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Fußball Ein Führungstor mit fairer Vorgeschichte

Mit dem 0:4 endete das Sonntags-Derby zwischen Olympia Schlanstedt und Germania Wulferstedt als unerwartet klare Sache.

Von Stefan Grimbach 22.10.2019, 03:00

Wulferstedt l Die ersatzgeschwächten Wulferstedter wussten nach den Niederlagen in der Liga und dem zuletzt hohen Pokalsieg nicht so recht, wo sie stehen. Mit dem schnellen 0:2 in der ersten Halbzeit war dann aber die Grundlage für einen entspannten Fußballnachmittag aus Germanen-Sicht gelegt. Die überraschend mittellosen Gastgeber fanden zu keiner Zeit des Spiels eine passende Antwort.

In den Anfangsminuten ruhte das Pendel noch in Nullstellung. Zu welcher Seite würde es ausschlagen? Zwei vorsichtige Mannschaften tasteten sich zaghaft ab, niemand wollte den ersten Fehler machen. Der erste Treffer hatte eine Vorgeschichte: Christian Schütze hatte eine Aktion an der Schlanstedter Grundlinie, die der Schiedsrichter mit Eckstoß wertete. Es war jedoch keine Ecke. Fairerweise gab Schütze den Ball freiwillig an Torhüter Engelmann zum Abstoß zurück. Fünf Minuten später war es genau anders herum. Der Schiedsrichter entschied auf Abstoß, doch gerechter Weise gab Schlanstedt den Eckstoß zu. Diese Revanche in aller Fairness wurde Olympia zum Verhängnis, denn Christian Reimann brachte die scharf getretene Schütze-Ecke im Tor unter (18.).

Dieser Treffer brachte Wulferstedt die Sicherheit, die man sich auswärts wünscht. Bei Schlanstedt brachen dagegen alte Wunden auf, das Selbstvertrauen litt. Wulferstedt erhöhte auf 2:0. Die scharfe Flanke von Steve Elle wollte Reimann zwar selbst verwerten, doch Peter Jirka lenkte den Ball straff ins eigene Netz. Der Schiedsrichter trug jedoch Reimann als Torschützen ein (20.). Ein sehr beruhigender Zwischenstand, der nicht zur Gemütlichkeit einladen durfte. Einmal kam Schlanstedt rechts durch und spielte flach nach innen, wo Daniel Brunke noch vor dem einschussbereiten Christian Korn klärte (23.). Ansonsten sahen die Zuschauer Einbahnstraßenfußball auf das Tor des starken Martin Engelmann mit mehreren guten Chancen. Engelmann hatte als bester Schlanstedter wahnsinnig viel zu tun, konnte aber bis zur Pause Schlimmeres verhindern.

Nach Wiederanstoß war Schlanstedt bemüht, kam aber nur sporadisch zu einem kurzen Aufflackern. Es fehlten den Gastgebern jegliche Mittel gegen die in allen Belangen spielsicheren und überlegenen Germanen, die auf das 3:0 drängten. Nach flacher Eingabe von Youngster Pascal Kunze blieb Steve Elles Abschluss bei Engelmann hängen (55.). Hannes-Willy Grzenda rutschte dann eine Flanke ab und wurde zur perfekten Bogenlampe auf das Tor des SVO. Engelmann stand dabei zu weit vor seinem Tor, musste in Windeseile zurückeilen, konnte den von der Latte abklatschenden Ball aber nur hinter der Torlinie erwischen. Der Linienrichter zeigte sofort Tor an (3:0, 56.).

Die nächste kombinationsfreudige Situation brachte den 4:0-Endstand. Über Kunze kam der Ball zu Elle, dessen abgefälschte Hereingabe genau zu Füßen von Christian Reimann landete, der frech vollendete (63.).

Die Wulferstedter brauchten dann in der letzten halben Stunde nicht mehr zu machen, als notwendig. Ein höheres Ergebnis wäre zwar möglich gewesen, hätte aber die Mühe und Klasse von Martin Engelmann völlig überlagert. Wulferstedt hat nun wieder Grund, sich auf das obere Tabellendrittel zu konzentrieren, während Nachbar Schlanstedt zu wünschen ist, den Abstiegskampf abwenden zu können.

Torfolge: 0:1, 0:2 Reimann (18., 20), 0:3 Grzenda (56.), 0:4 Reimann (63.)