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American Football Offense der Mountain Tigers schwächelt

Die American Footballer der Wernigeroder Mountain Tigers haben eine deftige Niederlage bei den Berlin Bullets kassiert.

Von Peter Goldschmidt 27.06.2018, 23:01

Wernigerode l Mit einer 20:36-Niederlage im Gepäck haben die American Footballer der Wernigerode Mountain Tigers die Heimreise vom Gastspiel der Landesliga bei den Berlin Bullets antreten müssen.

Ein Football-Team besteht aus zwei Mannschaftsteilen, der Offense (Angriff) und der Defense (Verteidigung). Das Spiel in der Hauptstadt hat einmal mehr bewiesen: Nur wenn beide Mannnschaftsteile ihre Aufgaben erfüllen, kann das Team siegreich sein.

Die Berlin Bullets begannen mit ihrer Offense, immer wieder erzielten sie über ihr Passspiel große Raumgewinne und näherten sich unaufhaltsam der Endzone. Doch dann fing Daniel Lenz, der sowohl in Offense und Defense spielte, den entscheidenden Pass ab und trug die Interception über 85 Meter in die gegnerische Endzone. So führten die Tigers überraschend mit 6:0, der Zusatzkick zum Point after Touchdown (PAT) wurde geblockt.

Ihre nächste Angriffssequenz gestalteten die Bullets bis an die 25-Yard-Linie der Tigers erfolgreich, dann stoppte die Tigers-Defense den Angriff. Mit einem Fieldgoal im vierten Versuch verkürzten die Hausherren auf 3:6.

Den anschließenden Kickoff konnten die Tigers nicht sichern, somit kamen die Berliner an der Wernigeröder 30-Meter-Linie erneut in Ballbesitz. Wieder verteidigte die Tiger-Defense stark, doch die Berliner spielten einen vierten Versuch erfolgreich aus und kamen dicht vor die Endzone. Ein erfolgreicher Touchdown-Pass und der anschließende PAT brachten die Gastgeber mit 10:6 in Führung.

In der folgenden Phase zeigte die Offense der Tigers eine gute Leistung, die Mischung aus Passspiel auf Daniel Lenz und Laufspiel durch Andreas Kopytziok, der als einziger Runnigback mit nach Berlin reiste, brachte die Harzer schnell an die Ein-Yard-Linie der Bullets. Mit einem beherzten Lauf durch die Mitte erzielte Quarterback Dominik Knispel den nächsten Touchdown für die Tigers. Der Zusatzversuch wurde als Two-Point-Conversion ausgespielt, Jonas Meinhardt baute die Führung mit seinen ersten Punkten für die Tigers auf 14:10 aus.

Fortan dominierten beide Defense-Reihen das Geschehen. Max Schiller konnte einen fallengelassenen Ball (Fumble) für die Tigers erobern, doch schon im nächsten Spielzug bekamen die Bullets das Lederei ebenfalls durch einen Fumble zurück. Da die Defense der Bergtiger einen Großteil der Spielzeit auf dem Feld verbrachte, schlichen sich erste Konzentrationsschwächen ein – und diese nutzen die Bullets gnadenlos aus. Zweimal kamen die Hauptstädter per Pass zu Touchdowns und führten zur Pause mit 22:14.

Schon in dieser Phase setzte Tigers-Coach Andreas Östlund, der extra für dieses Spiel aus Upsala einflog, in der Offense vermehrt auf Passspiel. Doch nur wenige Bälle wurden gefangen. Immer wieder spielte Quarterback Dominik Knispel die Pässe zu ungenau, da ihm seine Offense Line (siehe Football-Abc) nicht genug Zeit verschaffte und er unter Druck geriet. Im Laufspiel verließen Andreas Kopytziok zunehmend die Kräfte, dennoch erzielte er immer noch Raumgewinne. Mit einem zweiten Runningback und genaueren Passspiel hätten die Tigers das Spiel deutlich spannender gestalten können.

Stattdessen dominierten die Berlin Bullets in der zweiten Halbzeit mit ihrem Passspiel weiterhin das Geschehen, den nächsten Touchdown erzielten sie allerdings mit einem Lauf. Im letzten Viertel bäumten sich die Tigers noch einmal auf. Damian Söte, der erst seit drei Wochen bei den Tigers spielt, belohnte dies mit seinem ersten Touchdown zum zwischenzeitlichen 29:20. Es wird wohl nicht sein letzter gewesen sein, das Zusammenspiel mit Quarterback Dominik Knispel harmonierte im Verlauf des Spieles immer besser. Doch die Berliner ließen nichts anbrennen, ein weiterer Touchdown per Pass führte zum 36:20-Endstand.

In der Schlussphase mussten beide Mannschaften dem schwülem Wetter Tribut zollen, viele Unkonzentriertheiten führten in fast jedem Spielzug zu einer Strafe.

Mit einer effektiveren Offense-Leistung wäre für die Tigers deutlich mehr möglich gewesen. Dennoch gab es einige gute Ansätze, die bis zum nächsten Auswärtsspiel am 8. Juli bei den Eberswalde Warriors vertieft werden. Dieses Spiel muss unbedingt gewonnen werden, bei einer Niederlage droht der letzte Tabellenplatz.