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Segeln Beim ARV wird vorerst nur trainiert

An dieser Stelle hätten wir wie in den letzten 19 Jahren auch ausführlich über die Pfingstregatta auf dem Arendsee berichtet.

Von Thomas Wartmann 02.06.2020, 08:00

Arendsee l  In diesem Jahr fiel sie wie fast alle anderen sportlichen Veranstaltungen den Corona-Beschränkungen zum Opfer.

Trotzdem ist es am Arendsee und auf dem Clubgelände des Arendseer Regattavereins (ARV) nicht ganz ruhig.Im Rahmen der Möglichkeiten sind die Sportler mit ihren Booten auf dem Wasser und trainieren. Vielleicht kommt ja noch die eine oder andere Regatta.

Die große Hoffnung aller aktiven Segler ist, dass es vielleicht doch noch eine Möglichkeit zur Austragung der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) gibt. Die soll Ende August auf dem Plöner See stattfinden.

Doch Florian Stock, der im Vorstand der Klassenvereinigung sitzt, ist da eher pessimistisch. „Bei den Jugendlichen sind in diesem Jahr alle Meisterschaften abgesagt. Bei uns sehe ich das auch eher skeptisch. Das Problem sind einfach die Hygiene-Auflagen für den Veranstalter. Das lässt sich auf den meisten Clubgeländen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand umsetzten. Und daran wird es wahrscheinlich auch in Plön scheitern“, blickt er voraus.

So kann es gut sein, dass die H-Jollen-Segler in diesem Jahr ohne ihre IDM und vielleicht ohne jede weitere Regatta leben müssen. Wenn es kurzfristig doch noch zu einer Lockerung der Auflagen kommen sollte, wäre sicher eine Meisterschaft möglich, mit welchem Wert, wäre dann die nächste Frage. „Wer weiß, wie viele Sportler dann überhaupt kurzfristig anreisen würden. Wenn wir nur mit kleinem Feld starten würden, wäre es auch ärgerlich. Viele Sportler haben derzeit ganz andere Sorgen, als eine Meisterschaft zu segeln. Wir planen, einfach den Meisterschaftskalender um ein Jahr zu verschieben und Plön im nächsten Jahr zu segeln“, sagt Stock. Das betrifft dann auch wieder die Segler vom ARV, die im kommenden Jahr die Meisterschaft auf dem Arendsee austragen wollten und dann erst 2022 dran wären.

So oder so ist es für die Freizeit-Sportler eine schwierige Zeit, die sie nur mit Training überbrücken können. Härter trifft es dagegen die Leistungskader vom Deutschen Seglerverband. Für die fallen in diesem Jahr nicht nur Deutsche Meisterschaften aus, sondern auch die Olympischen Spiele. Wie in vielen anderen Randsportarten auch hat sich eine Handvoll von Sportlerjahrgängen ganz gezielt auf diesen Sommer vorbereitet. Sie haben auf vieles verzichtet und konnten oft als Spitzenathlet von ihrer Unterstützung gerade mal ein Studentenleben führen. Wer dann für dieses Jahr gute Chancen auf ein Olympia-Ticket hatte, für den ist die Situation besonders bitter. Ob im nächsten Jahr die Spiele stattfinden, ist noch offen und ob die sportliche Spitzenform dann immer noch da ist, ist fraglich.

In dieser Hinsicht geht es den Freizeitsportlern wiederum ganz gut.

Stefan Seifert, Präsident des ARV, ist da auch pragmatisch. Dass in diesem Jahr keine großen Regatten stattfinden können, ist ihm klar. „Aber wir haben die Zeit im August eingeplant und viele andere Crews auch. Wenn die Meisterschaft in Plön nicht stattfinden kann, dann werden wir uns bestimmt ein Revier suchen, auf dem wir im Rahmen der Möglichkeiten und Bestimmungen einige kleine Wettfahrten machen können. Das ist dann zwar keine Meisterschaft, aber wir sehen uns und haben wenigstens etwas Wettkampfgefühl“, sagt er.

Und damit liegt er wahrscheinlich richtig. Gerade in den kleinen Bootsklassen gibt es oft keine richtigen Meisterschaften mehr, weil die Zahl der Teilnehmer zu gering ist. Bisher haben die H-Jollen-Segler es immer verstanden, junge Leute für ihre Bootsklasse zu interessieren.

Damit das so bleibt, sind natürlich das Treffen der Sportler und der regelmäßige Wettkampf wichtig. Welche Auswirkungen die lange Wettkampfpause in vielen Bootsklassen hat, wird man erst bei den Meldungen für die ersten Wettkämpfe 2021 sehen.