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Volleyball Überall ein harter Kampf für den USC

Den Volleyballern des USC Magdeburg wird in der kommenden Saison nichts geschenkt.

Von Daniel Hübner 20.04.2020, 01:01

Magdeburg l Sollte Cedrik Moede in der kommenden Saison wieder den Außenangriff des USC Magdeburg besetzen, sollte er sich wieder zum Punktegaranten aufschwingen und so regelmäßig wie in der abgelaufenen Serie zum wichtigsten Spieler seiner Mannschaft – achtmal nämlich – gewählt werden, dann womöglich deshalb, weil Cedrik Moede während eines Spiels auch mal verschnaufen durfte. Denn das Spiel wird ganz sicher schneller im Angriff und ebenso in der Blockabwehr. Moede und der USC Magdeburg müssen sich auf eine ganz andere Schlaghärte als zuletzt einstellen. Zuletzt in der Volleyball-Regionalliga. Die Zukunft heißt dritte Liga.

Wie die Frauen gehen also auch die Männer des USC das Abenteuer an. Und das nicht zum ersten, sondern bereits zum dritten Mal nach der Saison 2014/15 und 2016/17. Aus dieser Erfahrung heraus kann Marko Schulz, der weiterhin mit Dennis Raab das Trainerzepter beim USC schwingen wird, klarstellen: „Das ist ein qualitativ großer Sprung von der Regionalliga in die dritte Liga.“ Was für das Team bedeutet: Hatte sich dieses in der vergangenen Saison mal auf ein Spitzenspiel gefreut, erwartet es künftig nichts anderes mehr. „Nirgendwo werden uns Punkte geschenkt, nirgendwo werden wir experimentieren können“, blickt Schulz voraus. Überall ein harter Kampf.

Aber genau das wollen die Magdeburger um Kapitän Tom Heidicke. „Wir haben alle in der Mannschaft abgefragt, und zwölf von 14 Spielern haben sich für den Aufstieg ausgesprochen“, berichtet der Coach.

Die beiden Akteure – keine Stammspieler übrigens –, die dagegen waren, werden sich die Reisen nach Eimsbüttel, Kiel oder Wriezen nicht mehr geben. Aber es gibt auch noch zwei Fragezeichen: Christian Ihle wird ein Masterstudium in der Fachrichtung Sport und Technik aufnehmen. Unklar ist nur: Wo? Und Moede liegen Angebote aus der zweiten Liga vor.

„Ich habe ein wenig Hoffnung, dass wir ihn halten können“, sagt Schulz dazu. Neuzugänge sind natürlich ebenso im Gespräch, aber bislang ist niemand verpflichtet worden. „Wir haben noch Zeit bis zum 1. September, bis dahin müssen wir unsere Mannschaftsmeldung abgegeben haben.“

Mit Ihle und Moede sind vielleicht gar nicht so viele neuen Akteure notwendig, denn Raab und Schulz können „ein positives Fazit ziehen“ und auf eine erfolgreiche, aufgrund der Corona-Krise aber vorzeitig abgebrochene Saison zurückblicken, die der USC auf Rang drei hinter der TSGL Schöneiche II und hinter dem PSV Dessau beendete. Und dies trotz der fünf Abgänge von U-20-Akteuren im Sommer zuvor.

Schöneiche darf nun nicht in der dritten Liga spielen, weil die eigene Erste dort bereits um Punkte kämpft, aber Dessau folgt wie der USC dem Ruf des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), der beiden Mannschaften den Aufstieg angeboten hatte, weil sie dazu auch rein rechnerisch die Chance gehabt hätten, wäre die Saison sportlich zu Ende geführt worden.

Schulz hatte sich trotzdem ein wenig geärgert über die eine oder andere Leistung. Wenn zum Beispiel unerwartet im Tie-Break beim Aufsteiger DJK Westen verloren wurde. Solche Niederlagen – sechs an der Zahl in 19 Partien – haben ihm gezeigt, „dass wir noch Luft nach oben haben“. Grundsätzlich aber hat das Team ein hohes Niveau und ein großes Potenzial. Beides „müssen wir im Training weiterentwickeln, sowohl bei jedem Einzelnen als auch in der Mannschaft“, betont der 38-Jährige.

Und jeder Einzelne und die Mannschaft müssen künftig konsequenter agieren, in jedem Spiel und in jedem Ballwechsel. „Wir haben einige Bälle im Angriff vertändelt“, resümiert Schulz. Der Lehrer für Geschichte, Sozial- und Rechtskunde wird sich aber mit Raab wohl nicht nur über das Abstellen dieser Schwäche Gedanken machen, sondern über mehr Flexibilität überhaupt. Denn was ist, wenn Moede bleibt, sich aber kein zweiter Mann hinter ihm als „Verschnaufpause“ anbietet. Oder die Position nicht annähernd in der bisherigen Qualität neu besetzt werden kann, sollte Moede gehen? „Dann müssen wir unser Spiel anders gestalten“, sagt Schulz.

Der Trainer sieht indes noch ein ganz anderes Problem: Beide Reserve-Teams der Magdeburger sind nämlich in die Landesliga abgestiegen. „Auf Dauer wird mir das Sorge bereiten“, betont der Coach. Denn der Sprung über zwei Klassen in die dritte Liga ist mächtig gewaltig. Gerade für den U-16-Kader, der langsam, aber sicher in den Männerbereich drängen wird.

Doch zunächst liegt natürlich der Fokus auf der ersten Mannschaft und auf deren neue Herausforderung: „Erst wollen wir uns in der dritten Liga konsoldieren“, betont Schulz, „und dann können wir die anderen Dinge angehen.“