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Fußball Interview mit Blau-Weiß Empor Wanzlebens Keeper Mark Mewes: "Ich kann über gar kein Gegentor lachen"

16.03.2012, 03:09

Im Tor des SV Blau-Weiß Empor Wanzleben steht seit Beginn dieser Saison mit Mark Mewes ein Magdeburger Torwart-Urgestein. Mit dem 38-Jährigen unterhielt sich Bördesport-Redakteurin Stefanie Brandt über sein Hobby und seinen Wechsel in die 2. Kreisklasse.

Volksstimme: Haben Sie schon in der Jugend im Tor gestanden?

Mark Mewes: Ja, schon immer.

Volksstimme: Wie kam es dazu? Hat das Können für draußen nicht gereicht?

Mark Mewes: Die Frage hat sich nie gestellt. Schon beim zweiten Training war der Torhüter krank. Ich war der Größte, musste ins Tor und da blieb ich.

Volksstimme: Haben Sie Vorbilder?

Mark Mewes: Klar. Alle Kölner Torhüter, vor allem Toni Schumacher und Bodo Illgner.

Volksstimme: Sie haben nun schon eine beachtliche Laufbahn hinter sich. Gibt es Spiele, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?

Mark Mewes: Ja, die Derbys mit dem 1. FC Magdeburg und das DFB-Pokalspiel mit Preussen gegen Arminia Bielefeld.

Volksstimme: Wer war Ihr unangenehmster Gegenspieler?

Mark Mewes: Die meisten Namen weiß ich nicht mehr. Aber einer hat mir mal in einem Spiel drei oder vier eingeschenkt, das war Lars Drahtschmidt von Piesteritz.

Volksstimme: Wie kommt man auf die Idee, aus der Landesliga in die 2. Kreisklasse nach Wanzleben zu wechseln?

Mark Mewes: Indem man so einen Job hat wie ich. Schon vor meinem Wechsel damals von Preussen nach Ottersleben hatte ich überlegt kürzer zu treten. Das ist sonst zu viel Stress. Jetzt wollte ich einfach einen Schlussstrich ziehen. Dabei habe ich einen Verein gesucht, der unterklassig spielt, aber trotzdem sportliche Ziele hat. Das ist in Wanzleben der Fall. Den Trainer kenne ich auch schon seit zwei Jahren, deshalb ist die Entscheidung so ausgefallen.

Volksstimme: Wie motivieren Sie sich nach all den Jahren und Spielen in viel höheren Klassen jetzt immer noch?

Mark Mewes: (lacht) Indem ich einfach kein Tor fangen will. Es ist ja nicht so, als kämen die Gegner jetzt gar nicht vors Tor. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und in der Hinrunde haben wir auch manche nur mit einem Tor gewonnen, so dass es wichtig ist, keine Gegentore zu kriegen.

Volksstimme: In den bisher 14 Punktspielen dieser Saison haben Sie erst drei Gegentore kassiert. Ärgert man sich über solche seltenen Gegentore dann umso mehr, oder können Sie dann darüber lachen?

Mark Mewes: Man ärgert sich ganz klar mehr, zumal Eins - das Erste - mein eigener Fehler war und das am vergangenen Wochenende war zum Beispiel ein Handspiel. Ich kann über gar kein Gegentor lachen. Selbst wenn du im Testspiel gegen unterklassige Gegner neun Tore schießt, willst du keins fangen.

Volksstimme: Wie lange wollen Sie das noch machen?

Mark Mewes: Das weiß ich nicht. Ich bin ja gefühlte 32. Die Wanzleber Zielstellung ist, jetzt zweimal aufzusteigen. Das will ich mitmachen. Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich mit Wanzleben auch noch in der Landesklasse spielen könnte. Aber das geht natürlich nur, wenn es nicht noch zehn Jahre dauert. Solange die Knochen es noch mitmachen, werde ich weiter im Tor stehen. Mit der Traditionsmannschaft bin ich ja auch noch regelmäßig unterwegs. In ein paar Jahren denke ich dann vielleicht über das Aufhören nach.