Bob Auch Listner schließt sich dem Verein an / Hübenbecker will Ergebnisse der vergangenen Saison bestätigen Neue Ära: Bredau schiebt Florschütz an und wechselt zum MSC
Magdeburg l In Riesa beginnt für Andreas Bredau eine neue Ära. Der Burger Anschieber gehört künftig zum Team des Bob-Piloten Thomas Florschütz (BRC), das heute der Öffentlichkeit präsentiert wird. ",Flori\' hatte bei mir nachgefragt, er will ein starkes Team zusammenstellen", erklärte der 28-jährige Bredau am Sonntag am Rande des Festival des Sports in Magdeburg. An jenem Tag war er noch Gast am Stand des Mitteldeutschen SC. Inzwischen hat er auch in dieser Hinsicht eine Veränderung vollzogen: Im vergangenen Jahr startete der 1,97-Meter-Hüne für den SC Potsdam, künftig trägt Bredau das Wappen des MSC.
Es ist der Neuanfang nach einem Abschied, den er so beschreibt: "Es war so, als hätte man mit seiner Freundin Schluss gemacht." Bredau trennte sich Ende April von Manuel Machata (SC Potsdam). Schon im Winter hatte der Anschieber einen kritischen Blick ob der vielen PR-Termine während der Saisonvorbereitung seines Piloten, mit dem er 2011 Weltmeister im Viererbob geworden war, geworfen. "Natürlich war Manuel enttäuscht", berichtet Bredau über das Gespräch. "Zu lange haben wir dafür miteinander gekämpft, und wir waren und sind weiterhin Freunde."
Freunde und Familie haben mit ihm die Entscheidung auch diskutiert. Und letztlich "habe ich sie getroffen im Hinblick auf Olympia 2014 in Sotschi, da wollen wir Gold angreifen". Thomas Florschütz ist der derzeit beste Pilot des Bob- und Schlittenverbandes. Nur ein Ermüdungbruch hatte ihn in der vergangenen Saison zurückgeworfen.
Ganz nach vorne ging es für Marko Hübenbecker vom MSC, er hat mit Bredau im Machata-Schlitten Bronze geholt bei den Weltmeisterschaften in Lake Placid im vergangenen Februar, er ist Europameister geworden im Vierer mit Maximilian Arndt (Oberhof). "Ich musste mich immer wieder umstellen auf das neue Team", blickt Hübenbecker zurück. Das ist nicht einfach, weil jeder Pilot andere Signale sendet oder mit anderem Material arbeitet.
Aber seine Leistung ist letztlich honoriert worden: Nicht nur bei den Empfängen nach der Saison, sondern auch mit dem Aufstieg in den A-Kader der Nationalmannschaft, in dem Bredau bereits seinen Stammplatz hat. Während der Burger nun fest im Florschütz-Schlitten sitzt, gehört Hübenbecker mit dem Magdeburger Fabian Heinemann zum Team von Benjamin Schmid (RG Königssee/MSC), das auch die drei obligatorischen Selektionsrennen im Spätherbst in Angriff nehmen wird.
Sollte Schmid darin den Sprung in den Weltcup der vorolympischen Saison verpassen, wechselt Hübenbecker wohl zum Team Arndt. "Ich möchte die Ergebnisse der vergangenen Saison wenigstens bestätigen", sagt der Hüne, der am Donnerstag seinen 26. Geburtstag feiert. Seit 1. April sind alle Anschieber wieder im Training.
Norman Dannhauer, der MSC-Trainer, freut sich über die neue Gesamtkonstellation. 21 Mitglieder zählt nun der MSC. Und er hat nicht nur Bredau für sich gewonnen, auch der Chemnitzer Ronny Listner (im Team Florschütz) hat sich dem Verein angeschlossen. Dannhauer möchte seine Männer "nicht alle in einem Schlitten unterbringen, sondern alle bestmöglich verteilen". Um einen eigenen Schlitten in Sotschi zu stellen, ist es dagegen noch etwas früh. "Dazu müssen noch die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wir konzentrieren uns ganz auf unsere Anschieber, um mit ihnen viele Medaillen zu sammeln", sagt Dannhauer.