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Fußball Elfmeter-Wahnsinn geht an den TSV

Der TSV Kleinmühlingen/Zens hat sich im Finale des Sparkassen-Cups mit 10:9 nach Elfmeterschießen gegen den SV 09 Staßfurt durchgesetzt.

Von Dennis Uhlemann 28.07.2019, 23:01

Bernburg l Er trat an den Punkt. Voll fokussiert. Ein kurzer Blick nach oben, dann nahm er Anlauf und versenkte die Kugel. Zum zweiten Mal während des Elfmeterschießens. Ja genau, Florian Neugebauer bekam im gestrigen Finale des Sparkassen-Cups die Bürde, vielleicht auch die Ehre, definitiv aber das seltene Vergnügen, zweimal vom Punkt antreten zu dürfen. Nachdem es der SV 09 Staßfurt und der TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens in einem echten Elfmeter-Wahnsinn maximal spannend machten und alle Schützen einmal dran waren, ging es von vorn los. Und Neugebauer sorgte für unbändigen Jubel beim Außenseiter, der sich damit 10:9 nach Elfmeterschießen (2:2, 1:1) durchsetzte.

Den besseren Start erwischten die favorisierten Staßfurter. Bereits nach sieben Minuten gingen sie mit 1:0 in Front. Nachdem die Kleinmühlinger eine Ecke nicht richtig klären konnten, war Matthias Lieder mit dem Kopf und mithilfe der Latte zur Stelle. Der Landesligist war in den Kopfballduellen sehr präsent, verpasste es aber nachzulegen.

Stattdessen schlug ein echter Experte im Sparkassen-Cup auf der Gegenseite zu. Philipp Schmoldt sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß für das 1:1 (20.). Sein siebtes Tor im Wettbewerb. „Wir haben ambitioniert angefangen, uns durch den Ausgleich aber aus dem Rhythmus bringen lassen“, haderte der Staßfurter Co-Trainer Patrick Stockmann.

Denn nach dem 1:1 wurde der Underdog mutiger und das Spiel ausgeglichener. Die besseren Chancen hatten aber weiter die 09er. Zunächst traf Marc Burdack, stand jedoch im Abseits (40.). Dann reagierte TSV-Keeper Sebastian Brandt prima gegen Lieder (45.).

In der zweiten Halbzeit musste für Staßfurt wieder ein Standard her, um zum Erfolg zu kommen. Marcel Pusch brachte einen Freistoß in den Strafraum, wo ausgerechnet wieder Lieder bereitstand und einnickte (67.). Damit erzielte der kleinste Mann auf dem Feld sein zweites Kopfballtor und unterstrich einmal mehr seine Unberechenbarkeit. Der SV 09 ging anschließend auf das dritte Tor, hatte aber Pech und traf nur den Pfosten (78.).

Im Gegenzug foulte Maximilian Moye dann im Strafraum und es gab Elfmeter für die von vielen schon abgeschriebenen Kleinmühlinger. Norman Möbes versenkte souverän und sorgte mit dem 2:2 (79.) wieder für Spannung.

Der sonst so zuverlässige Torjäger Matthias Härtl hatte dann die große Chance zum 3:2 für die Staßfurter, doch frei vor dem Keeper traf er das Tor nicht (85.). Es ging nach einer packenden Schlussphase mit Gelb-Rot für TSV-Abwehrmann Kevin Weber - wie schon im Vorjahr - ins Elfmeterschießen.

Und das war definitiv nichts für schwache Nerven. 24 Schützen, jede Menge Nervenkitzel und schließlich das bessere Ende für den TSV, der sich damit erstmals in der Vereinsgeschichte zum Sieger im Sparkassen-Cup krönte und ausgelassen feierte.