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Fußball Als die Frauen dem KFV Altmark Ost fremdgehen

In der Saison 2016/17 sind zwei FrauenfußballMannschaften aus dem Landkreis Stendal fremdgegangen.

Von Frank Kowar 20.06.2020, 05:00

Stendal l Die SG Tangermünde/Wittenmoor und der FSV Havelberg spielten im Jerichower Land.

Der Grund ist schnell gefunden. Die Spielgemeinschaft Tangermünde/Wittenmoor und der FSV Havelberg hatten nicht genügend Spielerinnen und wollten „nur“ auf Kleinfeld antreten.

Da es im Kreisfachverband Altmark-Ost nur diese beiden Teams mit den Ansprüchen gab, lohnte es sich nicht einen Spielbetrieb zu eröffnen. Beide Mannschaften spielten somit im Jerichower Land.

Und beide Mannschaften aus dem Landkreis Stendal beherrschten in der Saison 16/17 die Klasse. Die Spielgemeinschaft Tangermünde/Wittenmoor wurde mit 34 Punkten Erster und die Domstädterinnen mit 21 Zählern Zweiter.

Auch im Pokalgeschehen waren beide „Stendaler“ Teams tonangebend. Tangermünde/Wittenmoor gewann das Halbfinale gegen Loburg 7:0 und Havelberg setzte sich mit viel Mühe bei Eiche Redekin 4:3 im Neunmeterschießen durch.

Das Pokal-Endspiel wurde schließlich in Redekin, im Jerichower Land ausgetragen. Knapp 90 Zuschauer waren auf dem Sportplatz.

Zuerst trafen die Verlierer der Halbfinals aufeinander, wobei sich der Gastgeber gegen Loburg durchsetzte. Anschließend kämpften die Havelbergerinnen und die SG Tangermünde/Wittenmoor um den Pokalsieg. Die SG ging dabei als ungeschlagener Kreismeister als klarer Favorit in die Partie, doch das Team aus der Domstadt bewies mit einem 0:0 in der Liga schon einmal, dass es mithalten kann.

Dennoch war es etwas überraschend, dass die Domstädterinnen besser ins Spiel fanden. Schon in den ersten Minuten hatten sie Chancen, doch wirklich gefährlich wurde es vor dem SG-Tor nicht. Dafür gelang es allmählich auch Tangermünde/Wittenmoor, häufiger in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Und in der 17. Minute schließlich mit Erfolg: Lisa Stüfen brachte das Leder im Tor unter.

Havelberg versuchte bis zum Pausenpfiff weiter nach vorne zu spielen. Dabei scheiterte Fabienne Hamel erst bei einem Freistoß und dann aus dem Spiel heraus an der Torhüterin. Auf der anderen Seite bewahrte Keeperin Jeannette Eiling und einmal auch der Pfosten den FSV vor einem höheren Rückstand. Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe.

Die Domstädterinnen blieben konzentriert bei der Sache, entfachten aber kaum Torgefahr. Tangermünde war hingegen zwei Mal ganz nah am Ausbau der Führung dran, scheiterte jedoch am Aluminium. Außerdem parierte Jeannette Eiling noch mehrmals klasse. So blieb es bis zum Schluss beim knappen Sieg der Spielgemeinschaft.

Damit holte die Spielgemeinschaft Tangermünde/Wittenmoor neben dem Kreismeistertitel auch den Kreispokalsieg im Jerichower Land. Die Torschützin hat übrigens den Pokalsieg gar nicht richtig mitgefeiert. „Lisa musste zum Abiball“, erinnert sich Sven Bongartz, der (damals wie heute), Trainer des Teams.

Eine Saison später spielte dann Tangermünde/Wittenmoor in der neu gegründeten Regionalklasse Sachsen-Anhalts.

„Auch da sind wir Meister und Pokalsieger geworden“ weiß Bongartz. Im Pokal-Endspiel in Bernburg hieß es 7:3 gegen die Mannschaft von Empor Klein Wanzleben.

Inzwischen spielt Tangermünde als eigenständige Vertretung (FSV Saxonia Tangermünde) in der Verbandsliga Sachsen-Anhalts auf dem Großfeld.

Der FSV Havelberg ist in der Vorsaison auf Kleinfeld in der Kreisliga Prignitz/Ruppin gestartet. Die Mannschaft belegte bis zur Corona-Krise den dritten Platz.