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Fußball-Landesliga Schönebecker SV - TuS Schwarz-Weiß Bismark 0:1 Nachlässigkeit, Pech und Unvermögen

02.04.2012, 03:29

Schönebeck l (nwu) Das Gegentor passte am Sonnabend zum Gesamtauftritt von Fußball-Landesligist Schönebecker SV. Eine Mischung aus Nachlässigkeit, Pech und Unvermögen ermöglichte es Bismarks Carlo Rämke in der elften Minute, das einzige Tor zu erzielen, welches zur 0:1 (0:1)-Niederlage des SSV gegen die TuS Schwarz-Weiß Bismark führte.

Als "Windtor" bezeichnete SSV-Coach Marko Fiedler den Treffer. Ein eigentlich ungefährlicher, weil zu langer Ball flog in Richtung von SSV-Torhüter Christian Mertens. Dieser kam nur zögernd heraus, sodass Rämke vor ihm an den Ball gelangte und diesen von der Torauslinie unter gütiger Mithilfe des starken Windes in die lange Ecke spitzelte.

Diese Portion Glück hatten sich die Gäste aus der Altmark bis dahin erarbeitet. Aggressiver und präsenter trat die Mannschaft von Trainer Dirk Grempler, der von Teammanager Mirko Völkel vertreten wurde, auf. "Bismark wollte mehr, war bissiger", gab auch Fiedler zu. "Wir haben den Gegner zu leicht genommen, bei einigen Spielern hat die Einstellung gefehlt."

Während die Gäste das schnelle flache Spiel in die Spitze oder über die Außen suchten, operierte der SSV meist mit langen Bällen. Diese waren eine leichte Beute für die TuS-Abwehr. "Das hat mir nicht gefallen", so Fiedler. "Wir haben vorher ausgegeben, den Fokus auf kurze Pässe zu legen." Gefährlich wurde es dann auch nur, wenn die Heim-Elf ebenfalls schnell und flach kombinierte. Doch auch daraus ergab sich keine einhundertprozentige Chance in Halbzeit eins. Dagegen verbuchte Bismark noch zwei, drei gute Gelegenheiten, um die Führung zu erhöhen - allen voran Kapitän Michael Metzger, der nach einem Solo aber am Außennetz scheiterte.

Immer wieder ergaben sich für die Gäste solche Konterchancen. Ab der Mittellinie attackierten sie die Elbestädter, welche unter diesem Druck viele Fehlpässe im Spielaufbau produzierten. Eine allgemeine Verunsicherung war förmlich zu spüren bei den SSV-Spielern, ganz zum Unverständnis des Trainers. "Sie sollen Spaß haben und befreit aufspielen." Doch jeder weitere Fehlpass und jede weitere misslungene Aktion wirkten sich negativ auf das Selbstvertrauen der SSV-Akteure aus. "Die jungen Spieler wie Steven Gondeck fressen die Fehler in sich hinein und wollen es dann mit aller Macht erzwingen. Dann klappt gar nichts mehr", sprach Fiedler den Teufelskreis an.

Mit dem Teufel ging es auch zu, als sich Patrick Ebeling kurz vor Schluss die große Chance zum Ausgleich bot. Mathias Rhode hatte den Ball per Hacke zu Christian Kubos weitergeleitet. Dessen Schussversuch mutierte zu perfekten Vorlage für Ebeling, der aber in Rücklage geriet und das Spielgerät fünf Meter vor dem Tor drüberschoss. Das musste der Ausgleich sein. Es war eine Aktion, die Nachlässigkeit, Pech und Unvermögen vereinte und ins Gesamtbild des SSV passte.

Schönebecker SV: Mertens - Liedtke, Loch, Kubos, Tobisch, Ebeling, Rhode, Gondeck, Jörß, Wagner, Pülicher

TuS Schwarz-Weiß Bismark: Hermenau - Bartsch, Kujat, Neumann, Rämke, Metzger, Butze, Gödecke (90. Völkel), Goldbach (73. Bothstede), Grützmacher, Schröder (81. Müller)