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Vereine Motocrosser auf altem Sportplatz

In der Serie "Damals war's" hat die Volksstimme-Sportredaktion im neunten Teil der Serie den Ort Schorstedt besucht.

Von Uwe Meyer 10.06.2020, 05:00

Schorstedt l In unserer Serie „Damals war’s“ geht die Volksstimme-Sportredaktion unter anderem auch auf die Suche nach Sportplätzen, die nicht mehr genutzt werden, wo kein Wettkampfbetrieb mehr stattfindet. Im neunten Teil unserer Serie geht es um den Platz in Schorstedt.

Durch Initiativen vieler Funktionäre haben sich auch in der östlichen Altmark über einige Jahre Fußballvereine mit über Wasser gehalten.

Doch durch den demografischen Wandel, durch die schrumpfenden Bevölkerungszahlen – besonders bei der Jugend – wurde es immer komplizierter, spielfähige Mannschaften in einem Wettkampfbetrieb zu melden. Teams verschwanden von der Bildfläche. Sportplätze, die mit viel Aufwand gepflegt wurden, liegen heute brach. Leider.

Die Volksstimme-Sportredaktion hat bereits einige Plätze (Weißewarte, Krusemark, Wahrenberg, Meßdorf, Heeren, Bertkow, Stendal - Gardelegener Straße - und Birkholz) besucht und beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit dem ehemaligen Platz in Schorstedt.

Seit Jahrzehnten existiert in Schorstedt mit dem Ortsteil Grävenitz eine rege Sportvereinigung. Der Überlieferung zu Grunde seit 1916. Anfänglich bezog sich das Sportgeschehen weitestgehend auf eine sehr aktive Männermannschaft des Fußballvereins. Spielerfahrung wurde auch bereits damals über die Kreisgrenzen hinaus ausgetauscht, zum Beispiel in Wefensleben und in einigen Harzgemeinden.

Bedingt durch die vielen Pferdeliebhaber in der ländlichen Gemeinde gründete sich 1940 die Sektion Pferdesport.

Mit dem Neubau des Sportlerheims begann eine wahre Massenbewegung auf sportlichem Gebiet. Der Fußball blieb weiterhin für junge Spieler und ebenfalls für Alte Herren im Mittelpunkt.

In Schorstedt mussten die Mannschaften aus der Umgebung schon immer alles aufbieten, um zu bestehen. Kicker wie Brösel, Präbke, Mai und die Brüder Huth spielten einen gepflegten Ball. Der Sportplatz in Schorstedt befand sich zunächst in einem Wäldchen Richtung Grassau.

Die Anreise zu Begegnung war für manche Nachbarorte gar nicht so einfach. Die landwirtschaftlichen Wege waren nicht so ausgebaut wie heute. So hätte man von Schinne über Stendal oder Bismark fahren müssen, um nach Schorstedt zu kommen. Daher wurde oft ein Traktor vorgespannt und es ging zu den Spielen nach Schorstedt mit dem Leutewagen, einem Anhänger wo etwa bis zu 20 Personen Platz hatten.

An ein Match in Schorstedt kann sich auch noch Postler Axel Junker erinnern. „Wir haben damals hochklassig gespielt und sind im Sommer zu einem Testspiel nach Schorstedt gefahren. Der Trainer hat uns eine Stunde in den Wald geschickt. Danach waren wir platt und sie haben uns dann mit ihren langen Bällen überrannt. Nach dem Spiel ging es dann an Schüsseln zum waschen.“

Nach dem Neubau des Sportlerheims wurde der Platz in den Ort verlegt. Auf dem früheren Grün befindet sich nun seit einigen Jahren die Motocrossstrecke. Dort entsteht mit Hilfe von Fördermitteln einen Brunnen zur Bewässerung der Strecke.

Die Motorsportler des SVS sind über die Kreisgrenzen bekannt und zweimal im Jahr dröhnen die Motoren zu Meisterschaftsläufen auf der Anlage des SVS. Mit Maurice Abel war auch bei der letztjährigen Sportlerwahl einer der Artisten auf zwei Rädern aus Schorstedt vertreten.

Schließlich mussten die Schorstedter ihre Herrenmannschaft nach der Wende aus personellen Gründen abmelden.

Im Jugendbereich war man schließlich noch weiterhin seit 1997 mit einer Mannschaft aktiv. Die Sektion Fußball ist weiterhin ein Bestandteil des SV Schorstedt. Vereinzelt jagen noch einige Kicker dem Ball in anderen Teams der Umgebung nach.

Trotzdem ist der SV Schorstedt weiterhin ein sehr rühriger Verein, hat 160 Mitglieder, die sich auf acht Sektionen verteilen. Diese kommen aber nicht alle aus Schorstedt, sondern auch aus umliegenden Orten und anderen Verbandsgemeinden.

Erfolgreich präsentieren sich immer wieder die Tischtennisspieler. Neben einigen Teams in den kreislichen Ligen, in der abgelaufenen Spielzeit waren es drei Vertretungen im Erwachsenenbereich, wird der Nachwuchs gefördert.

Zudem sind immer wieder Einzelspieler und Spielerinnen bei Meiterschaften aktiv und holen dort auch immer wieder vordere Platzierungen. Dies nicht nur bei kreislichen Wettkämpfen, sondern auch bei Meisterschaften auf Bezirks- und Landesebene.

An drei Tagen wird im Sportlerheim trainiert, getanzt oder Fitness betrieben. Im Frühjahr und Herbst finden jedes Jahr Gesundheitskurse statt.

Die Tanzgruppen trainieren regelmäßig und nutzen gern alle Möglichkeiten, sich bei öffentlichen Auftritten weiter zu festigen. So waren die Tanzsportler schon Programmgestalter auf der Grünen Woche, Buga, Steinfelder Bauernmarkt und weiteren Festen der Region.

„Zusammenfassend kann eingeschätzt werden, dass der sportliche Bereich in der gesamten Gemeinde ein breites Betätigungsfeld einnimmt. Viele Mitglieder sind mit Spaß und Freude bei der Sache. Somit leistet fast jeder einen Beitrag, der das Wirken und Schaffen gerade in unserer ländlichen Region attraktiv und lebenswert macht und zum allgemeinen Zusammenhalt beiträgt“, äußerte sich Vereinschefin Melissa Kruse abschließend.