Frauenmannschaft findet neue Heimstätte Odyssee endet für Fußballerinnen beim PSV Burg
Burg (okr). Am Rande des Sportplatzes haben sie sich zusammengefunden. In schicken Trikots posieren die Spielerinnen des PSV Burg für ein Mannschaftsfoto. Daneben parken die Teilnehmer eines großen VW-Treffens ihre Fahrzeuge. "Die haben uns heute schon angepöbelt und Angst, dass ihre Autos einen Ball abbekommen", sagte Yvonne Birmuske. Die Betreuerin ist so etwas wie das Mädchen für alles bei den Fußballerinnen und Ärger gewöhnt. Jetzt, wo ihr Team beim Polizeisportverein eine neue Heimstatt gefunden hat, hofft sie, "dass wir endlich angekommen sind."
Damit endet für die Gruppe junger Sportlerinnen vorläufig eine Odyssee durch den gesamten Kreis. Ursprünglich als Fußballteam des SV 90 Parey gegründet, schlossen sich die Spielerinnen von Trainer Lars Klehm 2009 mangels Personals mit dem SV Union Heyrothsberge zusammen. Gemeinsam gingen sie in der Kreisklasse Börde (Kleinfeldliga) auf Torejagd, ehe Mitte der vergangenen Saison persönliche Differenzen zur Trennung führten. Die Fußballerinnen wechselten daraufhin zum bestehenden Team des Burger BC, um 2010 im Spielbetrieb einen Neuanfang zu wagen.
"Dort wurde uns versprochen, dass Spielerpässe beantragt werden. Dies ist aber nicht in vollem Umfang passiert", sagte Birmuske, die sich mehr Unterstützung vom neuen BBC-Vorstand erhofft hätte. Die Folge: Ein Großteil des Teams, das zudem Probleme mit dem dortigen Trainer hatte, stellte sich gegen den Verein und meldete sich ab.
Beim PSV Burg wurden sie nun unter dem Vorsitzenden Manfred Giemsch mit offenen Armen empfangen. "Wir fühlen uns hier wohl und ernst genommen", sagte die Betreuerin, die jedoch vor einigen Wochen einen weiteren Rückschlag hinnehmen musste. Die Anmeldung für den Spielbetrieb in der Kreisklasse Börde wurde abgelehnt, da die Meldefrist bereits abgelaufen war.
Dennoch sind die derzeit 16 Spielerinnen aus Parey, Möser, Burg, Derben und Genthin gewillt, weiter ihrem Hobby nachzugehen. "Wir wollen uns auf den Spielbetrieb vorbereiten und im nächsten Jahr für die Landesliga auf Großfeld melden", so das ehrgeizige Ziel von Klehm.
Bis dahin muss der Trainer aus dem Gespann mit Katy Jagnow seine Fußballerinnen zwischen 16 und 30 Jahren bei Laune halten. Als erste Maßnahme organisierte er ein dreitägiges Trainingslager. Rund um den PSV-Sportplatz schwitzten die jungen Frauen für den Erfolg. Geplante Testspiele fielen kurzfristig aus. "Wir wollen aber in den kommenden Wochen und Monaten gegen Teams aus dem Salzlandkreis, der Börde und Brandenburg antreten", sagte Klehm. Er bedauerte, dass auch in der jetzt beginnenden Saison keine Frauen-Kleinfeldliga im Jerichower Land ins Leben gerufen wurde. Nach seiner Aussage hätten sich die bestehenden Teams erneut nicht auf einen Spielbetrieb einigen können.
Bleibt also den Burger Fußballerinnen, durchzuhalten. Wer das Team verstärken will, ist auf dem PSV-Sportplatz herzlich willkommen. Weitere Informationen zum Team sind bei Trainer Lars Klehm unter (01 71) 47 47 786 oder im Internet unter www.psv-damen.jimdo.com erhältlich.