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Boxen Ramona Kühne hat was mit Arthur Abraham

Die SES-Boxerin geht bei der Vorberetung auf den WM-Kampf in Dessau einen besonderen Weg und startet ein Online-Projekt.

Von Janette Beck 05.11.2015, 00:01

Magdeburg/Rangsdorf l In der Boxszene ist es längst ein offenes Geheimnis. Im Internet wird bereits fleißig geklickt. Und spätestens, seitdem sie tagelang zusammen in der Sportschule Kienbaum gesehen wurden, hatte es sich auch unter den Assen anderer Sportarten herumgesprochen: Ramona Kühne hat was mit Arthur Abraham. Eine Beziehung.

Doch wer bei diesem Wort nur an das eine denkt, der irrt gewaltig. Die 35-jährige Weltmeisterin aus dem Magdeburger Boxstall SES, die am 14. November in Dessau ihren WBO-Titel im Superfedergewicht zum achten Mal verteidigen will (die Gegnerin steht noch immer nicht offiziell fest), ist nach wie vor ihrem Trainer und Ehemann Stephan treu. Soll also heißen, Kühne und Abraham haben rein geschäftlich zueinander gefunden.

Das Projekt nennt sich: „Arthur Abrahams Real Boxing Academy“. Dabei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Online-Trainingsprogramm, um Boxen zu erlernen. Initiator, Hauptakteur und damit „Vorturner“ ist Abraham, Kühne die Trainingspartnerin.

Die (gut bezahlte) „Nebenrolle“ sollte ursprünglich ein Fitness-Model spielen. Aber Abraham bevorzugte jedoch eine Boxerin, der man das ABC nicht erst beibringen muss, um möglichst stilecht rüberzukommen. Trainer Uli Wegner fiel sofort Ramona Kühne ein. „Ich war auch total überrascht, als ich Uli am Apparat hatte und er mir das Angebot unterbreitete“, erinnert sich die attraktive Box-Lady, die „witzigerweise gerade auf der Massagebank“ gelegen habe, als das Handy klingelte. „Ich fragte noch zweimal nach, ob sie sich wirklich sicher sind – von wegen Konkurrenzsituation mit SES und verschiedenen TV-Partnern Sat. 1 und MDR. Aber sowohl Arthur als auch Uli meinten: Ich sollte es sein.“

Kühne, die „offen für fast alles“ sei und „gerne mal etwas Neues“ ausprobiere, zuletzt gar im Filmpark Babelsberg in einer Stuntshow mitgemacht hat, willigte ein. Um das achtwöchige Programm, das in 24 Trainings-Videos zusammengestellt wurde, aufzunehmen, haben Kühne und Abraham neun Dreh-Tage gebraucht. Das Ganze ging in Kienbaum, dem Lieblings-Trainingsort des Stars aus dem Sauerland-Boxstall, über die Bühne. „Es war interessant und hat viel Spaß gemacht, aber es war auch mega anstrengend“, so Kühne, die andererseits auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Denn die Vorbereitung auf die Titelverteidigung in neun Tagen durfte natürlich nicht leiden. Und die eine oder andere Fitness-Einheit gratis konnte beim obligatorischen Gewichtmachen nicht schaden. Eher im Gegenteil.

Die Vorbereitung verlief im Übrigen insgesamt „so wie immer“, schaut die Championesse (24 Kämpfe/23 Siege), die im Juli nach 16-monatiger Ringpause wegen eines Kreuzbandrisses ein erfolgreiches Comeback gefeiert hatte, auf gut drei Monate harter Trainingsarbeit zurück. Wie immer, heißt bei Ramona Kühne, „dass es immer mal hier oder da zwickt. Aber das ist in meinem Alter normal. Ich würde eher stutzig werden, wenn alles glatt läuft. Das wäre bestimmt ein schlechtes Omen.“