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Warum drei Magdeburger in die olympische Chronik kamen Unsterblich: Heukrodt, Hase, Buschschulte

22.08.2008, 05:05

Es ist zwar eher der Stoff für trübe Winterabende, aber ein Blättern in der olympischen Chronik hier in Peking bringt doch das eine oder andere Erhellende zutage - auch im Hochsommer. Oder hätten Sie gewusst, dass es mittlerweile drei Magdeburger in die Ehrengalerie der erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten geschafft haben ?

Bevor Sie jetzt anfangen, sich das Gehirn zu zermartern, hier die Namen : Olaf Heukrodt, Dagmar Hase und Antje Buschschulte.

Bei den erfolgreichsten Medaillengewinnern aller Zeiten, die je ein Kanu-Paddel in der Hand hatten, rangiert Olaf Heukrodt zusammen mit fünf anderen Athleten auf Rang fünf. Und wie es der Zufall so will, gewann der heutige Präsident des deutschen und Vize-Chef des internationalen Kanuverbandes zwischen 1980 und 1992 fünf Medaillen : einmal Gold, je zweimal Silber und Bronze. Spitzenreiter ist der legendäre Schwede Gert Fredriksson, der zwischen 1948 und 1960 acht Plaketten holte ( 6-1-1 ).

Dagmar Hase nimmt in der Wertung der Frauen, die bei den Ringe-Spielen die meisten Silbermedaillen gewonnen haben, sogar Platz zwei ein. Fünfmal durfte die heutige SCM-Schwimmtrainerin, die ihrem Metier treu geblieben ist, auf das zweithöchste Podest klettern ( 1992-1996 ). Erfolgreicher war nur ihre US-amerikanische Schwimmkollegin Shirley Babashoff ( 6 / 1972-1976 ).

Antje Buschschulte schließlich liegt in jener Reihung mit ganz vorn, die die meisten Bronzemedaillen-Eroberer aufl istet. Hinter Franziska van Almsick ( 6 ) fi ndet sich die Magdeburger Schwimmerin mit fünf Plaketten gemeinsam mit " Sprint-Oma " Merlene Ottey ( Jamaika / Slowenien ) auf Rang zwei.

Die Olympia-Chronisten mussten ihr Werk übrigens in den letzten Tagen in der chinesischen Metropole sogar umschreiben. In der Königsdisziplin, den meisten Goldmedaillen aller Zeiten, setzte sich US-Ü berschwimmer Michael Phelps mit 14 Erfolgen unangefochten an die Spitze.

Aber auch andere Fakten aus dem Rekordbuch des Weltsports sind des Erwähnens wert : Merlene Ottey brachte es auf sieben Olympiateilnahmen. Kanutin Birgit Fischer ( 6 ) versaute nur der Boykott 1984 in Los Angeles ein noch besseres Abschneiden. Übertroffen werden die beiden vom österreichischen Segel-Urgestein Hubert Raudaschl, der achtmal den olympischen Eid ablegte.

Jüngster Goldmedaillengewinner der Geschichte in einem Einzelwettbewerb ist der Japaner Kusuo Kitamura. Bei den Spielen 1932 triumphierte er über 1500 Meter Freistil. Da war er 14 Jahre und 309 Tage alt. Übertroffen wird er noch von Marjorie Gestrig. Die US-Wasserspringerin war 13 Jahre und 268 Tage alt, als sie 1936 in Berlin Gold vom Dreimeter-Brett holte. Als ältester Medaillengewiner aller Zeiten wird der schwedische Schütze Oscar Swahn geführt. Er feuerte 1920 in Amsterdam derart entfesselt, dass es für sein Tre-Kronor-Team in der Disziplin Laufende Scheibe zu einer Medaille reichte. Opa Swahn zählte damals sage und schreibe 72 Jahre und 279 Tage.

Nach dem möglicherweise jüngsten Medaillengewinner, den es je gab, wird bis heute jedoch gefahndet.

Das ist die Geschichte dazu. Bei den zweiten Spielen der Neuzeit 1900 in Paris suchte das niederländische Ruder-Doppel verzweifelt einen Steuermann. Ein französischer Junge wurde schließlich engagiert - und die " fl iegenden Holländer " siegten. Bei der Siegerehrung war der kleine Franzose - er soll zwischen sieben und zwölf gewesen sein - noch dabei ; das belegt ein historisches Foto. Dann verschwand er. Sein Name wurde bis heute nicht ausfi ndig gemacht.