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Fußball Wanzleber Abstieg in den Kreis nach 62 Jahren

Klein Wanzleben spielt seit der Saison 2013/2014 in der zweithöchsten Klasse des Kreises.

Von Horst Flügel 14.07.2020, 03:00

Klein Wanzleben l Zu Hochzeiten tummelten sich die Empor-Kicker aber in ganz anderen Gefilden. Ein weiterer Blick zurück.

Nach dem Fall in die Bezirksklasse gab es in den folgenden Jahren ein Auf und Ab zwischen Liga und Klasse. 1981 wurde der Aufstieg um ein Tor verpasst, aber im folgenden Jahr ging es nach einem spannenden Zweikampf mit dem Wanzleber Nachbarn, das entscheidende Spiel wurde mit 4:0 gewonnen, eine Etage höher. Aber nur im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wurde die Liga mit Platz 13 gesichert. 1982/1983 konnte der erneute Gang nach unten nicht verhindert werden.

Bei einem neuen Anlauf gelang zwar der Staffelsieg, aber der Aufstieg misslang. Dies holten die Empor-Kicker dann in der nächsten Saison nach und gewannen dazu noch den Fairplay-Pokal der Bezirksklasse, Staffel 4, ein Novum in Empors Fußballhistorie.

Der Aufenthalt in der Bezirksliga hatte aber erneut nur ein Jahr bestand und bis 1990 kämpften die Empor-Kicker vergeblich um die Höherklassigkeit, die nur mehrmals mit den Plätzen zwei, drei und vier verpasst worden ist.

Nach der Wende gab es dann 1990 auch im Fußball gravierende Veränderungen im Land Sachsen-Anhalt, denn mit Landesliga und Landesoberliga gab es neue Spielebenen, die Bezirksliga spielte zweigleisig und es wurde in mehreren Bezirksklassen gespielt.

Empor und Altenweddingen reihten sich mühelos in die Bezirksliga ein. Und da entbrannte im Spieljahr 1991/1992 zwischen TuS Magdeburg und Empor ein spannender Kampf um den Aufstieg. Dieser kam aber nur zustande, weil Empor in diesem Spieljahr eine nie gekannte Heimschwäche an den Tag legte, aber auswärts eine kaum zu bezwingende Macht darstellte.

Die Entscheidung fiel dann am letzten Spieltag auf dem Hartplatz von TuS vor über 500 Besuchern, davon mehr als die Hälfte aus Klein Wanzleben und Umgebung. Diese Partie ging zwar mit 1:0 verloren, aber durch das bessere Torverhältnis wurde die Bezirksoberliga erreicht. Außerdem wurde das Team durch die Leser der „Volksstimme“ zur Mannschaft des Jahres gekürt.

In dieser Spielklasse wurde nach dem Aufstieg hinter der zweiten Mannschaft von Lok Stendal der zweite Platz errungen. Doch bald musste nach mehrjähriger Zugehörigkeit die tiefere Ebene wieder aufgesucht werden.

Erst im Spieljahr 2001/2002 traten die Zuckerdörfler wieder den Weg in die Landesliga Nord an. Dazu gab es ein packendes Finale beim VfB Ottersleben, welches vor wieder über 500 Besuchern von Empor mit 3:2 für sich entschieden worden ist. Dies war aber zugleich der letzte Höhenflug der Grün-Roten, denn in den folgenden Jahren pendelten sie sich mit Platz drei bis fünf in der Spitzengruppe oder im gesicherten Mittelfeld ein. 2007 gab es in Ummendorf im Endspiel des Kreises nur eine knappe Niederlage mit einem 3:2 gegen den Höherklassigen aus Oschersleben. 2009 gewann Klein Wanzleben aber noch einmal ein Pokalfinale in Eilsleben mit 3:0 gegen Wormsdorf. Danach wurde die Landesklasse nur noch ein Jahr gehalten, so dass mit dem Abstieg in kreisliche Gefilde nach 62 Jahren sich der Klein Wanzlebener Fußball aus dem Land bzw. Bezirk verabschiedete.

Im neuen Umfeld der Bördeoberliga fand sich die Elf jedoch nicht zurecht, und so landete sie bald noch eine Klasse tiefer.

Und trotz aller Bemühungen gelang bis zum heutigen Tage nicht der Sprung nach oben, obwohl mehrmals dieser mit vorderen Platzierungen nur knapp verfehlt wurde.