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Handball Heimspiel in Wernigerode

Die Damen des TSV Wefensleben konnten sich im Finale des Harz-Börde-Pokals durchsetzen und gewannen ihn.

Von Florian Bortfeldt 16.05.2019, 05:00

Wefensleben l Das „Triple“ perfekt gemacht haben die Damen des TSV Wefensleben. Am Muttertag beschenkten sich die „Muttis“ und die, die es noch werden wollen, mit dem Pokalsieg in Wernigerode. Nach dem Pokaltriumph 2017 und der Meisterschaft 2018 war das der dritte Titel in Serie für das Team.

Das „Handball-Dorf“ Wefensleben sorgt damit einmal mehr für positive Nachrichten, so eine Erfolgsserie ist bemerkenswert.

In der Sporthalle „Unter den Zindeln“ wurde erst kurz vor Anpfiff die Auslosung der Spiele vorgenommen. Weil mit Topfavorit TV Askania Bernburg eine Mannschaft absagen musste – der Meister der Bezirksliga West nahm parallel an der Aufstiegsrelegation zur Sachsen-Anhalt-Liga teil – traten die drei übrigen Teams im Modus „Jeder gegen jeden“ und mit zweimal 20-minütiger Spielzeit an.

Hinter dem TV Askania bestimmte in der Punktspielsaison der SV Anhalt Bernburg das Geschehen. Diesen Gegner bekam der TSV Wefensleben, Dritter der Bezirksliga, als Auftaktmatch zugelost. Und: Wefensleben musste zwei Spiele nacheinander austragen. Das sollte sich am Ende jedoch nicht nachteilig auswirken.

Die Begegnung gegen den SV Anhalt war – bei aller Wertschätzung dem dritten Teilnehmer gegenüber – das vorweg genommene Endspiel. Entsprechend hart wurde hier um jeden Zentimeter gekämpft. Wefensleben legte vor (4:1) musste dann aber früh Rot gegen Annika Hart verkraften (13.). Die 8:5-Führung zur Pause stimmte positiv. Das änderte sich schnell, als Anhalt nach Wiederanpfiff den Schalter mit fünf Treffern in Folge zur 10:9-Führung umlegte. Die Partie lebte von den Siebenmetern, insgesamt waren es 13. In der Schlussminute übernahm der TSV wieder die Führung – per Strafwurf. Auch der Siegtreffer fiel acht Sekunden vor der Sirene vom Punkt, beide Male agierte Christin Bortfeldt cool.

Der Grundstein war gelegt. Gegen Gastgeber SpG Harz, der automatisch für die Endrunde qualifiziert war, musste nun die Anspannung hoch gehalten werden. Womöglich kam es dem TSV sogar zugute, dass die Pause nicht zu lang war, denn der Schmerz kroch langsam die Knochen empor. Spielerisch durfte im zweiten Spiel nicht mehr viel erwartet werden, zu sehr war das Team schon an die Kraftreserven gegangen.

Gegen die Spielgemeinschaft, Neunter der Bezirksliga, ging der TSV nach fünf Minuten in Führung. Ein Doppelpack von Julia Klinghammer brachte das 7:2. Die Wernigeröderinnen verkürzten noch einmal, den Sieg machten sie den Gästen aus der Börde aber nicht mehr streitig. Wefensleben konnte es sich sogar erlauben, drei der vier Strafwürfe ungenutzt zu lassen. Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Gemeinsam mit dem Publikum, der TSV genoss bei rund 50 mitgereisten Fans quasi Heimrecht, wurde lautstark gesungen und gefeiert.

Das dritte Spiel war nun bedeutungslos. Turnier-Favorit Anhalt Bernburg machte beim 18:6-Sieg allerdings klar, dass der Frust tief saß.

Das TSV-Trainergespann zeigte sich zufrieden, Marc Deutschmann: „Die Abwehr stand in beiden Spiel gut, im Angriff haben wir etwas zu statisch reagiert. Bernburg haben wir letztlich mit der 1:5-Deckung geknackt. In dem Spiel hat die Mannschaft Moral bewiesen. Die rote Karte war vielleicht nicht so schlecht, so hatten wir noch eine frische Spielerin für die zweite Partie. Großes Lob gilt den Fans: Ich weiß nicht wie es ohne diese Unterstützung gelaufen wäre.“

Rainer Ludwig lobte die Leistung: „Mit Beginn der zweiten Partie war schon ersichtlich, dass das Team stehend K.o. war. Da gab es schon Krämpfe. Mit diesem Einsatz hat sich die ganze Truppe den Pokalsieg verdient. Es wurde von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft.“ Mit Blick auf seine letzte Saison meinte er mit einem Augenzwinkern: „Es wäre eine schöne Sache, 2020 wieder als Bezirksmeister aufzuhören.“

TSV Wefensleben: Thiede, Schumann - Nauschütz, Ziem, Kautschur, Bode (1), Bortfeldt (15/7), Klinghammer (7/1), A. Hart (2), J. Hart (5), Peter (Dorsch, Haberkorn); Trainer: Rainer Ludwig und Marc Deutschmann.