Fußball Sorgenkind Oberliga

Der Abstiegskampf in der Oberliga könnte große Auswirkungen auf die nachfolgenden Ligen haben. Das treibt aktuell den Landesverband um.

Von Roland Schulz 17.04.2019, 01:01

Magdeburg l Das Wort allein ist schon sperrig: Rahmenterminplan. Doch was sich hinter dem Buchstaben-Ungetüm verbirgt, bereitet Markus Scheibel aktuell noch viel größere Sorgenfalten. Scheibel ist im Fußball-Landesverband (FSA) verantwortlich für den Spielbetrieb. Und seine Aufgabe ist es aktuell, die Saison 2019/20 vorzubereiten. Eben einen Rahmenterminplan zu schaffen. Und dabei stellt die Konstellation in den Oberligen des NOFV eine großes Problem dar. Denn die könnte für erhebliche Verwerfungen in der höchsten Landesspielklasse, der Verbandsliga sorgen. „Wir haben uns natürlich schon seit längerer Zeit mit der Problematik befasst, auch einige Varianten erarbeitet“, sagt Markus Scheibel.

„Die größte Aufmerksamkeit geht schon in Richtung Abstiegskampf in der Oberliga. Es wäre gut, wenn aus Sachsen-Anhalt nur ein oder zwei Teams absteigen würden“, sieht Scheibel die Problematik.

Nach aktuellem Stand würde es gleich vier Absteiger aus der Oberliga geben: Lok Stendal, den VfL 96 Halle, Askania Bernburg und Blau-Weiß Zorbau. Hieße: Damit die alle in der Verbandsliga unterkommen könnten, müssten auch vier Mannschaften aus der Verbandsliga in die Landesliga. Und dieses Szenario setzt sich nach unten fort, hält also weitere Folgen für die beiden weiteren Landesspielklassen, die Landesliga und die Landesklasse, bereit.

Auf seiner turnusmäßigen Tagung wird der Vorstand des FSA Ende April über die Planungen beraten. „Danach werden wir zumindest die Eckdaten veröffentlichen können, wie z. B. die Termine der ersten Spieltage“, sagt Scheibel.

Grundsätzliche Neuerungen in der Spielordnung plant der FSA übrigens nicht. Der Westdeutsche Verband hatte ja zuletzt angekündigt, dem Problem von Nicht-Antritten stärker entgegenzuwirken. So greifen dort ab der Saison 2019/20 zusätzliche Punktabzüge. Aber: „Diese Problematik stellt sich für uns aktuell nicht“, sagt Scheibel.

Viel wichtiger ist ihm dagegen die weitere Digitalisierung. „Bis zur Saison 2021/22 wollen wir flächendeckend den elektronischen Spielerpass eingeführt haben. Damit entfällt der physische Spielerpass“, so Scheibel.

Neben der Problematik der Saisonplanung steht für den Landesverband übrigens als Nächstes die Festlegung des Endspielortes für den laufenden Landespokal-Wettbewerb an. Am 30. April ermitteln Oberligist Askania Bernburg und Drittligist Hallescher FC (*) und am 1. Mai Oberligist 1.  FC Lok Stendal und Regionalligist VfB Germania Halberstadt die Finalteilnehmer. „Erst danach werden wir den Endspielort festlegen“, sagt Scheibel.

Fest steht dagegen bereits der Finaltag. Das Endspiel um den Landespokal Sachsen-Anhalts ist Bestandteil des „Finaltages der Amateure“ des DFB, der steigt am 25. Mai, dem Tag des DFB-Pokalendspiels. Die genaue Anstoßzeit steht noch nicht fest. Allerdings ist bereits klar, dass die Begegnung entweder um 14.15 oder um 16.15 Uhr ausgetragen wird. Die ARD überträgt alle 21 Landespokalendspiele live.

 

(* Nach Erstveröffentlichung durch den Landesverband konkretisiert)