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Tischtennis Wollschläger: Hatten mehr Punkte erhofft

Mit Platz vier konnte der Landesliga-Sechser vom TTC „Anhalt“ Zerbst zufrieden sein. Ein Halbzeit-Interview mit Eric Wollschläger.

10.01.2020, 23:01

Volksstimme: Mit 10:8 Punkten und Tabellenrang vier zum Jahresende konnte Ihr Sechser zufrieden sein. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Eric Wollschläger: Platz vier war erwartet, die 10:8 Punkte etwas unerwartet. Ich dachte, wir könnten in der Hinrunde schon mehr Punkte sammeln. Im Endeffekt sind wir mit Platz vier auf jeden Fall zufrieden und mit einem positiven Verhältnis können wir auch gut leben.

Ein paar Punkte wurden doch verschenkt, wie beispielsweise in Bernburg oder gegen Oranienbaum? Dafür gab es auch sehr knappe Spiele bei Spitzenteams, was nicht so zu erwarten war, wo mit etwas Glück auch ein Punktgewinn möglich war?

Gerade das zweite Spiel bei Serum Bernburg war eine sehr unerwartete Niederlage. Gegen die drei Mannschaften, die über uns stehen, haben wir gegen Schönebeck I 6:9 verloren, gegen Griebo auch 6:9. Beides waren Auswärtsspiele. Da hoffen wir natürlich in der Rückrunde, dass wir da vielleicht einen Punkt stibitzen können. Hingegen bei Oranienbaum war es ein Heimspiel, das 8:8 endete. Da befürchte ich, dass es in Oranienbaum eine Niederlage geben wird, da sie sehr heimstark sind.

Macht der Heimvorteil doch so viel aus?

Ja, ich finde unsere Spielbedingungen optimal und die Spielbedingungen gerade in Oranienbaum sind meiner Meinung nach schon die schlechtesten in der Liga.

Woran liegt das?

Es ist die Kombination aus allem. Die Bälle sind beispielsweise sehr schnittunanfällig. Aber damit müssen wir leben. Bessere Chancen sehe ich gegen Schönebeck oder Griebo, um sie mal zu ärgern, gerade weil wir zu Hause spielen.

Ihre Doppelstärke war herausragend. Warum variiert die Aufstellung jedes Mal und hat keine Konstanz?

Ich weiß selbst nicht, warum wir in der Hinrunde so eine positive Doppelbilanz haben. Wir wechseln fast zu jedem Punktspiel. Gerade beim letzten Spiel haben Johannes Zander und Markus Kleinecke zum ersten Mal in diesem Jahr zusammen gespielt und gingen auch mit 3:0 raus. Das ist sehr gut für uns und ich habe keinen Grund dafür, hoffe aber, dass es so bleibt.

Dann gibt es kein Geheim-Rezept?

Vielleicht kann ich sagen, dass wir uns einfach alle verstehen. Auch wenn ein Ersatzmann aus der Zweiten hinzu kommt, gibt es keine Probleme. Und das hilft beim Doppel schon sehr viel. Es gibt kein böses Blut, wenn man selbst oder der andere mal einen Fehler macht. Es ist alles sehr harmonisch.

Es gab oftmals Umbesetzungen. Es sind viele Studenten im Team. Ist es eine Selbstverständlichkeit zu unterstützen?

Auf jeden Fall. Wenn wir fragen, spielen die Spieler der Zweiten gern bei uns. Das hat bisher immer einwandfrei geklappt.

Die Zweite wurde Herbstmeister und möchte sicher mit um den Aufstieg spielen. Wird sich in Hinblick auf dieses Ziel etwas ändern?

Zur Rückrunde werden wir natürlich versuchen, dass wir ihnen nicht die Topleute wegnehmen. Sie könnten Erster werden. Dadurch, dass wir selbst eine positive Bilanz haben, ist es bei uns nicht so ein Zwang und wir hoffen, dass wir es ihnen dann nicht unnötig schwer machen.

Ihre Mannschaft passt sehr gut zusammen. Gibt es dennoch Einzelkritik bzw. Einzellob?

Ich bin selbstkritisch. Ich habe keine gute Hinrunde gespielt. Besonders gut war Dennis Puls, der von Anfang bis Ende super gespielt hat. Ansonsten hatten viele Spieler Höhen und Tiefen. Johannes Zander und Oliver Noack haben nicht so gut angefangen, aber sich super gesteigert. Bei mir ging es wechselhaft und unter meinen Möglichkeiten. Ich konnte nicht an die gute Spielzeit davor anknüpfen. Auch Christian Steudtner blieb unter seinen Möglichkeiten. Er ist aber sehr heiß, es besser zu machen. Am Ende waren Oli und Johannes wirklich stark und Dennis war konstant einfach stark und eine konstante Bank für uns. Kai Lehmann hat auch gut gespielt und Markus Kleinecke, der nicht so oft dabei war und immer die schwersten Gegner vor sich hatte, war auch gut.

Am Ende zählt die Mannschaftsleistung. Wie fällt da Ihr Fazit aus?

Wir haben voll und ganz geschlossen agiert. Es war selten, dass mal einer mit Punkten leer ausgegangen ist. Mindestens ein Doppel wurde gewonnen, meistens auch ein Einzel. Das war immer ein geschlossener Auftritt.

Was ist jetzt in der Rückrunde noch möglich?

Wir hoffen natürlich, den vierten Platz zu verteidigen. Wenn wir von der Spielstärke ausgehen, sah ich uns mit Oranienbaum ebenbürtig, dass wir das Heimspiel gewinnen und auch Oranienbaum das Heimspiel gewinnt. Und dann können wir uns um den dritten Platz streiten. Der Zug könnte auch abgefahren sein, weil wir das Hinspiel nur 8:8 gespielt und in Serum verloren haben. Aber nichtsdestotrotz versuchen wir, den vierten Platz zu verteidigen und wer weiß, vielleicht können wir ja trotzdem noch den Bronzeplatz erreichen. Wir wussten, dass wir nicht aufsteigen können. Da sind wir Realist genug. Es war mit 10:8 Punkten eine spannende Hinrunde und 14 Punkte brauchen wir. Es ist noch nichts in Sack und Tüten und es bleibt spannend.

Finden Sie es auch schade, dass das Zuschauerinteresse etwas gering ist? Immerhin spielt Ihr Team in der höchsten Liga in Zerbst und Umgebung?

Ich würde sogar behaupten, dass wir noch mit die meisten Zuschauer haben, auch wenn es natürlich mehr sein könnten. Auch in Dessau oder Griebo sind wenig Zuschauer. Wir können uns nicht beschweren. Klar war damals, als wir im Amtsmühlenweg noch gespielt hatten, mehr los. Wir freuen uns einfach über jeden Zuschauer und auch über neue Gesichter und bedanken uns für die Unterstützung.

Wird es personelle Veränderungen geben?

Ich werde aufgrund meiner Bilanzpunkte in der Zweiten aufgestellt werden. Da muss man auch halbjährlich gucken, wer wo spielt. Weil mein Vater (Dietmar Wollschläger – d. Red.) zu viele Punkte hat, muss ich hinter ihm spielen. Dass heißt, dass ich mit Dennis Puls den Platz tausche. Er geht in die Erste als Stammspieler und ich in die Zweite. Damit ändert sich nicht viel. Ich werde trotzdem der Ersten immer zur Verfügung stehen. Kapitän wird jedoch Oliver Noack sein.