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Wahlversammlung des FSV Borussia Genthin/ Vorstand in Amt bestätigt "Mangels Masse": Jürgen Werner als Vereinsvorsitzender wiedergewählt

03.07.2010, 06:45

Genthin (okr). Er gilt als geradliniger Typ, als einer, der die Dinge anpackt und Probleme offen anspricht. Jürgen Werner hat den FSV Borussia Genthin in den vergangenen drei Jahren mit viel Herzblut geführt. Der Vorsitzende musste in diesem Zeitraum aber auch viel Kritik einstecken. Kritik, die er sich zu Herzen nahm und die ihn wohl veranlasste, sein Amt niederlegen zu wollen. In Aufrufen im Internet und in der Zeitung bat er die Borussen um Mithilfe bei der Vorstandsarbeit, führte viele Gespräche, um am Ende festzustellen. "Es gibt keine Alternative." Deshalb kandidierte Werner am Donnerstag erneut als Vereinschef und wurde schließlich von den 45 anwesenden Mitgliedern einstimmig und unter großem Applaus wiedergewählt.

Die Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Goldener Anker" sollte ein Aufbruchsignal sein. Gerade nach dieser erfolgreichen Saison, in der die erste Männermannschaft in die Fußball-Landesklasse zurückkehrte und in der der Nachwuchs auf Kreis- und Landesebene einmal mehr überzeugt hatte, wollte der Vorstand die Weichen für die Zukunft stellen. Doch irgendwie wollte sich eine positive Grund- und Aufbruchstimmung nicht recht einstellen. In seinem Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres verwies Jürgen Werner auf die personell angespannte Situation im Männerbereich. "Die erste Mannschaft musste häufig mit wechselnden Aufstellungen spielen, die zweite Mannschaft trat zum Ende hin nicht mehr in voller Stärke an." Jugendwart Ralf Werner sprach im Anschluss gar von einer "dramatischen Situation in den oberen Jahrgängen", weshalb der Verein auch künftig keine A-Jugend im Spielbetrieb stellen kann. Positiv hob er die Leistungen der fünf Nachwuchs-Mannschaften von der F- bis zur B-Jugend hervor, die zahlreiche Kreispokal- und Hallenmeistertitel errangen und in den Landes- beziehungsweise Kreisligen gute Platzierungen erreichten. "Das ist vor allem der große Verdienst der Übungsleiter und Betreuer", sagte Ralf Werner.

Nachdem Schatzmeister Reinhard Templin die Finanzbilanz des Vereins ("Wir sind gut aufgestellt") verlas, folgte die Wahl des neuen Vorstandes. Nach längeren Diskussionen und vergeblichen Kandidatenvorschlägen einigten sich die Mitglieder "mangels Masse" (Jürgen Werner) schließlich einstimmig auf das bereits bestehende Quartett. Demnach werden Klaus Gawlefsky (Geschäftsführer), Ralf Werner (Jugendwart), Thomas Barske (2. Vorsitzender) und Reinhard Templin (Schatzmeister) ihre Ehrenämter auch für die nächsten drei Jahre ausüben. Und Jürgen Werner? Der musste kurz nach seiner einstimmigen Wahl tief durchatmen. Vielleicht hatte er mit solch einer überwältigenden Rückendeckung nicht gerechnet. Und auch die Tatsache, dass sich an diesem Abend noch freiwillige Helfer für die künftige Betreuung des elektronischen Spielberichtsbogens fanden und sich Lösungen für Ordnungsdienst und Sprecherturm abzeichnen, sollten ihn optimistisch gestimmt haben.