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Fußball Vorgezogenes Finale unter Flutlicht

Im Kreispokal des KFV Altmark West werden die Halbfinalpartien ausgespielt.

Von Florian Schulz 18.04.2019, 05:00

Salzwedel l Am Herrentag (30. Mai) geht auf dem Arendseer Sportplatz das Fußball-Kreispokalfinale der Herren über die Bühne. Die beiden Tickets für selbiges werden über Ostern in den beiden Halbfinalpaarungen vergeben.

Bereits am Gründonnerstag-Abend steigt in Letzlingen eine Partie, die es in sich haben dürfte. Die beiden Landesklasse-Spitzenteams FSV Heide Letzlingen und SV Eintracht Salzwedel I werden ab 19.30 Uhr die Klingen kreuzen. Dazu reist deren Ligakonkurrent SV Liesten 22 am Sonnabend ab 14 Uhr als klarer Favorit zum Kreisligisten SV Brunau 06.

Bereits vor mehreren Wochen betonte Letzlingens Trainer Dirksen Höft, dass er seine Mannschaft bis zu diesem Halbfinalduell auf 100 Prozent gebracht haben möchte. Ist das nun auch wirklich der Fall? „Die Ergebnisse sprechen sicherlich dafür. Doch dieses Duell ist natürlich ein echtes Highlight. Wir müssen alles abrufen, mehr als 100 Prozent geben“, entgegnet Höft, der unbedingt das große Endspiel erreichen möchte. „Ich vermute, dass die Mannschaft, die mehr Willen zeigt, am Ende auch als Sieger vom Platz geht“, so der Heide-Coach.

Der hätte gern schon eine Stunde früher auf dem Rasenplatz gespielt, doch so muss das Duell um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasengeläuf unter Flutlicht über die Bühne gehen. In der Liga trennten sich beide Teams in der Hinrunde torlos, doch das ist laut Dirksen Höft in Bezug auf die heutige Partie nebensächlich. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Es geht um Alles oder Nichts, wobei Kleinigkeiten entscheiden“, erklärt Höft, der in diesem „vorgezogenen Finale“ nach wie vor auf Marcel Grabau und Thomas Lübke verzichten muss, aber dennoch auf eine ansehnliche Begegnung vor einer großen Zuschauerkulisse hofft.

„Unser Ziel vor der Saison war es ganz klar, das Pokalfinale zu erreichen. Von daher nehmen wir diese Partie genauso ernst wie die Ligaspiele“, macht Salzwedels Trainer Helge Kietzke im Vorfeld klar. Allerdings sieht Kietzke die Letzlinger leicht im Vorteil: „Ich denke, dass wir von allen Teams das schwerste Los gezogen haben. Auswärts beim Landesklasse-Tabellenführer anzutreten, ist natürlich eine harte Nuss.“ Allerdings erreichte die Eintracht im Ligaduell beim FSV Heide ein torloses Remis und wird sicherlich versuchen, an die dort gezeigte Leistung anzuknüpfen.

Damals schafften es die Mannen von der Jeetze, die gefährliche Letzlinger Offensive gut in Schach zu halten. Genau das könnte auch heute Abend wieder der Schlüssel zum Erfolg sein. „Wir wissen um unsere Stärken und haben uns in dieser Partie einiges vorgenommen. Man merkt, dass die Jungs heiß sind“, verrät Salzwedels Coach, um hinzuzufügen: „Wer das erste Tor schießt, hat sicherlich gute Karten.“ Während Sebastian Heuer und Niklas Gille nicht zur Verfügung stehen, bangt Helge Kietzke noch um das Mitwirken von Luca Nowak und Kevin Gebert. Schiedsrichter: Paul Lemme

Für die Brunauer läuft es in der Kreisliga aktuell rosig. Nur noch durch das vergleichsweise schlechtere Torverhältnis stehen die Schützlinge von Spielertrainer Daniel Timmer im Klassement hinter Spitzenreiter SV Wacker Lindstedt. Erst vor vier Tagen gelang dem SVB ein deutlicher 6:1-Erfolg gegen die SG Saalfeld. Auch im Pokal kennen sich die Brunauer mit klaren Siegen aus. Nicht nur die beiden ambitionierten Kreisoberligisten Kuhfelder SV (4:1) und FSV Eiche Mieste (4:2) wurden ausgeschaltet, sondern auch Kreisliga-Konkurrent FSV Miesterhorst (5:3 nach Elfmeterschießen). Klar, dass der Underdog auch am Sonnabend mit breiter Brust auftreten und sich nicht verstecken wird. Auf eigenem Geläuf sind die Grün-Weißen eine Macht. Die Liestener werden alles abrufen müssen, um in Brunau als Sieger vom Platz zu gehen.

Auf Gäste-Seite reagiert man mit Unverständnis auf die Schiedsrichter-Ansetzung. Guido Eisenschmidt pfeift nämlich für den SV Eintracht Salzwedel, dem möglichen Finalgegner des SVL. „Ich finde das nicht fair“, äußert sich Liestens Spartenleiter Mario Schulz zu diesem Sachverhalt. Dennoch möchte die Elf von Trainer Michael Piotrowski von Beginn an keine Zweifel aufkommen lassen, wer den Platz als Sieger verlässt. „Wir wollen schon unser Spiel durchziehen. Wir sind momentan auf einem guten Weg und dabei, unsere Normalform zu finden. Daher sollte es auch unser klares Ziel sein, diesen Gegner zu dominieren“, so Schulz.

Allerdings hat dieser großen Respekt vor den Brunauern: „Wenn ich das Spielerpotenzial sehe, gehören sie für mich sogar zu den fünf besten Mannschaften auf Kreisebene. Brunau ist fußballerisch stark und wird in diesem kleinen Derby sicherlich heiß sein, um uns ein Bein zu stellen.“ Dennoch möchte sich der Landesklasse-Vertreter auch ohne den nach langer Verletzungspause erst im Aufbautraining befindlichen Steffen Schmidt nicht überraschen lassen und Ende Mai in Arendsee um den dritten Kreispokal-Sieg in Folge kämpfen. Schiedsrichter: Guido Eisenschmidt.