auf „hartplatzhelden.de“ wurde das Tor dann per Abstimmung gewählt und Liebold zum Torwandschießen ins ZDF-Sportstudio eingeladen. Mit 3:0 Treffern setzte er sich dort gegen Ironman-Gewinner Patrick Lange durch. Und nimmt deshalb am Sonnabend als einer von zwölf Siegern am großen Saisonfinale teil.

„Damit ich aber wirklich im Finale um 23 Uhr stehe, muss ich erst den Vorentscheid überstehen“, erklärt Liebold. Was wiederum bedeutet: Er muss zu den zwei Schützen gehören, die im Halbfinale die meisten Treffer erreichen.

„Meine elf Konkurrenten habe ich schon auf dem Schirm“, berichtet er, „weiß, wie oft jeder getroffen hat. Aber dass ich jetzt eine Gegner-Analyse gemacht hätte, wäre übertrieben.“ Denn: „Alle, die dort sind, sind ja schon Sieger, weil sie sich gegen jemanden im Torwandschießen durchgesetzt haben. Und ein bisschen Glück gehört sowieso dazu. Ich nehme den Tag jetzt einfach mit, freue mich darauf und genieße es.“

Und wenn der Tag nur annähernd so gut wird, wie sein letzter Ausflug nach Mainz, steht diesem Vorhaben nichts im Wege. Denn Martin Liebold schwärmt immer noch von der Erfahrung, obwohl er zuvor auch etwas Angst hatte, „dass ich mich komplett zur Schere mache“. Das ist allerdings nicht passiert, im Gegenteil. „Als ich vor der Torwand stand, war ich schon komplett im Tunnel und konzentriert. Dass ich zweimal unten getroffen habe, war schon Weltklasse. Und der eine Treffer oben quasi eine Sensation“, erinnert sich Liebold und lacht.

Doch als „absolut genial“ ist ihm vor allem der prominente Gast Patrick Lange in Erinnerung geblieben. „Wir haben uns danach noch stundenlang im VIP-Raum unterhalten, er ist eine sehr inspirierende Person", erzählt Liebold, „gerade sein Sportler-Leben hat mich wirklich interessiert, wie er als Triathlet den inneren Schweinehund überwindet und zu seiner mentalen Stärke gefunden hat." Zudem: „Es ist ja nicht selbstverständlich, dass die Promis überhaupt noch so lange im Studio verweilen."

Jetzt stellt er sich auf eine weitere lange Nacht ein, denn auf das Halbfinale, das von 20 bis 22 Uhr ausgetragen wird, folgt eventuell noch das Finale. „Und da wir, also ich und Sven Sonnenberg, in Mainz übernachten, geht es danach bestimmt noch weiter", erzählt Liebold. Über die 25.000 Euro, die als Preisgeld winken, hat er sich übrigens noch keine Gedanken gemacht. „Das ist Träumerei. Ich habe ja überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich die Chance bekomme", sagt Liebold. Wahrscheinlich, überlegt er, würde er die Summe wohl in seine Altersvorsorge und einen Urlaub investieren.

Die Unterstützung seiner Mannschaftskameraden und Freunde hat er auf jeden Fall. „Anscheinend wird sogar ein kleines Public Viewing veranstaltet", weiß Liebold. Vielleicht bringt ihn das und die Löcher im Gartenzaun ja tatsächlich bis ins Finale.