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Handball 40 überragende Minuten

Der erste Sieg der Sachsen-Anhalt-Liga war für die Handballer der SG Lok Schönebeck zum Greifen nah.

Von Kevin Sager 04.03.2019, 23:01

Schönebeck l Ein Siebenmeter in der letzten Spielminute besiegelte aber eine erneute Niederlage. Mit 26:27 (18:15) verloren die Lok-Männer gegen den SV Langenweddingen. Es wurde ganz still in der Franz-Vollbring-Halle in Schönebeck. Die Augen aller richteten sich auf Marcus Peschke und Leon Dobertin. Sekunden später jubelten die Gäste ausgelassen. Die Spieler der SG Lok Schönebeck sackten auf den Boden, auch Sebastian Roost musste sich erstmal auf die Bank setzen. Lange Zeit sah es nach dem ersten Sieg in der Sachsen-Anhalt-Liga aus. Über weite Strecken spielte Schönebeck gut, es klappte fast alles. „40 Minuten spielen wir überragend, die letzten zehn Minuten jeder Halbzeit aber nicht“, sagte Roost, der lange nach Worten suchte. Denn seine Mannschaft führte zwischenzeitlich sogar mit drei Treffern, schaffte es nicht, diesen Vorsprung zu verteidigen. Am Ende verlor Lok mit 26:27 (18:15).

Die Enttäuschung war allen Lok-Akteuren anzusehen. Roost rappelte sich als Erster auf und klatschte mit seinen Spielern ab. Doch nur zögerlich kamen die Hände, denn der Kopf war von vielen noch unter dem Trikot verschwunden. Die Gründe, warum es am Ende wieder nicht reichte, konnte sich der Übungsleiter vorerst auch nicht erklären, sagte dann aber: „Wir werfen einfach keine Tore mehr. Wir setzen nicht das um, was wir besprochen haben und verzetteln uns im Klein-Klein.“

Von Beginn an zeigte Lok Siegeswillen, ging ab Minute eins in Führung. Zwei Tore von Nico Haverland brachten die Führung ein (2:0, 5.). Denny Schulz schraubte mit drei Treffern in Serie das Ergebnis sogar auf 8:4 in die Höhe. „Wenn wir schnell gespielt und die Lücken ausgenutzt haben, dann waren wir auch erfolgreich“, so Roost. Lok ging mit einer komfortablen Drei-Tore-Führung in die Kabine. Doch in der Schlussphase zeichnete sich bereits ab, dass Langenweddingen sich nicht ergeben wird. Fehler und Unachtsamkeiten wurden umgehend bestraft.

Beide Teams starteten mit viel Elan, doch Lok verteidigte die Führung vehement, auch weil Dobertin im Tor immer wieder starke Paraden zeigte. Richtig spannend wurde es in der 46. Minute, als der Vorsprung auf einen Zähler verringert wurde. Stefan Schult war es, der vier Minuten vor dem Ende zum 26:26 traf.

Roost reagierte mit einer Auszeit, nachdem zuvor die Offensivreihen am jeweiligen Keeper scheiterten. Doch der Angriff wurde leichtfertig weggegeben. Die SG Lok geriet ins Zeitspiel. Es gab einen Freiwurf, der ohne einen weiteren Pass zu spielen war. Jan Bauer bekam den Ball, verzögerte, schloss aber nicht ab. So gelang der Gast in Ballbesitz, worauf erneut eine Auszeit folgte. Somit sollte der letzte Angriff der Partie oder Unentschieden oder Niederlage entscheiden. Den ersten Wurfversuch wehrte Dobertin noch ab. Beim Nachsetzen entschieden die Unparteiischen auf Siebenmeter und die Punkte waren dahin.

Die Jungs auf die kommende Woche zu motivieren, „wird kein Problem werden“, sagte Roost. „Sie sind heiß und wollen es unbedingt.“ Und der Coach gibt auch direkt eine Kampfansage ab. „Gegen Kühnau holen wir den ersten Sieg, da bin ich mir sicher.“

SG Lok: Dobertin, Knörich - Minet, Kessel, Schulz (4), Bauer (5), Haverland (3/1), Willner (1), Bullmann (1), Riedel (1), Meyer (1), Ernst (6), Krause (4/2)

Siebenmeter: SG Lok 3/5 - SVL 7/9

Zeitstrafen: SG Lok 3 - SVL 4