1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Taktik des TuS Bismark geht voll auf

Fußball Taktik des TuS Bismark geht voll auf

Der SSV Gardelegen hat den TuS Bismark in der Landesliga empfangen.

Von Florian Schulz 01.04.2019, 06:00

Gardelegen l Da waren sich wohl alle Beteiligten einig: Das 0:0 am Sonnabend im Altmarkderby der Fußball-Landesliga Nord zwischen dem SSV 80 Gardelegen und dem TuS Schwarz-Weiß Bismark war unter dem Strich ein vollkommen gerechtes Ergebnis. Die Gardelegener verloren zwar die Tabellenführung, zeigten sich aber dennoch nicht gänzlich unzufrieden.

Dass die Tabellensituation bei Nachbarschaftsduellen zur Nebensache wird, zeigte sich einmal mehr am Sonnabend auf der Gardelegener Rieselwiese. Auf dem Papier führte nämlich an der Favoritenstellung des heimischen SSV kein Weg vorbei. Ganze 22 Punkte und elf Tabellenplätze trennten die beiden altmärkischen Kontrahenten vor dem Duell, das von immerhin 251 zahlenden Zuschauern verfolgt wurde. Auf dem Platz allerdings begegneten sie sich zu weiten Teilen auf Augenhöhe, so dass eine Punkteteilung fast schon die logische Folge war.

Nach dem erst zweiten Punktverlust in der zweiten Halbserie musste Gardelegen die Tabellenführung wieder an den SV Staßfurt abtreten, auf der anderen Seite konnten die Schwarz-Weißen nach dem 1:0 zuvor gegen Heyrothsberge erneut im Kampf um den Ligaverbleib punkten.

Klar, dass man auf Bismarker Seite zufriedener mit dem Endergebnis war. Die Taktik von TuS-Trainer Dirk Grempler ging voll auf. Ziel der Gäste war es nämlich, den Tabellenführer so weit wie möglich vom eigenen Kasten fernzuhalten. Dazu wurde der Kontrahent immer wieder früh angelaufen. Der SSV erhielt somit kaum die Chance, sein gewohnt schnelles Spiel aufzuziehen.

„Es war für uns heute sehr schwer. Bismark hat die Räume gut eng gemacht, bei uns haben hingegen die Ideen sowie auch die Bewegung gefehlt“, lobte SSV-Coach Norbert Scheinert nach der Partie vor allem den Gegner. Seiner Elf konnte Scheinert „keinen Vorwurf“ machen. Höchstens den, dass sie ihre vorhandenen Möglichkeiten nicht nutzte. Dass es allerdings unerwartet wenige klare SSV-Chancen zu sehen gab, lag vor allem an den gut geordneten Gästen. „Wir haben taktisch klug agiert und gezeigt, dass wir auch mit den Spitzenteams der Liga mithalten können. Zwar haben wir das Spiel in der zweiten Halbzeit etwas abgegeben, uns den Punkt aber verdient“, schätzte Bismarks Trainer Grempler ein.

Der ärgerte sich allerdings ein wenig über die frühe, verletzungsbedingte Auswechslung von Robin Kroschel: „Das hat uns wehgetan, dadurch haben wir den Faden etwas verloren.“ Dennoch nahmen die Gäste den Punkt mit – wobei es am Ende sogar deren drei hätten sein können. Die beste TuS-Gelegenheit vergab in Minute 83, gut mit einem langen Ball von Alexander Mayer in Szene gesetzt, der eingewechselte Lars Kujawski. Er schloss jedoch etwas überhastet ab, traf das Leder alles andere als optimal und setzte es weit am Gehäuse vorbei.

Zuvor hätten allerdings auch die Platzherren mindestens einmal treffen können. Beide Teams begannen bei herrlichstem Frühlingswetter durchaus mutig, probierten es mit mehreren Diagonalbällen, doch es fehlte die nötige Präzision. In der Anfangsphase meisterten beide Torhüter ihre ersten Proben problemlos. Gardelegens Marc Mette klärte mit beiden Fäusten gegen Mayer (2.), der Bismarker Hannes Gust war im Gegenzug gegen Simon Bache zur Stelle.

Anschließend verlagerte sich diese ausgeglichene Begegnung ins Mittelfeld, wo die Zweikämpfe verbissen geführt wurden und Nickligkeiten nicht ausblieben. Nachdem Bache zuvor mit einer Direktabnahme gescheitert war (13.), sah er sich in Minute 42 völlig frei Gust gegenüber, zog im Eins-gegen-Eins allerdings den Kürzeren. In der Zwischenzeit ließen die Gäste in Person von Mayer (26.) und Philipp Grempler (33.) zwei Möglichkeiten zur Führung aus.

Natürlich gab es speziell auf Gardelegener Seite noch viel Luft nach oben. Der Druck wurde nach Wiederbeginn erhöht, das Spiel nun einen Tick schneller gemacht. Doch weder Clemens-Paul Berlin mit seinem Seitfallzieher (59.) noch zweimal Bache (60., 63.), Xaver-Dan Haak (68.) oder auch Sascha Gütte (79.) brachten für die nun deutlich feldüberlegenen Platzherren das Leder im TuS-Kasten unter. Auf der Gegenseite unterschätzte Keeper Mette in der 77. Minute einen Distanzschuss von „Masken-Mann“ Martin Köhn und hatte Glück, dass das Leder „nur“ gegen die Latte klatschte. Nachdem Kujawski dann auch noch die wohl beste Bismarker Gelegenheit ausließ, hatten die Schwarz-Weißen den Punkt beim Spitzenreiter aus Gardelegen sicher und hinterließen anschließend auch den wesentlich glücklicheren Eindruck.

SSV 80 Gardelegen: Mette - Haxhiu (68. Hille), Berlin, Winkel (63. Rosenberger), Marvin Bogdahn, Bache, Gütte (81. Mertens), Gille, Scheinert, Haak, Schönfeld.

TuS Schwarz-Weiß Bismark: Gust - Köhn, Sikulskyi, Mayer, Kroschel (38. St. Rogge), Metzger, Grempler (81. Kujawski), Fichte, Fl. Knoblich, Fe. Knoblich (70. Grabau), Motejat.

Torfolge: Fehlanzeige.

SR: Daniel Feist.

Vorkommnisse: Keine.

Zuschauer: 251.