Tischtennis Futh hat einen Traum

Tischtennis beim HSV Medizin wird derzeit vor allem über das Regionalliga-Team definiert. Das will in die 3. Bundesliga.

Von Hans-Joachim Malli 16.02.2019, 00:01

Magdeburg l Ping pong. Im schnellen Wechsel fliegen die Bälle auf den fünf Tischtennisplatten in der Sporthalle Windmühlenstraße an diesem Donnerstag von einer Seite auf die andere. Der HSV Medizin veranstaltet in der Sporthalle der Grundschule Rothensee ein Trainingscamp. Auch Nachwuchsleiter André Futh, zugleich Teammanager der ambitionierten Regionalliga-Mannschaft, schaut vorbei.

Die spielt um den Aufstieg in die 3. Bundesliga, empfängt am Sonntag (14 Uhr/Bertolt-Brecht-Straße) die SpVgg Thalkirchen und muss noch zu den Spitzenteams FC Bayern München und SB Versbach. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in diesem Jahr aufsteigen, ist sehr wackelig. Es wäre natürlich cool, wenn wir mit unserer Truppe, die insgesamt verhältnismäßig wenig Geld kostet, gegen Versbach und Bayern bestehen könnten“, sagt Futh.

Den 38-jährigen Finanzdienstleister, in Magdeburg geboren und in Wanzleben aufgewachsen, ehe es ihn 2005 zurück an die Elbe und sportlich zum HSV Medizin führte, interessierten beim Besuch im Trainingscamp vor allem die Youngster Eugen Cosciug und Aleksandr Kraskovskii. Die sollen einmal in die Fußstapfen von Vladislav Ursu treten. Der Moldawier spielte 2015 mit dem HSV Medizin in der Oberliga, ist inzwischen für den TSV Passau in der 2. Bundesliga unterwegs.

Ursu kam einst auf Vermittlung des Deutsch-Peruaners Alberto Jose Ammann zum HSV nach Magdeburg. Ammann ist Geschäftsführer der REAM Warenhandels, Vertriebs- und Produktionsbeteiligungsgesellschaft mbH in Liemehna, einem Ortsteil von Jesewitz nahe Eilenburg. Über den umtriebigen Geschäftsmann und Tischtennis-Freak kamen auch Juan Carlos Luperdi, Raman Verhunou, Vadim Yarushenko und Andras Turoczy zum HSV. Die Tschechen Petr Husnik und Petr Seibot besorgte Futh auf direktem Weg.

Der Teammanager weiß: „Will man mit hundertprozentiger Sicherheit aufsteigen, braucht man sechs megastarke Spieler. Oder man versucht, mit möglichst wenig Geld das Maximale herauszuholen. Wir wollen zwar hundertprozentig aufsteigen, haben aber nicht die sechs gleichwertigen Topspieler wie Bayern oder Versbach, das sechs deutsche Meister verschiedener Altersklassen im Team hat.“

Futh baut vor: „Wenn wir am 16. März in München verlieren sollten, ist eigentlich die Saison für uns schon beendet.“ Darum will er noch stärker auf den Nachwuchs setzen und sieht auch in den beiden Moldawiern Cezar (13) und Felix Cozmolici (17) sowie dem Russen Kraskovskii die Zukunft der ersten Mannschaft: „Felix geht hoch, wird Stammspieler. Cezar könnte mal der zweite Ursu werden.“

Wichtig ist Futh der Verbandsliga-Aufstieg der zweiten HSV-Mannschaft: „Dann sind wir daran interessiert, auch Nachwuchsspieler aus der Region zu bekommen, vielleicht sogar für die Regionalliga unten an Position sechs.“

Bis dahin heißt es, weiter Sponsoren für den HSV Medizin gewinnen. „Ich bin jede Woche dabei, Sponsoren heiß zu machen und für das Projekt zu begeistern“, sagt André Futh, der nicht zuletzt aufgrund seines Hobbys lange Arbeitstage in der Woche hat.