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Fußball Im Gespräch mit Lok-Trainer Jörn Schulz

Das Landespokal-Halbfinale ist für Lok Stendal-Trainer Jörn Schulz eine Premiere.

Von Stefan Rühling 30.04.2019, 03:00

Stendal l Der 41-Jährige sitzt zum ersten Mal in einem Pokalspiel auf der Trainerbank des 1. FC Lok Stendal – und das gleich in der Vorschlussrunde. Im Volksstimme-Interview blickt er auf das morgige Duell mit dem Regionalligisten VfB Germania Halberstadt.

Volksstimme: Das Viertelfinale im Landespokal gegen Halle 96 haben Sie noch als Zuschauer auf der Tribüne verfolgt. Wie haben Sie das gesehen?

Jörn Schulz: Wenn ich ehrlich bin, habe ich vom Spielgeschehen nur wenig mitbekommen. Denn wie das im Stadion so ist, wird an allen Ecken erzählt und diskutiert. Doch das, was ich gesehen habe, war überzeugend. Die Mannschaft war sehr zielstrebig und hat verdient gewonnen.

Kurz darauf wurden Sie neuer Trainer in Stendal und stehen nun direkt im Halbfinale. Wie fühlt sich das an?

Ich kann dieses Gefühl im Moment nicht so recht greifen, da die Sorge beziehungsweise der Kampf um den Klassenerhalt im Moment sportlich alles überdeckt. Die Gefühlsschwankungen der letzten Wochen waren einfach zu groß, um eine richtige Vorfreude auf dieses Halbfinale aufkommen zu lassen. Doch das war mir bewusst, als ich mich vor Weihnachten für den Posten beim 1. FC Lok Stendal entschieden habe. Allerdings ist die Realität doch noch einmal eine andere Hausnummer, als ich sie mir vorher gedacht habe.

Im Achtelfinale des Landespokals 2016/17 haben Sie als Trainer von Medizin Uchtspringe einmal gegen den drittklassigen 1. FC Magdeburg gespielt. Können Sie sich noch erinnern?

Ja, natürlich. Unser kleiner Dorfverein gegen die Profis aus Magdeburg war schon ein ganz besonderer Höhepunkt für alle Beteiligten und auch mich.

Jetzt heißt der Gegner Halberstadt und spielt in der nächsthöheren Regionalliga. Welche Bedeutung hat das Halbfinale?

Ich denke, so ein Halbfinale im eigenen Stadion ist für den ganzen Verein, seine Mitglieder, Fans, Unterstützer und Sponsoren beziehungsweise Partner etwas ganz Besonderes. Es hat nicht nur die sportliche Bedeutung, ins Finale einziehen zu können, sondern sich auch einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Uns ist bewusst, dass ein Sieg sehr wahrscheinlich wieder die Teilnahme am DFB-Pokal bedeuten könnte.

Und für Sie persönlich?

Es geht nicht um mich, sondern um die Mannschaft. Meine Aufgabe ist es, diese zu unterstützen. Ein Erfolg und die Konsequenz des Einzugs in den DFB-Pokal würde mich für alle Beteiligten sehr freuen.

Was wissen Sie über den Gegner?

Es erwartet uns eine gestandene Regionalligamannschaft. Halberstadt rangiert dort im Mittelfeld und ist keineswegs zu unterschätzen. Beide Mannschaften sind meilenweit voneinander entfernt. Daher ist uns bewusst, welches Brett uns erwartet. Wir werden in jedem Fall sehr gut vorbereitet sein.

Wie gehen Sie die Partie an?

Ich ziehe meine Kraft und Hoffnungen aus den Besonderheiten des Pokals. Denn dieser hat seine eigenen Gesetze. Es ist schon häufiger passiert, dass die vermeintlich kleinere Mannschaft den Großen ein Bein gestellt hat. Trotzdem ist Halberstadt klarer Favorit.

Wenn Sie sich für die neue Saison entscheiden müssten: DFB-Pokal oder Oberliga?

Jede der beiden Aufgaben ist äußerst schwierig zu meistern. Deshalb wäre es schön, wenn wir eines der beiden Ziele erreichen können. Zwischen beiden entscheiden kann und möchte ich aber nicht.