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Galopp Magdeburger Renn-Verein auch ohne Zuschauer zuversichtlich

Der Magdeburger Renn-Verein blickt dem Aufgalopp am Freitag (ab 15 Uhr) optimistisch entgegen. Einziges, aber natürlich wesentliches Manko: Zuschauer sind wegen der Corona-Pandemie nicht erlaubt.

Von Uwe Tiedemann 11.05.2021, 20:42
Im vergangenen Jahr gewann Jockey Bauyrzhan Murzabayev mit ?Sporting Hunter? (vorn) den  Preis der Ottostadt Magdeburg. Auch am Freitag sitzt der gebürtige Kasache wieder im Sattel.
Im vergangenen Jahr gewann Jockey Bauyrzhan Murzabayev mit ?Sporting Hunter? (vorn) den Preis der Ottostadt Magdeburg. Auch am Freitag sitzt der gebürtige Kasache wieder im Sattel. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. Nachdem der Renn-Verein in jüngster Vergangenheit coronabedingt mit etlichen, nicht zuletzt finanziellen Hürden zu kämpfen hatte, geht es jetzt wieder aufwärts. So sind für Freitag ab 15 Uhr 69 Pferde in sieben Rennen gemeldet. Das Preisgeld (Prämien jeweils für die ersten Fünf) beträgt pro Rennen 5100 Euro, insgesamt also 35700 Euro.

Die Nachfrage war mitunter so groß, dass das dritte Rennen sogar geteilt werden musste und nun einmal acht und einmal neun Pferde am Start sind.

Und auch für die „Zocker“ hat Präsident Heinz Baltus gute Nachrichten: „Ab Himmelfahrt finden vier Renntage in Folge statt, u. a. in Dortmund und in Hannover. Da hätte die Gefahr bestanden, dass sich für uns niemand mehr besonders interessiert. Nun aber bieten wir im sechsten Rennen, einem Ausgleich IV über 2050 Meter, eine Viererwette mit einer Garantieauszahlung von 20000 Euro an.“ Dieses Lockmittel hat sich, so der Clubchef, in der Galopperszene längst herumgesprochen, so dass Magdeburg nicht mehr außen vor, sondern mittendrin ist – und natürlich auf einen gesteigerten Umsatz bauen kann.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die hervorragende Resonanz auf die Spendenaktion in Anlehnung an das 115-jährige Vereinsbestehen. Ziel war es, das Rennen um den „Jubiläumspreis der Magdeburger Galoppsportfreunde“ fremdzufinanzieren. Das ist vollauf gelungen. „Seit der Ankündigung in der Volksstimme standen Telefon und Rechner nicht mehr still. Der Spendenstand betrug Stand Dienstag, 12 Uhr, 6800 Euro“, berichtete der Technische Leiter und Marketing-Verantwortliche, Jens Hitzeroth, und fügte hinzu: „Ein solches Ergebnis hatten wir nicht erwartet. Es erfüllt uns mit Stolz, dass es so viele Unterstützer gab.“ Privatpersonen, Firmen und auch Spendengemeinschaften sorgten mit Beträgen zwischen 10 und 1000 Euro für diese üppige Summe. Fast logisch, dass Baltus & Co. das Rennen, ein Ausgleich IV über 1800 Meter, zum Haupt-Event des Freitags erklärt haben. Ein Freitag, der allerdings keine Besucher zulässt und damit für ein Novum in der Clubgeschichte sorgt, denn das gab es seit 1906 noch nie.

Dabei sinken gerade in Magdeburg die Inzidenzzahlen deutlich. Für einen Renntag mit Zuschauern reichte es trotzdem nicht. „Wir sind quasi eine Woche zu früh. So kurzfristig lässt sich in Corona-Zeiten nichts mehr ändern. Wir hätten zum einen keine Genehmigung erhalten und zum anderen das Hygienekonzept komplett überarbeiten müssen“, erläuterte Baltus.

So blicken die Verantwortlichen schon sehnsüchtig auf den 2. Renntag am 26. Juni, „wenn wir ebenfalls Alleinveranstalter sind und dann hoffentlich und endlich wieder Zuschauer im Herrenkrug begrüßen können“, so Hitzeroth. Für Freitag müssen Galoppinteressierte mit einem kostenlosen Livestream (www.deutscher-galopp.de) vorliebnehmen.