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Fußball SG Salzwedel hält sich an die Vorgaben

Das Corona-Virus hat aktuell alle Bereiche des öffentlichen Lebens im Griff.

Von Marc Wiedemann 21.03.2020, 03:00

Salzwedel l Auch wenn der Sport in diesen Tagen nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, haben wir uns trotzdem mit dem Trainer der B1-Jugend der SG Salzwedel (Verbandsliga), Marcel Wagner, unterhalten. Derzeit ist es so, dass die Spieltage der ersten beiden Bundesligen und alle Spiele des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt abgesetzt sind und somit nachgeholt werden müssen.

Weil es keine empirischen Erfahrungen gibt, wie man in den verschiedenen Lebensbereichen mit so einer Situation umgeht, wird gerade im Fußball mehr oder weniger auf Zeit gespielt. Erst jüngst verlängerte die DFL die Absetzung des Spielbetriebes bis auf den 2. April 2020.

Dementsprechend ungewiss sieht die Lage auch bei den B-Junioren der SG Salzwedel aus. Es ist derzeit nicht absehbar, ob die Absetzung weiter verlängert oder ob die Saison sogar abgebrochen wird.

„Aktuell halten wir uns an die Vorgaben der Stadt. Damit meine ich, dass neben dem Spielbetrieb auch der Trainingsbetrieb ausgesetzt ist. Bislang haben wir den Jungs auch keine individuellen Trainingspläne mit auf dem Weg gegeben, so dass sie mehr oder weniger auf sich gestellt sind. Das bedeutet, dass viele ohnehin ja mittlerweile ins Fitnessstudio - zumindest so lange sie noch dürfen - gehen, oder, dass sie selbstständig laufen gehen. Man kann da nur an die Jungs appellieren, dies auch zu tun“, erklärt Marcel Wagner.

Wagner weiter zu diesem Thema: „Ich denke, dass sich der FSA (Fußballverband Sachsen-Anhalt) gut verhalten und rechtzeitig informiert hat. Persönlich denke ich, dass man diese Saison abbrechen sollte. Es sind schon jetzt sehr viele Nachholspiele, für die es einfach keine Termine gibt. Dabei wird es dann natürlich aber Gewinner und Verlierer geben. Ich denke, dass es keine Auf- und keine Absteiger geben und man in der nächsten Spielzeit neu anfangen sollte.“

Aktuell sieht man in den Kaufhallen viele leere Regale. Vor allem Desinfektionsmittel, Taschentücher oder Toilettenpapier sind davon betroffen. Sicher wollen viele Menschen im Falle einer Quarantäne abgesichert sein.

Allerdings gibt es bestimmt auch genug Menschen, die sich von den zahlreichen reißerischen Überschriften und Berichten verschiedener Medien anstecken lassen haben.

Wagner dazu: „Es kommt dabei sicherlich auf das Medium an. Es gibt einfach viele Menschen, die für solche Überschriften empfänglich sind. Mich persönlich und meine Familie betrifft das aber nicht. Wir betreiben keine Hamsterkäufe und konsumieren normal weiter.“

„Ich denke, dass die Verantwortlichen viel zu lange gewartet haben. Ich persönlich hätte mir schon deutlich früher klare Ansagen gewünscht. Daran sieht man aber, dass es in Form von TV-Einnahmen oder etc. nur um das Geld geht. Ich denke, dass aber die Entscheidung, keinen Fußball zu spielen und die Situation auszusitzen, richtig ist.“

„Ich denke, dass es in dieser Saison keine Sieger geben sollte und man in der nächsten Saison einen Neustart wagen sollte. Ich denke auch nicht, dass wir diese Situation in den nächsten vier Wochen schon überstanden haben. Das wird sich möglicher Weise über Monate hinziehen, weshalb es keinen Sinn macht die Spiele weiter zu verlegen. Geisterspiele scheinen wie in der Bundesliga auch, die einzige Möglichkeit zu sein, um den Spielbetrieb und die Wirtschaftlichkeit der Vereine aufrecht zu erhalten. Eine Option - für mich als Zuschauer vor dem Fernseher - ist das aber nicht. Es kommen keine Emotionen rüber und ist deshalb schlichtweg nicht das Gleiche.“

„Eine Verlegung war und ist für mich die einzige Alternative. Allerdings macht auch der Winter keinen Sinn. Ich denke, dass der Sommer 2021 die beste Möglichkeit wäre, weil man so auch Planungssicherheit hätte. Allerdings geht es auch hier vor allem um das Geld. Die Europameisterschaft ist verschoben, damit hat man hinten heraus auch mehr Zeit, um die Bundesliga eventuell doch noch durchzuziehen. Es ist aber schwierig zu sagen, weil aktuell noch keiner weiß, wie sich die ganze Situation weiterentwickelt.“

„Das Thema mit den olympischen Spielen verhält sich für mich genauso, wie die EM im Fußball. Ich favorisiere eine Verlegung auf das nächste Jahr. Sicher kann man versuchen Olympia ohne Zuschauer durchziehen, doch ob das im Sinne des Sports und der Sportler ist, stelle ich mal in Frage. Auch wenn man die aktuelle Situation nicht mit der Leichtathletik-WM in Katar vergleichen kann, hat man im Sommer vergangenen Jahres ein Negativbeispiel dafür gesehen, wenn die Zuschauer bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung fehlen.“