Sport Krankheit, Familie, Selbständigkeit: Diese Sportler aus Sachsen-Anhalt beenden ihre Karriere
Wer aus dem Leistungssport in Sachsen-Anhalt aussteigt und warum: Athleten entscheiden sich für eine neue Zukunft.

Magdeburg. Yul Oeltze lebt in Berlin, an manchen Tagen auch in Paris oder in Wien. Er will irgendwann den Mount Everest besteigen. Der ehemalige Canadier-Weltmeister hat in diesem Jahr nicht nur sein Leben als Leistungssportler beendet, er hat nach seinem verpassten Start bei den Olympischen Spielen in Tokio auch den kompletten Schnitt gemacht, ist aus dem Sport, der sein Leben so lange bestimmt hat, rausgegangen, hat den SCM und sogar die Stadt Magdeburg verlassen.
Er widmet sich dem Crossfit, hat seine eigene Coachingzone im Internet aufgebaut. Und wenn man seine Nachrichten in seinen sozialen Kanälen verfolgt, dann genießt der 28-Jährige mit seiner Lebensgefährt Jana nun in vollen Zügen sein neues Leben zwischen dem Sport und Lifestyle.
Das Jahr 2021 hat also wieder einmal das Ende von Karrieren im Leistungssport geschrieben. Erwartbare Geschichten, überraschende Geschichten. Aus der Leichtathletik, dort haben die Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz und der Sprinter Julian Reus dem Sport den Rücken gekehrt.
Oder aus dem Kanusport, dort hat nicht nur Oeltze, sondern auch der Kajakfahrer und fünfmalige Olympiastarter Ronald Rauhe das Paddel an den Nagel gehängt. Und er hätte sich keinen besseren Zeitpunkt wünschen können. Er tritt als Olympiasieger im K4 und als Fahnenträger der deutschen Mannschaft bei der Abschlussfeier in Tokio ab.
Wir erzählen nun die Geschichten von vier Athleten, die in den vergangenen Jahren für Sachsen-Anhalt um Medaillen kämpften, die entweder die Spiele in Tokio verpassten oder nach diesen in ein neues Leben aufgebrochen sind: Es sind die Geschichten der Diskuswerferin Anna Wierig, der Schwimmerinnen Franziska Hentke und Finnia Wunram und des Ruderers Maximilian Planer.