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Volleyball Kriebitzsch heizt die "Maschinen" an

Von Mara Kriebitzsch vom USC Magdeburg wird in der neuen Saison ein höheres Tempo im Zuspiel gefordert.

Von Daniel Hübner 02.08.2020, 01:01

Magdeburg l Vom heißen Sand zurück aufs kalte Parkett oder vom harten zum weichen Volleyball: Für Mara Kriebitzsch ist der Wechsel von Beach auf Halle in jeglicher Hinsicht eine Umstellung gewesen, als Trainerin Anja Bechmann die Damen des USC Magdeburg in der vorvergangenen Woche zur ersten Einheit unterm Dach gebeten hatte. „Nach dieser langen coronabedingten Pause war das schon ungewohnt“, sagt die Zuspielerin nämlich. „Aber die Knieschoner und die Schuhe sind bislang ganz geblieben“, ergänzt sie lachend.

Es ist ja nicht nur irgendeine Vorbereitung, es ist die Vorbereitung auf ihre erste Saison in der 3. Liga, die am 13. September mit dem Heimspiel gegen Rotation Prenzlauer Berg beginnt. Sie betont: „Die 3. Liga motiviert auch in den Trainingseinheiten.“

Mara Kriebitzsch hat also ihre Position im „Maschinenraum“ wieder eingenommen. Auch wenn so viel Taktik und Spiel von Trainerin Anja Bechmann noch gar nicht gefordert wurde, sondern vielmehr die Arbeit an der Sprung- und Schnellkraft. „Wir lieben es alle“, sagt Kriebitzsch mit einem Augenzwinkern. „Aber es gehört nun mal dazu.“ Und nicht nur im Volleyball, wie sie aus eigener Erfahrung weiß.

Bis zum Jahr 2009 sind noch offizielle Ergebnisse im Internet von der SCM-Leichtathletin Mara Kriebitzsch zu finden, die damals zum Beispiel die 60 Meter in 8,88 Sekunden gesprintet ist oder die Drei-Kilo-Kugel auf 10,07 Meter gestoßen hat. Der Siebenkampf sollte es nämlich einmal werden, das Zuspiel ist es geworden.

Und alsbald, wenn Bechmann die allgemeine Athletik ihrer Schützlinge wenigstens für grundlegend gut befindet, wird sie wieder all jene „anheizen“, die ihre Bälle letztlich zu Punkten verwerten sollen. „Maschinen“, so nennt sie die Damen im Angriff: wie Pia Stodal, Melanie Polter oder Jamie Katillus. Alle gemeinsam, da ist sich Kriebitzsch sicher, müssen demnächst mehr Tempo aufs Parkett bringen. Denn höheres Tempo wird in der 3. Liga verlangt. Das ist die Herausforderung neben der minimierten Fehlerproduktion.

Gut also, dass Kriebitzsch Herausforderungen gewohnt ist beim USC. So als einziges Urgestein im aktuellen Damen-Team. Seit sie mit 15 Jahren zum Volleyball gewechselt ist, hat sie viele Studentinnen kommen und gehen sehen in ihrer Mannschaft, Wege, Passhöhe, Vorlieben und Taktik mussten immer wieder zur neuen Harmonie finden. Sie selbst bleibt nach dem Studium zur „Angewandten Kindheitswissenschaft“, das sie jüngst in Stendal abgeschlossen hat, dem Dom, dem Tunnelbau, der pulsierenden Elbmetropole treu.

Und wird dort nun einen exakten Terminplan mit ihrem Freund ausarbeiten müssen. Maximilian Weirich spielt nämlich beim Landesklasse-Aufsteiger TSG Grün-Weiß Möser Fußball. Seine Saison startet am 15. August. Da beginnt zugleich die gegenseitige Unterstützung von „Muxle“, wie Weirich beim Spitznamen gerufen wird, und Mara auf dem grünen Rasen und auf dem Hallenparkett. „So wird das aussehen“, sagt sie lächelnd.

Zur neuen Saison sieht indes der USC-Kader im Vergleich zur vergangenen Aufstiegsserie in der Regionalliga indes ziemlich gleich aus. Die eingespielte Mannschaft bleibt im Kern bestehen. Und aus dieser ragte auch Mara Kriebitzsch hervor: Fünfmal war sie zur wertvollsten Spielerin ihres Teams vom Trainer des Kontrahenten gewählt worden. Nach vier Siegen und einer Niederlage. Womit sie sich im Liga-Ranking auf Platz fünf gespielt hatte.

Das spricht für ihre Konstanz auf hohem Niveau. Dafür, dass sich die „Maschinen“ auf sie verlassen können. „Aber in der 3. Liga müssen wir alle eine Schippe drauflegen“, sagt die 1,75 Meter große Kriebitzsch, die den Gegner auch mal gerne „mit einem undurchsichtigen Ball“ überrascht – dem gemeinen Leger zum Beispiel.

Selbst bei den Aufschlägen kann der USC noch zulegen in Schärfe und Präzision, wenngleich „wir schon eine aufschlagstarke Mannschaft sind“. Und Mara Kriebitzsch selbst sagt über Mara Kriebitzsch: „Ich habe mein Limit noch nicht erreicht.“ Auch nicht, wenn die Knieschoner längst brennen. Und das werden sie in der 3. Liga. So viel ist sicher.