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Leichtathletik Zwei neue Weltrekorde beim Hanse-Cup

Zum 7. Mal ist der Stendaler Hanse Cup für Leichtathletik-Mehrkämpfer über die Bühne gegangen.

Von Wolfgang Seibicke 06.06.2019, 08:00

Stendal l In Stendal purzelten in vieler Hinsicht Rekorde. Bei aller Anerkennung der sportlichen Ergebnisse des 7. Stendaler Hanse Cups (SHC) müssen gleichrangig die Leistungen der Organisatoren, Kampfrichter und Helfer (unter anderem Stendals Handballer) sowie des Service–Teams gewürdigt werden. Fast 48 Stunden waren sie, bei überwiegend hochsommerlichen Temperaturen, im Einsatz und haben dafür gesorgt, dass die 7. Auflage ein voller Erfolg wurde.

Herausragend waren natürlich die beiden neuen Weltrekorde im Sieben- und Zehnkampf der Altersklasse (AK) 75. Die Niederländerin Riet Jonkers-Slegers freute sich bereits am ersten Wettkampftag über ihren neuen Landesrekord, den sie in 35,32 Sekunden über die 200 Meter aufstellte. Mit 6870 Punkten überbot Riet den von Österreichs Marianne Maier 2018 in Málaga aufgestellten Weltrekord um 212 Punkte. Mit dieser Leistung wurde Riet Jonkers-Slegers auch „Internationale Altmark-Meisterin 2019 im Siebenkampf“.

Durch Linda Holmström gab es mit 4749 Punkten einen neuen schwedischen Landesrekord im Siebenkampf der W40. Evelyn Gehne vom Tangermünder Leichtathletikverein überzeugte in der W55 mit einer tollen Leistung. Hinter der Siebenkampf-Weltmeisterin Angela Müller wurde sie mit 4693 Punkten Vizemeisterin.

Interessant war die Ankündigung einiger Seniorinnen, dass sie 2020 im Zehnkampf antreten möchten. Dann dürfte die Konkurrenz für die Irin Geraldine Finegan, die in diesem Jahr mit Rosemary Gibson eine Zehnkämpferin mit nach Stendal brachte, größer werden. Geraldine sicherte sich in diesem Jahr den internationalen Titel 2019 der Zehnkämpferinnen mit 6674 Punkten.

Im Zehnkampf der Senioren gab es mehrere Anwärter auf den Gesamtsieg. Mit Willi Klaus (M80), Rolf Geese (M75) und Thomas Stewens (M50) waren drei aktuelle Weltmeister im Stadion „Am Galgenberg“ am Start.

Rolf Geese hatte bekanntlich 2016 in Stendal den Weltrekord in der M70 aufgestellt. 2019 krönte der nun „Internationale Altmark-Meister 2019 im Zehnkampf“ seinen 5. SHC-Start mit dem neuen Super-Weltrekord von 8538 Punkten. Damit verbesserte er die alte Rekordmarke von Robert Hewitt (USA) um sagenhafte 628 Punkte.

Rekordverdächtig ist auch die Vorgeschichte, mit der Willi Klaus, ESV Lok Potsdam in Stendal angereist war. Am Freitag kam er aus dem Spanienurlaub direkt zur Pasta-Party. Mit 7892 Punkten verbesserte er seinen Deutschen Rekord in der M80 um 894 Punkte. Übrigens ging bereits am Montag für Willi Klaus der Flieger wieder in Richtung Spaniens Meeresküste, wo er sich in den nächsten Tagen auch vom SHC-Zehnkampf erholen wird.

Mit Thomas Stewens startete 2019 einer der erfolgreichsten Mehrkämpfer beim SHC. Der Mitinitiator des Wettkampfs lieferte einen tollen Zehnkampf. Noch am Dienstag war sein Start aufgrund einer Erkrankung in Frage gestellt. Mit 7869 Punkten erreichte Thomas ein super Ergebnis.

Begeisterung lösten bei den Seniorinnen und Senioren die Teilnehmer an der 9. Zwergen-Olympiade aus, die zeigten, dass die traditionelle Leichtathletik bereits bei den Vier- bis Siebenjährigen etwas ganz besonderes ist.

In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass vier junge Leichtathleten vom Gastgeber SLV (Michl Heiser, Lena Arendt, Lea Kunert, Johanna Koch) bei der Eröffnung eine Weltkugel präsentierten. Dazu gab es angesichts der dringenden Klima-Diskussion die Aufforderung, die Umwelt zu erhalten, „damit die Jungen auch noch Senioren-Wetkämpfe durchführen können.“

Viel Lob gab es auch in diesem Jahr von den Aktiven und Gästen für die Stendaler, die auch den 7. SHC mit neuem Teilnehmerrekord wieder zu einem wahren Familienfest gestalteten. Dazu gehörte erneut der traditionelle Empfang des Oberbürgermeisters und SHC-Schirmherren Klaus Schmotz mit dem anschließenden Spargelessen. Dem folgten weitere Highlights. Mit einer Pferdekutsche, der historischen Pferdebahn und einem Fahrzeug aus dem Stendaler Feuerwehrmuseum fuhren dann erfolgreiche Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit Förderern und Sponsoren zum Marktplatz. Im Rathaus gab es einen kleinen Sekt-/O-Saft-Empfang. Gemeinsam ging es dann ins Sportmuseum der Hansestadt.

Aus den Händen von Dieter Massin erhielt Cheforganisator Siegfried Wille dort ein Ehrengeschenk, das an die Grenzöffnung vor 30 Jahren erinnerte.