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Regionalsport Timpelan gibt den Ton an

Der dritte Renntag des Magdeburger Renn-Vereins, eine Mischung aus Trab und Galopp, stand ganz im Zeichen des Dreifachsiegers Marc Timpelan.

Von Uwe Tiedemann 11.05.2018, 01:01

Magdeburg l Der Herrenkrug platzte am „Herrentag“ wieder einmal aus allen Nähten. Rund 7000 Zuschauer verfolgten die neun Rennen, darunter auch viele Spieler der FCM-Traditionsmannschaft. „Es ist eine Ewigkeit her, dass ich zuletzt hier gewesen bin. Aber es ist mal etwas anderes“, sagte ein gut gelaunter Martin Hoffmann. Und – auch gewettet? „Natürlich“, so der 63-Jährige, „aber darum kümmern sich unsere Frauen ...“ Renn-Vereins-Präsident Heinz Baltus: „Ein fantastischer Renntag. Auch mit dem Wetter hatten wir richtig Dusel.“ Das vorhergesagte Gewitter begann erst, als die Rennen kurz nach 17 Uhr beendet waren.

Auch die einzige „Schrecksekunde“ verlief zum Glück glimpflich. Beim zweiten Lauf zur Sport-Welt-Amateur-Trophy stürzte Reiterin Chantal Hellier (17) vom Pferd, wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, zog sich laut Renn-Verein außer Prellungen aber keine schwerere Verletzung zu. Der in Führung liegende vierjährige Wallach „Boy Charlton“ war kurz vorm Ziel ausgebrochen und hatte so die Reiterin abgeworfen.

Erstaunlich: Der Wettumsatz war beim Traben höher als beim Galopp. „Das zeigt, dass das Traben bei uns immer mehr angenommen wird“, sagte Totoleiter Torsten Meyer, der den Gesamtumsatz von 137.034,58 Euro (58.766,48 Euro von außen, 78.268,10 Euro auf der Bahn) als „ordentlich“ bezeichnete.

Am meisten Geld gab es im vorletzten Trabrennen zu gewinnen, nämlich 282 Euro (für zehn) auf Sieg und 42.599 (!) Euro auf die Dreierwette. Grund war ein Außenseitersieg – der achtjährige Hengst „Julius Southwind“ mit dem in Berlin lebenden Finnen Jorma Oikarinen im Sulky behielt die Oberhand. Oikarinen profitierte zudem davon, dass es zuvor einen Fehlstart gegeben hatte, was die Pferde noch unruhiger werden ließ und es gleich zu vier Disqualifikationen wegen Galoppierens kam, darunter manchen Favoriten.

Bei den vier Amateur-Galopprennen gab Timpelan klar den Ton an. Gleich zu Beginn triumphierte der Magdeburger mit seinem eigenen Pferd „Torqueville“, das trotz des mit Abstand höchsten Gewichts nicht zu schlagen war. Dann führte der 39-Jährige auch den neunjährigen Hengst „Songan“ von Angelika Glodde (Halle) und den sechsjährigen Wallach „Sameer“ von Marco Angermann (Leipzig) zum Sieg.

Hinzu kam noch ein dritter Rang im Hauptrennen (Preis der MDCC Magdeburg City Com), das Monique Lübcke auf „Amparo“ für den Bremer Stall Greitis gewann.

Doch es kam noch besser: Für „Torqueville“ bedeutete der Erfolg nicht nur sein siebter Gesamtsieg, der Wallach wurde zudem am gestrigen Himmelfahrtstag sieben Jahre alt.

Und auch Timpelan hatte noch mehr zu bieten: „Vor 22 Jahren habe ich am Himmelfahrtstag meinen 50. Sieg im Herrenkrug gefeiert und bin Jockey geworden.“ Auf seiner Heimatbahn hat er nunmehr 39 Rennen gewonnen: „Am Frühstückstisch hatte ich mir vorgenommen, die ,40‘ vollzumachen. Hat nicht ganz geklappt.“ Noch nicht ...

Der Magdeburger Renn-Verein kann nach drei relativ kurz hintereinander ausgetragenen Renntagen nun erst einmal durchatmen. Weiter geht es am 23. Juni.

Ergebnisse:

I (Trab): Look Red Romulus - Maine - Hella; Sieg 211; Platz 36-14-26; Zweierwette (ZW) 1385; Dreierwette (DW) 3909

II (Galopp): Torqueville - Novacovic - Lepanosie; Sieg 32; Platz 14-15,13; ZW 126; DW 367

III (Trab): Evans Stardust - Tears To Heaven - Casanova d‘Amour; Sieg 26; Platz 17-18-17; ZW 276; DW 890

IV (Galopp): Songan - So Soon - Index Waiter; Sieg 30; Platz 14-16-19; ZW 78; DW 584

V (Trab): Mighty Hanover - Greenspan - Classic St Pat; Sieg 118; Platz 25-30-14; ZW 406; DW 1308

VI (Galopp): Amparo - Stanley Daley - Idolo; Sieg 56; Platz 22-28-25; ZW 324; DW 3949

VII (Trab): Julius Southwind - Gobelin - Expensive Dust; Sieg 282; Platz 60-27-65; ZW 1354; DW 42 599

VIII (Galopp): Sameer - Brown Beauty - Circulate; Sieg 24; Platz 16-20; ZW 79; DW 201

IX (Trab): Napster - Bell Simoni - Classic Hope; Sieg 19; Platz 12-18-44; ZW 37; DW 1294