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Fußball Im Gespräch mit Lucas Ezequiel Vicentin

Seit November 2017 ist Lucas Ezequiel Vicentin Torwart des Fußball-Landesligisten SSV Havelwinkel Warnau.

Von Frank Kowar 22.05.2019, 05:00

Warnau l Mit seinen überragenden Leistungen hat er wesentlich zum Aufschwung der Warnauer beigetragen. Durch viele Paraden hat er schon so manchen wichtigen Punkt für das Team aus dem Havelwinkel gerettet.

Die Volksstimme unterhielt sich mit dem Torwart am Sonnabend kurz nach dem 5:4-Sieg gegen Union Heyrothsberge.

Volksstimme: 5:4 gegen Union Heyrothsberge. Wie fällt Ihr Fazit für dieses Spiel aus?

Lucas Ezequiel Vicentin: Am Anfang war das Spiel ein bisschen kompliziert, wir haben unordentlich gespielt. Am Ende haben wir aber gewonnen, so ist Fußball.

„Die Leute sind alle so nett zu mir. Es macht großen Spaß mit den Jungs und dem Trainer, eigentlich mit allen. Die nächste Saison spiele ich auf jeden Fall hier“

Es war auf keinen Fall ein Spiel für Torleute. Jeder Schuss war ja fast ein Treffer. Sie hatten kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Sehen Sie das auch so?

Wir wussten, dass der Gegner viele Tore schießt. Sie hatten ja vor dem Spiel bereits 66 Tore. Sie haben einen guten Sturm. Aber am Ende zählt der Sieg. Wir sind zufrieden.

Woher kommen Sie genau?

Ich komme ursprünglich aus Argentinien, lebe aber seit drei Jahren schon in Berlin. Ich fahre zweimal die Woche nach Warnau zum Training und dann auch zu den Punktspielen.

Mit dem Auto?

Nein mit dem Zug nach Rathenow, dann fahren wir von dort mit einigen Spielern nach Warnau.

Argentinien ist groß, wo genau haben Sie gelebt?

Ich komme aus Rosario, der Stadt von Messi.

Volksstimme: Wie sind Sie dann nach Deutschland gekommen?

Mein Bruder hat schon in Berlin gewohnt. Ich habe in Argentinien sechs Jahre professionell Fußball gespielt, zweite und dritte Liga. Dann habe ich dort aufgehört.

Warum?

Am Ende ist es ein bisschen schief gelaufen. Die letzte Zeit dort war chaotisch und stressig. Fußball in Argentinien ist kompliziert, Korruption und die Fans sind total verrückt. Wenn man nicht zwei, drei Spiele gewinnt, dann kommen schon die Fans und machen Autos kaputt. Ich glaube, das weiß man auch schon in Deutschland. Deshalb wollte ich weg.

Sie haben dann weiter Fußball in Deutschland gespielt. Wo?

Ich habe erst bei Optik Rathenow gespielt. Wir sind von der fünften in die vierte Liga aufgestiegen.

Wie gefällt es Ihnen jetzt hier in Warnau?

Es macht großen Spaß und ich freue mich immer, wenn ich hier herkommen kann. Die Leute sind alle so nett zu mir.

Also bleiben Sie?

Ja, es macht mir Spaß,mit den Jungs und dem Trainer, eigentlich mit allen. Die nächste Saison spiele ich auf jeden Fall hier.

Was machen Sie außer Fußball noch?

Ich arbeite noch in Berlin und habe jetzt noch einen Deutsch-Kurs angefangen.

Brauchen Sie diesen Lehrgang überhaupt, Sie sprechen gut deutsch?

Ich versuche es, aber ich will mich immer noch verbessern. Den Lehrgang brauche ich aber auch wegen einer Ausbildung.

Sie haben ein Faible für außergewöhnliche und bunte Trikots. Woher haben Sie die?

Ein Bekannter von mir macht in Argentinien diese Trikots. In der Winterpause war ich in meiner Heimat. Da hat er mich gefragt, ob ich ein paar Trikots davon haben will. Ich habe gedacht, warum eigentlich nicht.