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Tennis Der Sport benötigt das Vereinsleben

Beim TC Stendal fliegen die gelben Filzkugeln nach den ersten Lockerungen der Landesregierung wieder über die Netze.

Von Max Pefestorff 30.05.2020, 08:00

Stendal l Volksstimme-Mitarbeiter Maximilian Pefestorff hat sich mit Manfred Krüger, Vereinsvorsitzender des TC Stendal, über die Stimmungslage nach dem Start, einen möglichen Spielbetrieb und den aktuellen Stand der Vereinsveranstaltungen unterhalten.

Manfred Krüger, seit mehreren Wochen darf in Sachsen-Anhalt wieder Tennis gespielt werden. Wie groß war die Freude darüber?

Grundsätzlich habe ich mich über die Aufnahme des Trainingsbetriebs gefreut. An der frischen Luft seinem Lieblingssport nachzugehen, erfüllt mich persönlich mit Freude. Nun hoffe ich, dass das Vereinsleben mit möglichen Lockerungen im Trainingsbetrieb weiter an Fahrt aufnimmt. Denn unser Sport lebt auch von den Begegnungen nach dem Training.

Tennis unter Auflagen zu spielen, bedeutet für viele Vereine ein hoher organisatorischer Aufwand. Wie hat sich der TC Stendal darauf vorbereitet?

Die Vorbereitungen waren für unseren Verein sehr aufwendig. Durch die zwischenzeitliche Schließung von Sportstätten haben wir erst nach den ersten Lockerungsmaßnahmen die Frühjahrsinstandsetzung fertig gestellt. In Abstimmung mit der Stadt, die der Träger der Anlage ist, haben wir für den Verein entsprechende Hygiene- und Nutzungskonzepte erstellt und auch umgesetzt. Wir setzen im Trainingsbetrieb auf die Selbstdisziplin unserer Mitglieder im Umgang mit den aktuellen Auflagen. Das klappt auch sehr gut.

Zahlreiche Sportarten dürfen aufgrund der Corona-Pandemie aktuell nicht ausgeübt werden. Erhoffen Sie dadurch auch einen größeren Zulauf für den Tennissport?

Das könnte ich mir schon vorstellen. Jedoch nur, wenn andere Sportarten weiter durch die aktuellen Eindämmungsverordnungen noch nicht ausgeübt werden können. Wir haben den Vorteil, dass wir als Individualsport kontaktlos unseren Sport ausüben können.

Der Landesverband hat entschieden in der kommenden Sommersaison eine Übergangssaison zu spielen. Vereine können ihre Mannschaften kostenfrei zurückziehen und der reguläre Abstieg wird ausgesetzt. Halten Sie den Schritt für richtig? Nehmen Ihre Mannschaften am Spielbetrieb teil?

Ich halte den Vorschlag für grundsätzlich richtig, besonders mit Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen. Punktspiele ohne Doppel und dem geselligen Miteinander nach den Wettkämpfen haben für eine Vielzahl eine hohe Bedeutung. Ich kann nachvollziehen, wenn man aus diesen Gründen freiwillig zurückzieht. Wir haben im Verein darüber beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht am Spielbetrieb teilnehmen werden.

Aufgrund der Corona-Pandemie sind bereits zahlreiche Veranstaltungen abgesagt worden. Gibt es Veranstaltungen beim TC Stendal, die davon betroffen sind?

Aktuell noch nicht. Nach den Ferien finden auf unserer Anlage vorwiegend vereinsinterne oder regionale Turniere statt. Wir müssen abwarten, wie sich die Rahmenbedingungen bis dahin entwickeln.

Der TC Stendal steht seit Jahren für eine gute Nachwuchsarbeit. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl in diesem Bereich stetig zurückgegangen. Fehlt es im Nachwuchs an den richtigen Konzepten?

Es mangelt an verantwortlichen Trainern, die das Training für die Kinder und Jugendlichen leiten und organisieren. Das ist die Grundlage, um auch Angebote für den Nachwuchs zu schaffen und sie für den Verein zu gewinnen. Wir würden uns freuen, wenn wir dafür einen Verantwortlichen gewinnen würden.

Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen. Wo sehen Sie ihren Verein in den nächsten Jahren?

Ziel ist es, dass wir die Mitgliederzahlen stabil halten. Wir haben in der Vergangenheit zahlreiche Tennis-Talente entwickelt worauf der Verein sehr stolz ist. Im Nachwuchsbereich wollen wir deshalb auch weiter daran anknüpfen. Schön wäre es, wenn wir die Lücke im Altersbereich zwischen 30 und 50 Jahren schließen können, um für das Vereinsleben auch mehr Kontinuität zu haben. Stolz bin ich auf unsere Senioren, die mit über 80 Jahren nicht nur aktiv spielen, sondern noch viel Gefühl mit dem Schläger zeigen.