Boxen Kilo-Stress vor den Titelkämpfen beim SES-Boxabend in Magdeburg
Beim obligatorischen Wiegen vor dem SES-Boxabend am Sonnabend im Magdeburger Maritim Hotel gab es ein bisschen Kilo-Stress. SES-Cruisergewichtler Fress und IBO-Weltmeister Iglesias brachten nämlich zunächst einige Gramm zu viel auf die Waage

Magdeburg - Gut, wenn man im entscheidenden Moment auf die Toilette muss – und vor allem kann. Als beim Wiegen gestern Nachmittag im Flora-Park die Waage bei SES-Cruisergewichtler Roman Fress 91 Kilo anzeigte, waren das genau 282 Gramm zu viel als die im Cruisergewicht erlaubten 90,718 Kilogramm. Laut Reglement hätte das zwei Stunden später ein Nachwiegen zur Folge gehabt. Aber so lange wollte Fress nicht warten, machte sich auf den Weg zur Toilette und hatte mit einem schnellen „großen Geschäft“ auch Erfolg. „Da war noch was drin, um mein Gewicht zu senken“, erklärte der 29-Jährige schmunzelnd, nachdem die Waage nur noch 90,65 Kilo anzeigte.
Fress und Iglesias „speckten“ auf dem „Örtchen“ einige Gramm ab
Während sich Fress erleichterte, gab es aber schon den nächsten Stress auf der Waage. IBO-Champion Osleys Iglesias war mit 76,3 Kilo auch knapp über dem im Supermittelgewicht maximal erlaubten 76,203 Kilogramm. Selbst ohne Unterhose – aber natürlich mit einer Decke als Sichtschutz – waren es immer noch einige Gramm zuviel. Genau 100 Gramm wurde der Kubaner dann aber auf dem selben „Örtchen“ los, wo zuvor schon Fress sein Gewichtsproblemchen löste. Iglesias-Gegner Artur Reis konnte das alles gelassen verfolgen. Mit 76,1 Kilo war er zuvor im Limit geblieben und will heute bei seinem Debüt als SES-Kämpfer auch gleich Weltmeister werden.
Auch bei Milosav Savic, dem 28-jährigen Gegner von Fress, gab es mit 89 Kilo keinen Stress auf der Waage. Den will Fress dem Serben heute beim SES-Boxabend im Hotel Maritim (ab 22.30 Uhr auch live im MDR) aber von Beginn an im Ring bereiten. „Ich will sofort da sein. So wie in meinen letzten zwei Kämpfen“, erklärt Fress vor dem Duell um die IBO-Interconti-Krone.
Fress kann K.o.-Hattrick feiern
Mit einem vorzeitigen Sieg könnte Fress einen K.o.-Hattrick feiern. In seinen letzten beiden Kämpfen machte Fress nämlich kurzen Prozess. Im April holte er sich mit einem linken Haken gegen Roman Gorst (Passau) in Chemnitz in Runde zwei den deutschen Meistertitel. Und im Juli gewann er in Magdeburg gegen Edwin Mosquera (Kolumbien) mit einem harten Treffer aufs Ohr schon in Runde eins.
Fress: „Ob es wieder so gut klappt, werden wir sehen. Aber es wird auf keinen Fall leicht. Mein Gegner steht in der Weltrangliste sogar einige Plätze vor mir. Das spornt mich aber zusätzlich an. Schließlich kann ich bei einem Sieg auch einen ordentlichen Sprung nach vorne machen und im nächsten Jahr vielleicht um einen WM-Titel kämpfen.“ Wild drauf los boxen wird Fress natürlich nicht. „Ich muss meine Reichweite ausspielen und ihn auf Distanz halten“, so Fress, vor seinem 19. Profikampf, von denen er nur einen verlor.