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Pferdesport Statt „hüh“ heißt es nur „brr“

Reiter sind wegen Corona an Pfingsten nicht bei Turnieren aktiv. Doch es gibt Hoffnung.

Von Michael Jacobs 01.06.2020, 23:01

Salzlandkreis l Pfingsten – in jedem Jahr bringt das christliche Fest viele Bräuche mit sich.  Und im Sport sind zahlreiche Reitturniere mit den Pfingstfeiertagen fest verankert. Nicht so in diesem Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie ist für die Turniersportler alles anders. Da Wettkämpfe von staatlicher Seite noch immer untersagt sind, gab es auch an Pfingsten in diesem Jahr keine Wettbewerbe. So musste auch das traditionelle Turnier in Westeregeln ausfallen. Doch davon lässt man sich beim Reitverein im Bodetal nicht entmutigen. „Leider macht uns Corona in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung. Aber vom 11. bis 13. September holen wir unser Turnier nach“, verkündet der Verein auf seiner Facebook-Seite. Von der Dressur bis zur Klasse M** und im Springen bis zur Klasse S will man Reitern ein adäquates Ausweichprogramm anbieten. Lediglich der Fahrsport wird auf der Strecke bleiben, denn für die Gespannfahrer werden Mitte September keine Wettbewerbe angeboten.

Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten sind Roß und Reiter in ihren Zukunftsplanungen für die Nach-Corona-Zeit damit schon relativ weit vorangeschritten. Sofern die bereits beschlossenen Lockerungen der Covid-19-Maßnahmen weiter nach Plan voranschreiten, soll in Wahlitz im Jerichower Land Ende Juni das nächste Turnier der Reiter in Sachsen-Anhalt über die Bühne gehen. Im Juli sind dann Wettbewerbe in Hohenberg-Krusemark, Blankenheim-Klosterode und Laucha auf dem Terminplan. Im August sollen schließlich in Gardelegen und Badeborn dreitägige Veranstaltungen über die Bühne gehen. Spätestens dann wird man auch in Westeregeln wissen, wie gut oder schlecht die Wettbewerbe in Zeiten von Covid 19 angenommen werden.

Doch bei aller Vorfreude der Veranstalter, die ihre Wettkämpfe vermutlich durchführen können, schaut man anderenorts mit einem weinenden Auge auf die grüne Reitsportsaison 2020. Für etliche Wettbewerbe, viele von ihnen mit jahrzehntelanger Tradition behaftet, hieß es – um im Pferdesport-Jargon zu sprechen – statt einem kraftvollen „Hüh“ ein nicht minder kräftiges „Brr“ zu verkraften. Die Turniere wurden ersatzlos gestrichen.

Immerhin hatten die Pferdesportler des Landes recht schnell nach Ausbruch des Corona-Virus wieder die Möglichkeit zu trainieren, weil die Abstandsregelungen bei den Übungseinheiten relativ einfach einzuhalten sind.