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Fußball Schützenhilfe vom Rivalen

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. So kann man die Gefühlslage der Magdeburger Landesligisten nach dem 22. Spieltag zusammenfassen.

Von Roland Schulz 08.04.2019, 06:00

Mageburg l Tobias Tietz wusste ganz genau, wohin der Gruß gehen musste. 4:1 (1:1) hatte er mit dem MSC Preussen daheim die Union-Elf aus Heyrothsberge besiegt. Doch das allein, das wusste der Preussen-Kapitän, hätte für den Sprung an die Tabellenspitze nicht gereicht. Also: „Erst einmal danke an Börde für den Sieg in Staßfurt“, sagte Tietz. „So ist das gut, Magdeburger Mannschaften müssen zusammenhalten.“

Und das taten sie ja irgendwie tatsächlich an diesem Sonnabend. Denn parallel zum Preussen-Sieg setzte sich der MSV Börde beim Tabellenführer SV 09 Staßfurt mit 2:0 (1:0) durch und verhalf damit dem Stadtrivalen auf Platz eins.

Einzig der VfB Ottersleben hatte keinen Grund zum Feiern, er unterlag auf eigenem Platz dem FC Einheit aus Wernigerode mit 0:3 (0:1) Toren.

Auf einem herrlich zu bespielenden Rasen im Heinrich-Germer-Stadion boten sich die Preussen und Heyerothsberge eine zunächst sehr ausgeglichene Partie, in der beide Teams ihre Chancen hatten. „In dieser Phase, wie auch zu Beginn der zweiten Hälfte, hatten wir Glück, dass Union nicht mehr daraus gemacht hat“, urteilte Tobias Tietz.

Erst nach 25 Minuten ein Spielzug des Gastgebers, der die Herzen deren Trainerstabes höherschlagen ließ. Mit einem weiten Ball kam der Gastgeber hinter die Union-Abwehr, der starke Steve Röhl nutzte diese Chance zum 1:0. Die Schwächen des Gastgebers wurden aber auch sichtbar. So, als Stephan Groth einen langen Ball mit einem Heber zum Ausgleich nutzte (45.).

Im zweiten Abschnitt drehte der Gastgeber auf, auch wenn sich die Unioner, die kräftemäßig merklich abbauten, nie aufgaben. Vor allem Florian Dethlefsen zerrte zunächst mächtig an den Ketten, wurde aber nach zwei, drei härteren Aktionen, nach denen er kurz vor einer Verwarnung stand, vom Trainer aus dem Spiel genommen (64.). Der für ihn ins Spiel gekommene Marcus Preuss stellte mit dem 3:1 (73.) Selbiges auf Entscheidung, ehe Röhl mit dem 4:1 auch den Schlusspunkt setzte (82.)

Zwar hatte Spitzenreiter SV  09 Staßfurt gegen den MSV Börde ein Chancenplus zu verzeichnen. Die Gäste aus Stadtfeld waren in dieser Hinsicht jedoch aus anderem Holz geschnitzt. Nach einem Foul an Constantin Hohenegger zeigte Schiedsrichter Jens Rosenbaum auf den Punkt. Patrick Kreutzer (15.) ließ sich die Chance nicht entgehen, traf zur Führung. Auch im zweiten Abschnitt hatte Staßfurt zunächst Chancenvorteile, doch traf Lieder nur den Pfosten (54.). Mit zunehmender Spielzeit übernahm der MSV die Kontrolle, setzte kurz vor dem Schlusspfiff mit dem 2:0 durch Oliver Wesemeier den Schlusspunkt. „Staßfurt hatte sicher ein Chancenplus. Letztlich war unser Sieg aber verdient, da beim Gastgeber der letzte Biss gefehlt hat“, freute sich auch Börde-Coach Markus Mähnert nach der Begegnung.

Dagegen kassiert der VfB Ottersleben erneut eine klare 0:3-Niederlage gegen den Staffelfavoriten Einheit Wernigerode. „Wernigerode war die bessere Mannschaft, hat verdient gewonnen“, sah es auch VfB-Trainer Mario Katte. Ärgerlich, dass der VfB jeweils vor dem 0:1 durch Semmer (23.) und dem 0:2 durch Schmidt (55.) klarste Chancen nicht nutzte. Jeweils nach Vorarbeit von Patrick Podehl setzte Matthias Dieterichs zunächst einen Ball freistehend neben das Tor (23.) und dann an die Lattenunterkante, von wo das Leder ins Feld zurücksprang (55.). Das 0:3 in der Nachspielzeit war nur noch Statistik.

Spiel und Niederlage waren später schnell abgehakt. „Jetzt beginnt für uns die wichtigste Saisonphase“, so Katte, der „nur noch Endspiele“ sieht.