Basketball Landesliga der Männer, Nordwest: TG Ballers Schönebeck - SSJ `93 Gardelegen 64:113 (33:50) Ohne Kapitän steuert SSJ-Schiff dennoch zum erhofften Kantersieg
Gardelegen l Im ersten Spiel des Jahres trat Basketball-Landesligist SSJ `93 Gardelegen am Sonnabendabend beim derzeitigen Tabellenschlusslicht TG Ballers Schönebeck an und behielt am Ende deutlich mit 113:64 die Oberhand.
War das Ballers-Team schon in der Hinrunde ein dankbarer Aufbaugegner, so sollte es auch diesmal wieder eine klare Angelegenheit für die Altmärker werden. Erneut konnte SSJ-Coach Uwe Stephan bis auf Kapitän Konrad Nulle auf die stärkste Besetzung zurückgreifen. Ein Auswärtserfolg war Pflicht, wollte man im Rennen um den Verbleib in der ab kommender Saison eingleisigen Landesliga nicht weiter an Boden verlieren. Doch im SSJ-Lager war man skeptisch. Denn wie hat das Team die siebenwöchige Wettkampf- und Trainingspause verkraftet?
Um es vorweg zu nehmen: erstaunlich gut. Von Beginn an zeigte das SSJ-Team den gewohnten Siegeswillen. Tony Zielke setzte nach nur 26 Sekunden, mit seinem ersten von insgesamt fünf erfolgreichen Dreiern, den Startschuss zum fünften Saisonsieg der Altmärker. Bis zur Mitte des ersten Viertels boten beide Teams den wenigen Zuschauern ein ansehnliches Spiel, in dem eine ausgesprochen gute Wurfeffektivität gezeigt wurde und die Hausherren sogar nach sechs Minuten mit 18:14 in Führung lagen. Es spricht für die Altmärker, dass man bis zur Viertelpause das Spiel drehen konnte und sogar mit einem beruhigenden Zehn-Punkte-Vorsprung (28:18) in das zweite Viertel ging. "Interessant war zu sehen, dass diese Wende nicht durch Kampf allein herbeigeführt wurde, sondern wir das Spiel mit spielerischen Mitteln drehten", so Coach Stephan zu diesem Zeitpunkt.
Im zweiten Viertel kontrollierten die Gardelegener immer stärker das Spiel und konnten die verzweifelten Angriffsbemühungen der Gastgeber oft schon im Keim ersticken - insbesondere Gäste-Topscorer Tobias Bauer wurde fast zur Wirkungslosigkeit verurteilt. Der 50:33-Pausenvorsprung für das SSJ-Team resultierte vor allem aus einer Top-Defensive und der immer noch relativ hohen Trefferquote aus dem Feld.
Nach der Pause ging es damit aber zunächst rapide bergab. Es wurde zwar immer noch in der Defense eine ziemlich effektive Intensität geboten, aber vorn gab es zu viele Fehlversuche im ersten Angriff. So schnellte zwar die Gardelegener Offense-Reboundquote nach oben, aber die Trefferquote ging ziemlich bergab. Doch letztendlich war es wohl genau diese Reboundüberlegenheit, die den Salzländern den Zahn zog. Mit 82:49 war das Spiel natürlich vor dem Schlussviertel entschieden. Nun hatte das SSJ-Team die magische 100-er Marke vor Augen, die 4:51 Minuten vor Spielende von Jens Albat erstmals in dieser Saison geknackt wurde. Am Ende hieß es 113:64 für den Favoriten aus der Altmark.
"Es war nicht nur ein Pflichtsieg, sondern er war auch noch souverän gegen einen Gegner, der nicht so schlecht war, wie es das Ergebnis vermuten lassen könnte, herausgespielt. Das war nach dieser langen Pause nicht unbedingt zu erwarten. Was dieser Sieg wirklich wert ist, werden wir erst nächste Woche gegen den USC Magdeburg sehen, wo wir garantiert nicht in derselben Besetzung antreten können. Ich muss mir wohl, aufgrund der heutigen Wurfquoten, einige Gedanken bezüglich der Trainingsmethodik machen. Bei einer Dreier-Quote von sensationellen 64 Prozent, einer Zweierquote im Normalbereich und der Tatsache, dass wir seit Mitte Oktober kein Mannschaftstraining mehr durchgeführt haben, müsste man eigentlich nur an der FW-Quote arbeiten, die heute bei 54 Prozent lag - bisheriger Schnitt 58 Prozent - oder das Training ganz aussetzen", so Coach Uwe Stephan augenzwinkernd zur aktuellen Situation seines Teams.
SSJ Gardelegen: Kampe (7), T. Dutz (7), Schmicker, Koepke (21), Albat (21), Zielke (35), C. Dutz(5), Sowieja (14), Wolff (3).