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Fußball Großteil der Vereine votiert für Abbruch

Das Gros der Fußballvereine in Anhalt plädiert für einen Saisonabbruch. Das ergab eine Befragung des Verbandes.

Von Simone Zander 04.05.2020, 01:01

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) befragt derzeit die Vereine, ob und wie die Saison fortgesetzt werden sollte. Diese Befragung wurde an die Kreisfachverbände delegiert. Volksstimme sprach mit dem KFV Anhalt-Präsidenten Mario Pinkert über die Vorgehensweise und wie das Fazit der Befragung aussieht.

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) informierte, die Vereine bei der Entscheidung über das weitere Vorgehen zu befragen. Wie lief diese Befragung ab?

Es gab ein Arbeitspapier vom FSA-Präsidium und dieses haben Timo Stenke und ich an unsere Vorstandsmitglieder und die Vereine geschickt, so dass sich alle damit befassen können. Dabei wurde eine Zeit-schiene aufgemacht und gebeten, uns anzurufen und eine Meinung mitzuteilen. Timo Stenke und ich haben viele Vereine angerufen und konstruktive Gespräche geführt.

Können Sie schon eine Tendenz der Abstimmung verraten?

Beim KFV-Vorstand gab es vier Stimmen für eine Beendigung der Saison 2019/20 und einen Neustart sowie eine Stimme für die Fortsetzung der Saison mit Auflagen. Bei den Vereinen votierten 13 für eine Beendigung der Saison und einen Neustart sowie vier für die Fortsetzung der Saison bei sechs Enthaltungen.

Wie läuft derzeit überhaupt der Austausch mit Ihren KFV-Mitarbeitern im Vorstand und mit den Vereinen?

Derzeit laufen viele Telefongespräche. Wir halten uns aber zurück, da wir uns an keiner Diskussion beteiligen wollen. Solange nichts Konkretes beschlossen wurde, nützt es ja nichts.

Wie lief die Videokonferenz mit dem FSA ab und was halten Sie von dieser Art der Kommunikation?

Ich bin da etwas skeptisch, da der persönliche Kontakt einfach fehlt. Es ist trotzdem eine gute Plattform, um alle Dinge zu diskutieren. Ich hoffe aber, dass diese Form nicht auf Dauer bleiben muss. Die Videokonferenz hat einwandfrei funktioniert. Ich war selbst angenehm überrascht.

Am 7. Mai findet die nächste Beratung des Präsidiums und des Vorstandes des FSA statt. Wird es dann eine endgültige Entscheidung geben?

Solange sich die Landesregierung nicht offenbart, wo die Richtung hingeht, scheint das offen zu bleiben. Ich möchte mal den sehen, der sich soweit aus dem Fenster lehnt. Fußball lebt von Emotionen und ist eine Kontakt-Sportart. Deshalb ist es schwierig. Ich hoffe, dass der Trainingsbetrieb langsam geöffnet wird. Wir müssen auf jeden Fall alle Kräfte bündeln und uns darauf konzentrieren, wie es Ende August weiter geht, denn wir müssen viele Dinge auch logistisch und finanziell vorbereiten.

Wie sieht Ihre Meinung aus? Ist eine Saisonfortsetzung überhaupt noch sinnvoll und machbar?

Ich möchte mich dazu öffentlich nicht äußern. Wir hatten uns vereinbart, dass wir uns vor der nächsten Videokonferenz am 7. Mai nicht öffentlich dazu äußern. Daran möchte ich mich halten.

„Nebenbei“ steht die Fusion der drei Kreisfachverbände an. Wie sieht es da aus?

Da sind wir auf einem guten Weg. Alle Arbeitsgremien haben bisher mindestens einmal getagt und gute Ergebnisse erzielt. Wir werden im Interesse der Vereine alles sauber vorbereiten und die Dinge, die sie an uns herangetragen haben, versuchen zu berücksichtigen. Dazu haben wir viele Gespräche geführt und werden den Vereinen unsere Ergebnisse auch zeitnah vorlegen.

Gibt es schon Festlegungen?

Festlegungen nicht, aber Vorstellungen. Es soll ab 1. Juli 2021 zwei Kreisoberligen sowie Kreisligen und Kreisklassen nach Bedarf geben. Der Bedarf wird noch ermittelt. Wichtig dabei ist es, den Kostenfaktor so niedrig wie möglich zu halten. Wir werden weiterhin mit den Vereinen reden bzw. die Vereine können sich jederzeit an uns wenden und Ideen mit einbringen. Wir wollen das Datum 1. Juli 2021 unbedingt halten.

Der SC Nedlitz schlug vor, den Kreispokal ähnlich wie den Supercup noch auszuspielen. Was halten Sie davon?

Der Vorschlag kam von mir. So könnten wir im Zuge der Vorbereitung der neuen Saison die alte Pokalrunde beenden. Den Vorschlag werden wir weiter aufgreifen und mit den Vereinen darüber reden. Eventuell könnte es bei einer endgültigen Absage des Wettbewerbes für beide Halbfinal-Teilnehmer, also Zerbst und Nedlitz, eine Wildcard zur Teilnahme am Landespokal geben.