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Boxen Krasniqi mit Blitz-K.o. zum Meistertitel

Während sich Ardian Krasniqi mit einem schnellen K.o. gegen Deniz Altz den Deutschen Meistertitel im Halbschwergewicht holte, mussten Tyron Zeuge und Tom Schwarz beim Fides-Boxabend in der Magdeburger Getec-Arena über die Runden.

Von René Miller Aktualisiert: 24.09.2023, 16:18
Ardian Krasniqis Schlag auf die Leber von Deniz Altz beendet den Kampf im Halbschwergewicht um die Deutsche Meisterschaft vorzeitig.
Ardian Krasniqis Schlag auf die Leber von Deniz Altz beendet den Kampf im Halbschwergewicht um die Deutsche Meisterschaft vorzeitig. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - „Tyron“ auf der einen Tribünenenseite und „Zeuge“ als Antwort auf der anderen. Sogar mit Wechselgesang feuerten die Fans ihren Kämpfer in der Getec-Arena immer wieder an. Doch der 31-Jährige hatte auf der anderen Seite des Rings mit Nasser Bukenya einen Gegner, der ihm den Kampf unerwartet schwer machte. Am Ende gewann Zeuge zwar mit 80:71, 79:72 und 79:72 klar nach Punkten. Aber seine Fans unter den rund 2500 Zuschauern beim Boxabend am Samstag von Fides Sports hatten natürlich auf ein vorzeitiges Ende gehofft.

Zeuge, der statt wie ursprünglich angegeben nicht im Supermittelgewicht sondern im Halbschwergewicht den Kampf bestritt, hat seinen Gegner in Runde sogar schon am Boden. Der gebürtige Berliner machte auch lange ordentlich Druck, punktete immer wieder mit der Führhand und legte gute Kombinationen nach. Doch der in den Niederlanden lebende Boxer aus Uganda provozierte nicht nur mit Showeinlagen, sondern hatte auch einen langen Atem und wich den Schlägen geschickt aus. Während bei Zeuge am Ende des Kampfes auch die Kräfte schwanden, wurde Bukenya stärker und landete selbst den einen oder anderen Treffer.

„Ich bin zufrieden mit dem Kampf. Es gibt natürlich noch einiges zu tun. Aber im Boxen gibt es ja immer etwas zu verbessern“, erklärte Zeuge wie gewohnt cool und freute sich auf die Bierchen danach. „Das war große Boxschule und wir sind im Plan“, erklärte Fides-Promoter Burim Sylejmani. Dass er Zeuge auch gleich zu den besten Halbschwergewichtlern der Welt zählte, ist natürlich übertrieben. Die lange Kampfpause von 2019 bis 2023 ist nicht mit zwei, drei Aufbaukämpfen aufzuholen. Und eine ernsthafte Chance auf einen WM-Kampf ist angesichts echter Giganten im Halbschwergewicht wie Artur Beterbijev wohl eher eine Gewichtsklasse tiefer realistisch.

Zeuge und Schwarz müssen über die Runden

Dass das Duell um die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht zwischen Ardian Kraniqi (Rottweil) und Deniz Altz (Landau) nicht über die Runden geht, damit war angesichts der bisherigen Kampfbilanz bei Altz von zehn Niederlagen in 25 Kämpfen zu rechnen. Aber Altz ging nach einem Treffer auf die Leber schon nach 93 Sekunden auf die Knie. Krasniqi: „Ich wusste, dass er an der Leber anfällig ist. Aber es tut mir leid für die Zuschauer. Ich war topfit und hätte gerne länger geboxt.“

Im Hauptkampf des Abends lieferte sich Schwergewichtler Tom Schwarz mit dem Ukrainer Kostiantyn Dovbyshchenko dann zum Ende hin eine wilde Schlacht. Schwarz teilte ordentlich aus, musste aber auch einige harte Treffer einstecken. Auch deshalb weil er nach langer Ringpause technisch noch nicht wieder auf seinem alten Level ist. Nach zehn Runden urteilten die Punktrichter 97:93, 97:93 und 97:94. „Ich bin zurück und Danke an mein Team“, erklärte Schwarz, dessen Comeback für große Diskussionen und schließlich auch dafür gesorgt hatte, dass DAZN die ursprünglich geplante Übertragung des Kampfabends doch wieder strich.

Zeuges Fan-Gesänge werden übrigens terminlich erhört. Die Anhänger forderten nämlich lautstark, den in Augsburg lebenden Boxer auch wieder in Berlin kämpfen sehen zu wollen. Und dafür hat Fides am 25. November einen Kampfabend in der Hauptstadt geplant.