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Fußball Froneckes Tore zum Abschied

Marcel "Bärchen" Fronecke wurde mit einem Spiel zwischen Welsleben und Kleinmühlingen verabschiedet.

Von Kevin Sager 18.06.2019, 23:01

Welsleben l Da stand er auf dem Platz, das Trikot des MTV Welsleben hatte er an. Die Fußball-Teams des MTV Welsleben (Kreisliga) und des TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens (Landesklasse IV) reihten sich auf und standen Spalier. Dann ging Marcel „Bärchen“ Fronecke (geborener Rohde) durch die Reihen und klatschte mit jedem ab. Er ging nach vorn, wo bereits seine Partnerin und der kleine Sohn warteten. Mit Tränen in den Augen ging er auf sie zu. Beide hielten einen Bilderrahmen des TSV Kleinmühlingen in der Hand, auf dem die besten Szenen seiner Karriere zu sehen waren. „Das war schon berührend“, berichtete Mario Sens vom TSV, der an diesem Tag als Trainer an der Linie stand.

Doch vorher musste sich „Bärchen“ ein letztes Mal auf dem Platz bewegen. Denn zu seinem Abschied spielte der Kreisligist gegen den Landesklasse-Vertreter, wobei das Ergebnis an diesem Tag völlig uninteressant war. Wichtig war nur, dass „Bärchen“ auch nochmal richtig jubeln durfte. So kam es dann auch. In der ersten Halbzeit streifte er sich das Grün-Weiße Trikot über und traf unter anderem per Elfmeter, in der zweiten Hälfte ging er für den MTV auf Torejagd, traf sehenswert per Freistoß.

Bei all dem Spaß war es nicht nur ein lauer Kick wie Sens im Nachgang berichtete: „Es wurde schon ernst genommen.“ Doch es war sehr fair und das eine oder andere Kunststück durfte nicht fehlen. Wie zum Beispiel Andreas Kirchhoff, der als TSV-Torwart akrobatisch per Vorwärtsrolle einen Ball klärte. Oder auch die Situation, die zum Elfmeter führte, als ein minimaler Kontakt gepfiffen wurde. Aber Sauer war niemand, denn „Bärchen“ übernahm persönlich und traf oben rechts.

„Es gab aber auch weitere Chancen“, sagte Sens, der bei sommerlichen Temperaturen einen heiteren Kick beobachtete. Die „alten Freunde“ von „Bärchen“ trugen dazu bei. So schnürte auch Christoph Berlau, der Ex-Trainer der Kleinmühlinger, nochmal die Schuhe. Beide waren sowohl in Welsleben als auch in Kleinmühlingen aktiv.

In der zweiten Hälfte wechselte der 33-Jährige dann die Farben. Auch hier blieb es ein munteres Spiel mit vielen Chancen und Toren. Nach der Partie kam es dann wohl zum emotionalsten Moment für alle anwesenden. „Ich denke, es war ein würdiger Abschied. Auch vom Vorstand und vom Trainerteam des TSV wünschen wir ‚Bärchen‘ weiterhin alles Gute“, schickte Sens Glückwünsche auf den Weg.

Der Verein aus Welsleben nutzte die Möglichkeit auch, um seinen Trainer Thomas Reichel zu verabschieden, der ab der kommenden Spielzeit nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird. Jahrelang war Reichel für die Geschicke der Mannschaft zuständig, bildete mit Berlau in der Saison 2016/2017 ein Duo.

Nun standen alle vereint ein letztes Mal auf dem Platz. „Wer weiß, vielleicht entwickelt sich mit dem MTV so auch eine Zusammenarbeit. Es ist auf jeden Fall zu sehen, dass in dem Dorf etwas passiert“, blickt Sens in die Glaskugel.

Doch das ist alles Zukunftsmusik. In der Gegenwart bekam „Bärchen“ die große Wertschätzung. „Es war alles super organisiert vom Verein. Viele Helfer haben das auf die Beine gestellt“, zeigte sich Sens beeindruckt. „Auch Zuschauer waren zahlreich vertreten. Es war gut gefüllt auf den Rängen.“

Denn alle wollten den 33-Jährigen, den Mann, der Welsleben viele Tore und Siege schenkte, noch einmal im Trikot sehen. Und sie wurden erneut nicht enttäuscht.