1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Gieselerhalle ist Chefsache

Handball Gieselerhalle ist Chefsache

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper hat die Problematik „Gieselerhalle“ zur Chefsache erklärt.

Von Hans-Joachim Malli 11.02.2017, 00:01

Magdeburg l Im Frühjahr 2015 bemängelte DHB-Staffelleiter Michael Kulus (Hohen Neuendorf) den zu geringen Abstand der hölzernen Bande zur Spielfläche. Auch die Drittliga-Spielstätten in Bernburg, Burgdorf und Köthen bekamen damals von der DHB-Spielkommission Post zum Thema „Standards in den Spielstätten der 3. Liga“, sollten bauliche Mängel abstellen.

Während das in den anderen Kommunen mehr oder weniger passierte, wollte die Magdeburger Stadtverwaltung zunächst die denkmalgeschützte Gieselerhalle für 22 Millionen Euro sanieren. Als der Stadtrat dem nicht zustimmte, entschied man sich für einen Ersatzneubau für acht Millionen Euro neben dem neuen Gymnasium am Lorenzweg. Bis die neue Halle nutzbar sein würde, sollte mit Ausnahmegenehmigungen weiter in der Gieselerhalle gespielt werden. Nun verweigerte das DHB-Präsidium dem Antrag der Stadt auf eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung über den Sommer 2017 hinaus seine Zustimmung.

Oberbürgermeister Lutz Trümper (61, parteilos) macht die Angelegenheit jetzt zur Chefsache. „Am Dienstag habe ich von dem DHB-Präsidiumsbeschluss per Mail erfahren, am Mittwoch ging die offizielle Post ein. Wir müssen die Sache jetzt bewerten und eine Lösung finden. Nachvollziehen kann ich den DHB-Beschluss nicht“, so das Stadtoberhaupt und verweist auf ein Schreiben der Landeshauptstadt vom 22. Dezember letzten Jahres.

„Darin haben wir dargelegt, warum die neue Halle nicht vor 2020 nutzbar sein wird und eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung erbeten“, erklärt Trümper auf Volksstimme-Nachfrage. Ursprünglich war die Stadtverwaltung davon ausgegangen, 2017 mit dem Hallenneubau am Lorenzweg beginnen zu können.

Trümper weiter: „Die Hälfte der acht Millionen Euro Baukosten sind durch das Land als Fördermittel avisiert. Unserem Ansinnen, eine Funktionalausschreibung zu machen, um Zeit zu gewinnen, wurde dagegen abgelehnt. Das haben wir Ende 2016 dem DHB mitgeteilt und nun die Antwort erhalten.”

Noch am Freitag vergangener Woche war der OB Augenzeuge des Drittliga-Derbysieges über Bernburg, machte den SCM-Youngsters Mut für den sportlichen Überlebenskampf und die nahe Zukunft. Zum selben Zeitpunkt fasste das DHB-Präsidium in Dortmund den für Magdeburg so verhängnisvollen Beschluss.

„Wir werden wieder einen Brief an den DHB schreiben. Vorher muss aber recherchiert werden, welche Konsequenzen der DHB-Beschluss hat und welchen Aufwand wir betreiben können”, so der frühere Handballer Trümper, der in Richtung SCM auch einen ersten Vorschlag hat: „Warum können die Youngsters künftig ihre Heimspiele nicht zwei Stunden vor den Bundesliga-Männern in der Getec-Arena austragen?”