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Fußball Germania Wulferstedt in drei Minuten zerlegt

Die mitgereisten Wulferstedter Zuschauer erlebten ein Spiel für das Geschichtsbuch.

Von Stefan Grimbach 30.09.2019, 03:00

Wulferstedt l Noch nie hatte ihre Mannschaft nach zehn Minuten 0:3 zurückgelegen. Das Spiel war entschieden. Und das nicht etwa, weil Quedlinburg so stark war. Wulferstedt begann taktisch völlig fehlbalanciert. Dabei konnte Trainer Mohr nahezu aus dem Vollen schöpfen.

Der QSV sprach im Stadionheft über Wulferstedt noch von einer „harten Nuss“. In den ersten fünf Minuten war diese Einschätzung noch glaubhaft. Es spielte nur Wulferstedt. Quedlinburg zog sich mit großem Respekt zurück. Umso unglaublicher: Der QSV nutzte den ersten Konter zum hoch umjubelten 1:0 durch Michel Albrecht (7.). Der Berichterstatter notierte gerade dieses Tor, da brach schon der zweite Jubel aus: ein früher Ballverlust der weit aufgerückten Abwehr, und Quedlinburg nutzte die 2:1-Überzahl durch Brahmann zum 2:0 (8.). Beisch warf sich noch in den Schuss, war aber machtlos. Schockstarre bei allen Germanen! Und es ging weiter: ein hoher Ball in den Strafraum, Beisch griff daneben, Heise hielt die Seite dran und der Ball kullerte ins Tor (10.).

Wulferstedt riss sich jetzt zusammen und Quedlinburg lehnte sich mit der luxuriösen Führung weit zurück. Das war die Ausgangslage für die restlichen 80 Minuten. Wulferstedt hatte den Ball und lief gegen elf tiefstehende Quedlinburger an. In der 26. Minute ein erstes lohnenswertes Durchkommen, doch Keeper Werner wischte den linken „Schnippler“ von Reimann über die Latte. Gleich darauf Überzahlsituation im QSV-Strafraum, Werner war schon geschlagen, Ilsmann köpfte auf den leeren Kasten, doch Könnecke machte sich lang (27.). Von Quedlinburg kam gar nichts mehr.

Was als kleines Spitzenspiel gehandelt wurde, zog sich in dieser Rollenverteilung bis zum Ende hin durch. In der 49. Minute kam auch noch Pech hinzu. Ein durchrutschender Ball sprang vom Innenpfosten in die Arme des Quedlinburger Torhüters. Die einzige Frage war: Gelingt Wulferstedt überhaupt ein Treffer? Daran wurde permanent gearbeitet – ohne jeglichen Erfolg. Womit absolut niemand rechnen konnte, war der vierte Treffer der Heimelf. Dieser fiel, als Traumtor in Abseitsstellung: Peinl nahm den Ball einfach mal volley als Fallrückzieher und die wunderschöne Bogenlampe schlug hinter Beisch im langen Eck ein (84.). Dieses Tor des Monats gönnt der Zuschauer dem Spieler gern. Ohne spielerisch besser sein zu müssen, hat Quedlinburg das taktische Konstrukt der Germanen innerhalb drei Minuten zerbröselt.

Wulferstedt: Beisch – Ilsmann, Brunke, Charwat, Jahn, Grzenda, Rzehaczek, Reimann (67. Behrens), Schütze, Elle (75. Reschke), Herzberg (83. Breitenbach)

Tore: 1:0 Albrecht (7.), 2:0 Brahmann (8.), 3:0 Heise (10.) 4:0 Peinl (84.);

Schiedsrichter: Alexander Kroll, Mario Hoser, Wolfgang Heidenreich;

Zuschauer: 86