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Bogenschießen Neufert zieht an allen Fäden

Heinz Jürgen Neufert ist der Tausendsassa der Walternienburger Burgschützen. Er ist mehr als nur Trainer.

Von Thomas Waßerberg 19.05.2020, 23:01

Walternienburg l Er wurde 1955 in Thüringen geboren und ist seit vielen Jahren in Walternienburg als Burgschütze, Trainer, Bogen- und Pfeilbauer und Ruheständler im „Unruhestand“ bekannt. Heinz Jürgen Neufert nahm und nimmt mindestens an zwölf Turnieren pro Jahr teil, an Hallen- und 3D-Turnieren in der näheren und weiteren Umgebung, wie Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Er belegte dabei fast immer vordere Plätze, auch bei Landes- und Deutschen Meisterschaften.

Es gibt Hallenturniere und Turniere im Freien, wo auf Zielscheiben in unterschiedlicher, aber bekannter Entfernung geschossen wird. Dann gibt es noch 3D-Turniere im Freien, wo auf Tierattrappen aus Kunststoff geschossen wird, die immer in unbekannter Entfernung stehen.

Neufert schießt fast ausschließlich traditionell mit Langbogen oder Primitivbogen. Der Langbogen ist ohne Visiereinrichtungen, aber mit einer festen Auflage für den Pfeil ausgestattet. Geschossen wird mit ihm rein intuitiv, das heißt, man peilt das Ziel an und wenn man denkt, es ist richtig, lässt man den Pfeil fliegen. Den Rest hat das eigene Gefühl erledigt. Dazu benötigt man natürlich Einiges an Übung.

Beim Langbogen hat man die freie Wahl, ob der Pfeil aus Holz, Aluminium oder Carbon ist. Bei dem Primitivbogen ist es fast genauso, nur dass dieser keine feste Pfeilauflage besitzt. Geschossen wird dann mit auf dem Handrücken liegenden Pfeil und der muss auch noch aus Holz sein, so die Wettkampfordnung.

Genauso gibt es Vorgaben, wie so ein Bogen aussehen darf, um in der entsprechenden Klasse starten zu dürfen. Bei gekauften Bögen werden schon bei der Produktion alle Vorgaben eingehalten und man kann sich sein individuelles Zuggewicht aussuchen, denn jeder Schütze hat ein anderes. Beim selbst gebauten Bogen ist das anders. Es muss alles selbst berücksichtigt werden, die Wettkampfordnung, das eigene Zuggewicht, die Auszugslänge und das Aussehen sollen ja auch stimmen.

Auch die Pfeile aus Holz werden selbst gebaut und auf den Bogen und Schützen angepasst. Genau so etwas beherrscht Neufert absolut perfekt. Er hat schon unzählige Bögen und Pfeile selbst gebaut und ist damit auch noch höchst erfolgreich. So hat er auch bei der letzten Deutschen Meisterschaft für Bögen ohne Visier in Memmingen/Bayern am 1. März 2020 mit einem selbst gebauten Bogen geschossen und wurde verdient Deutscher Meister auf 2x18 m in der Halle – sein bisher größter Erfolg. Er hat auch unzählige Landesmeistertitel, Landesrekorde und auch Deutsche Rekorde erreicht.

Auch als Trainer ist Neufert nicht zu ersetzen. So steht er stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn mal Probleme auftreten oder neue Mitglieder in das Geheimnis des Bogenschießens eingeweiht werden sollen. Auch bei der Materialauswahl und allen anderen auftretenden Fragen weiß er immer Rat, egal ob bei Jung oder Alt und das immer mit großer Bescheidenheit. Er ist eben der Tausendsassa der Walternienburger Burgschützen.

Wer Lust am Bogenschießen hat oder Fragen zu den Trainingszeiten, kann sich bei Heiko Block unter Telefon (0152/27 24 18 61) melden oder auf die Homepage schauen: www.milvus-walternienburg.de