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Fußball Böse: Klassenerhalt ist unser Ziel

Nach einigen vergeblichen Anläufen hat es der 1. FC Oebisfelde in dieser, von der Corona-Pandemie geprägten Saison, endlich geschafft.

Von Jens Pickert 06.08.2020, 05:00

Oebisfelde l Die FCO-Männer sind aufgestiegen. In die Oberliga des Bördekreises.

Nach dem allgemeinen Abbruch der Saison lagen die Allerstädter in der Kreisliga nach 15 absolvierten Begegnungen, 32 Zähler wurden eingefahren, zwei Punkte hinter Tabellenführer und Mit-Aufsteiger Osterweddinger SV. Der Vorsprung zum Tabellendritten Harbker SV Turbine betrug fünf Punkte. Allerdings hatten die Turbine-Männer eine Partie weniger ausgetragen.

„Sicherlich haben wir, wie auch viele andere Mannschaften in diversen Ligen, vom Abbruch profitiert. Doch den Aufstieg haben wir uns auch redlich verdient. Die Jungs haben von Beginn an das Niveau in der Liga mitbestimmt. Daher ist unser Aufstieg auch verdient“, erzählte FCO-Trainer Peter Böse am Rande des Trainingsauftakts seiner Schützlinge auf dem traditionsreichen Gehege-Sportplatz.

Der Auftakt gestaltete sich für die FCO-Kicker am Dienstagabend noch locker. „Das wird sich natürlich ändern. Die Intensität wird, vor allem mit Blick auf das Konditionelle, gesteigert. Uns erwartet eine schwere Saison. Für die wollen wir gewappnet sein, um unser Ziel, den Klassenerhalt, in die Tat umsetzen zu können“, merkte der erfahrene Übungsleiter an.

Zur Vorbereitung gehören natürlich auch Testspiele. Die erste spielerische Testeinheit steht für die Allerstädter bereits morgen Abend auf dem Programm. Praktisch aus dem Stand heraus tritt die Böse-Elf beim alten Kontrahenten und Landesklassen-Aufsteiger SV Grün-Weiß Potzehne an. Anpfiff ist um 19 Uhr.

Am Sonntag folgt dann schon Übungsspiel Nummer zwei. Auf dem Gehege geht es ab 14 Uhr gegen die SG Lappautal aus Niedersachsen. Geplant sind anschließend noch zwei weitere Testspiele.

In die Vollen soll es dann am Sonnabend, 29. August, gehen. Zum Saisonauftakt in der Oberliga des Bördekreises erwarten die Allerstädter den SV Blau-Weiß Empor Wanzleben. Rollen soll der Ball ab 15 Uhr. „Wir hoffen natürlich, dass der Termin steht. Doch angesichts von Corona ist vieles möglich“, so Peter Böse.

Die Meisterschaft ist für die Oebisfelder wie erwähnt natürlich kein Thema. „Meiner Ansicht nach gibt es drei heiße Kandidaten, die für den Titel und den möglichen Aufstieg in die Landesklasse in Frage kommen. Ein Aspirant ist für mich Blau-Weiß Neuenhofe. Die Elf ist Titelverfteidiger, hat aber auf den Aufstieg verzichtet. Der Mannschaft traue ich erneut eine starke Saison zu. Das trifft auch auf den SV Hötensleben zu. Dritter Kandidat ist für mich der SV Gutenswegen/Klein Ammensleben. Der SV hat sich gut verstärkt.“

Apropos Verstärkungen. Auch die Oebisfelder haben personell aufgestockt. Allerdings ausschließlich aus dem eigenen Lager. Konkret: Sechs Akteure der A-Junioren sollen nach und nach in die Mannschaft eingebaut werden.

Dabei handelt es sich um Torhüter Florian Gerchel sowie um Felix Faatz, Bastian Queckenstedt, Benjamin Klaus, Jason Schrader und Lukas Buchstein. „Die Jungs haben alle Potenzial. Sie werden ihre Einsatzzeiten bekommen. Die Hauptsache ist jedoch, dass sie bei der Stange bleiben und intensiv an sich arbeiten“, betonte Peter Böse.

Spielpraxis könnte die junge Garde indes auch in der zweiten Mannschaft des FCO erhalten. Denn die wurde neu gebildet und hatte am Dienstagabend ebenfalls ihren Übungsauftakt. Trainiert wird die Reserve von Eckhard Brosig und Ralf Feniuk. Spielen wird die Elf in der Staffel I der 2. Bördekreisklasse. „Da wir uns neu aufgestellt haben, müssen wir natürlich ganz unten anfangen“, informierte Übungsleiter Brosig.

„Eventuell stößt im Laufe der Saison noch ein Mittelfeld-Spieler, den Namen möchte ich noch nicht nennen, zu uns. Dieser Akteur ist bei uns ausgebildet worden. Im Männerbereich wechselte er dann. Nun möchte er zu uns zurückkehren. Momentan kuriert er eine Verletzung aus“, merkte Peter Böse an.

Neben den Neuzugängen aus den eigenen Reihen haben die Allerstädter nur einen Abgang zu verzeichnen. Routinier Thomas Stadler, der als Allrounder gilt, hat sich aus einem persönlichen Grund in Richtung Lokal-Kontrahent SV Etingen/Rätzlingen verabschiedet. Der SVE ist in der Bördekreisliga unterwegs.

Weiterhin zum Kader, allerdings nicht auf dem Feld, sondern auf der Bank, gehört eine in der Altmark ganz bekannte fußballerische Größe: Karl-Heinz Damm.

Der ehemalige Präsident des Kreisfußballverbandes Altmark West ist inzwischen 78 Jahre alt und steht immer noch seinen Mann. „Kalle“, wie er nur genannt wird, wird weiterhin als Co-Trainer fungieren.

Vervollständigt wird der Trainerstab der ersten Mannschaft durch Andy Schulze und Stefan Baumgarth. Betreuer ist Martin Bischoff.

Vielleicht gelingt es der Mannschaft mit Geduld und Ausdauer irgendwann an die glorreiche Zeiten der Oebisfelder im Bezirks- beziehungsweise Landesmaßstab anzuknüpfen. Seit 1959 waren die Allerstädter auf Ebene des damaligen Bezirkes Magdeburg eine feste Größe. „Die Staffel I der Bezirksklasse, die dann Landesklasse wurde, war über Jahrzehnte unsere Heimat“, erinnerte sich Peter Böse, der selbst unzählige Partien in diesen Spielklassen absolviert hat.

Höher ging es nie. So verpassten die Oebisfelder 1994 den Aufstieg in die Landesliga. „Das war damals die höchste Spielklasse im Land. Wir mussten dem TSV Haldensleben den Vortritt lassen“, wusste Übungsleiter Böse, der als Spielertrainer dabei war, zu berichten.

2006 folgte dann der Absturz. Mit nur zwölf Punkten aus 30 Spielen stiegen die Oebisfelder sang- und klanglos aus der Landesklasse I in die Ohrekreisliga ab. Es folgten schwierige Zeiten. So drohte sogar der Abstieg in die 1. Kreisklasse. Doch nach und nach konnte sich der FCO wieder stabilisieren.