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Handball SCM-Youngsters brauchen schnelle Beine

Mit einem Sieg gegen Schwerin haben sich die SCM-Youngsters in die Pause verabchiedet. Das Erfolgsrezept des Teams sind auch schnelle Beine.

Von Daniel Hübner 24.12.2019, 00:01

Magdeburg l Justin Kurch wird in diesen Tagen die Couch öfter aufsuchen. Regeneration ist dem 20-Jährigen in seiner Freizeit wichtig, wenn er sich nicht gerade mit Freunden trifft. Mit Freunden aus der Universiät. Mit Freunden aus der Mannschaft. Mit diesen will er Silvester in Magdeburg feiern. Nur Weihnachten, das ist auch Kurch heilig, verbringt er seine Zeit mit der Familie in Zeitz. Und dann zum letzten Mal als Kreisläufer der SCM-Youngsters.

In 14 Partien in der 3. Handball-Bundesliga Nordost kann Kurch also noch Abschied von der Elbe nehmen und sich an den Gedanken an die Ifz, die das fränkische Coburg durchfließt, gewöhnen. Nach acht Saisons beim SCM läuft er ab kommenden Sommer bekanntlich für den HSC 2000 auf, den derzeitigen Tabellenführer der zweiten Liga, den möglichen Aufsteiger zur Bundesliga. Kurch wird dort zweiter Mann am Kreis und gehört zum Trio im Mittelblock.

„Der Sprung von der dritten in die erste Liga wäre natürlich riesig“, erklärt der 1,98-Meter-Hüne, der dann in Bamberg sein Lehramtsstudium für Sport noch mit Geografie ergänzen will. Doch bis dahin würde er sich wünschen, in der laufenden Serie nicht mehr rechnen zu müssen, sondern den Klassenerhalt in Ruhe zur finalen Schlusssirene zu bringen. Auch mit seinen Toren könnte das klappen. 43 hat er bislang erzielt, sieben beim 32:20 gegen die Mecklenburger Stiere am vergangenen Sonnabend. Ein Sieg, der den SCM von den Abstiegsplätzen führte.

Justin Kurch gehört mit seinen 1,98 Metern und der kräftigen Erscheinung zu jenen Akteuren der Ausbildungsmannschaft, die dem Gegner körperliche Härte entgegenbringen können. Das hatte er eindrucksvoll gegen die Stiere bewiesen, als er zum 8:0-Lauf zwischen der 15. und 27. Minuten vier Treffer beitrug. Seine Teamgefährten sind in der Regel den Gegnern allerdings physisch unterlegen: „Das muss man mit Taktik kompensieren, mit schnellen Beinen und mit Cleverness“, erklärt Kurch.

Auch sein Trainer Vanja Radic setzt auf Geschwindigkeit: „Es ist seit drei Jahren unser Ziel, mit viel Tempo die Gegner müde zu machen. Aber das Gute war dann vor allem, dass wir gegen die Mecklenburger selbst nicht müde geworden sind. Ich glaube, jeder hatte Lust, noch einmal 60 Minuten zu spielen“, erklärt der Coach zum emotionalen Erfolg.

Dabei lag vor dem Duell keine gute Trainingswoche hinter den Magdeburgern, nicht nach dem schlechten Auftritt bei der HSG Ostsee (26:29). „Wir haben uns aber am Freitag gesagt, wir wollen es rocken und uns für das geile Jahr belohnen“, berichtet Kurch.

Das sagte sich die Mannschaft dann auch in der Halbzeitpause gegen die Stiere, als es 16:9 stand, als die Youngsters wie schon im Hinspiel deutlich führten (21:13) und damals dann doch nur 32:32 spielten. „Wir haben das in der Kabine besprochen, dass wir uns den Sieg diesmal nicht aus der Hand nehmen lassen“, sagt Kurch. „Ich hätte auch im Hinspiel nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist.“ Das sind die Erfahrungswerte, die solch ein junges Team sammelt.

Und die es stärker machen sollte für die Rückrunde, die am 11. Januar beim TuS Vinnhorst beginnt. „Ich denke, dass wir schon bewiesen haben, dass wir jeden in dieser Liga schlagen können“, betont Kurch. „Aber dazu muss eben auch jeder positiv im Kopf bleiben und sein Potenzial abrufen. Dann bin ich optimistisch für die Rückrunde.“

Aber zunächst geht es auch für Kurch auf die Couch. Den Körper regenerieren. Er wird ihn noch in 14 Partien auf seiner Abschiedstour benötigen – seine ganze Kraft inklusive.