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Voltigieren Zusammenhalt an erster Stelle

Beim RFV „St. Laurentius“ Zerbst wird auch im Sommer fleißig trainiert.

Von Simone Zander 04.07.2019, 01:01

Zerbst l Die Grüne Saison ist voll im Gange, die ersten Wettkämpfe und Meisterschaften wurden erfolgreich gemeistert. Nun stehen weitere Turniere und Aktivitäten an. Insgesamt 35 Kinder trainieren beim RFV und wurden in fünf Gruppen aufgeteilt. „Unten haben wir mit der Spielgruppe, der Schritt/Schritt- sowie Galopp/Schritt-Gruppe eine breite Basis, die Schritt für Schritt herangeführt und für den Leistungsbereich aufgebaut wird“, sagte Trainerin Annekathrin Ganzer, die vorwiegend die Leistungsgruppe A trainiert, jedoch alle Trainingsgruppen unterstützt.

Die Zerbsterin ist mit der Gründung 1992 in den RFV eingetreten und „rutschte gleich in das Voltigieren mit rein“. Bereits mit 15 Jahren absolvierte sie einen Lehrgang zum Fachübungsleiter C Voltigieren. Erfahrungen sammelte die junge Mutti auch beim befreundeten Verein VRV „Civitas“ Zerbst, wo sie ein Jahr mit eingebunden war.

Bis zu dieser Zeit nahm sie selbst noch an Turnieren teil. Danach widmete sie sich nur noch dem Trainerjob und gab und gibt ihr Wissen an die jüngeren Voltigierer weiter. Wichtig ist ihr beim Training nicht der Leistungsgedanke, sondern vielmehr „der Zusammenhalt der Gruppen untereinander“. „Wir arbeiten auch als Trainerteam eng zusammen und versuchen, sehr viele Aktivitäten gemeinsam zu erleben.“ Gemeinsame Kinobesuche, der gemeinsame Ausflug in den Kletterpark in Magdeburg oder auch gemeinsame Zeltlager stehen neben dem Training und den Wettkämpfen fest mit im Vereinskalender.

„Die Kinder sollen sich untereinander in den Gruppen finden und unterstützen. So sind die Kinder, die in eine höhere Gruppe gehen, keine Fremden, sondern alle kennen sich bereits. Der Zusammenhalt ist mir sehr wichtig“, sagte die Zerbsterin.

Geübt wird nicht nur auf dem Vereinspferd und den zwei Pferden, die dem Verein zur Verfügung stehen. Trockenübungen auf dem Holzpferd sind enorm wichtig, um die richtige Haltung und die Abläufe der Übungen richtig und sicher zu beherrschen. Gleichgewicht, Koordination, Kraft und Kondition werden bei dieser anspruchsvollen Sportart gefordert.

„Es ist ein Ganzkörpertraining und die Kinder lernen ihre Muskeln richtig kennen“, meinte Bianka Wendt. Sie trainiert die Spielgruppe und die Schritt/Schritt-Gruppe und hat ebenfalls eine Übungsleiter C-Lizenz.

Beim Training ist den Kindern anzusehen, dass sie mit Spaß und Eifer bei der Sache sind. Die gegenseitige Unterstützung bei den Übungen ist auch selbstverständlich.

Apropos Unterstützung. Die Voltigierer bräuchten dringend noch ein Pferd für ihre Trainingsgruppen. Auch die Turnierausrüstung für die Gruppen ist in die Jahre gekommen. „Einige Anzüge hatte ich schon in meiner Zeit an“, nimmt es Annekathrin Ganzer mit einem Lächeln hin, denn sie weiß auch, dass so eine Ausrüstung und die benötigten Materialien sehr teuer sind. Deshalb würde sich der Verein über Sponsoren und Unterstützung sehr freuen. Jeder Euro hilft.

Enorme Unterstützung erfahren die „Voltis“ von den Eltern der Kindern, die „sehr engagiert sind“. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Eltern die Kinder immer zu den Turnieren und zum Training fahren. Dazu bilden sie auch Fahrgemeinschaften und unterstützen uns, wo es geht“, sagten Annekathrin Ganzer und Bianka Wendt einstimmig. Einen Dank richten die Gruppen und ihre Trainerinnen auch an den neuen Vorsitzenden Torsten Niese. „Er hat immer ein offenes Ohr für uns und unterstützt uns auch, so gut es geht.“

Kinder, die die anspruchsvolle Sportart auf dem Rücken der Pferde ausprobieren möchten, sind gern gesehen. Zur Zeit werden Kinder zwischen sieben und elf Jahren gesucht. Wer Interesse hat, sollte sich zuvor beim Verein melden oder kann sich bei Facebook informieren.

Beim RFV wird die Jugendarbeit groß geschrieben. „Die Nachwuchsarbeit wird von uns gefördert, denn wir wollen den Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten“, betonte Annekathrin Ganzer und wurde gleich wieder von „ihren Kindern in Beschlag genommen“, denn ohne Fleiß gibt es eben keinen Preis.