Schwimmen „Nicht nur zufrieden“: Wellbrock vom SCM krault ins Finale
Der 27-Jährige legt im Vorlauf über 1.500 Meter Freistil die schnellste Zeit vor. Nina Holt darf über den Einzug in den Endlauf und einen deutschen Rekord jubeln.

Singapur/Magdeburg - Florian Wellbrock ist als Zeitschnellster ins Finale der Weltmeisterschaften von Singapur geschwommen. Der 27-Jährige vom SC Magdeburg, der bei den Freiwasser-Wettbewerben dieser Titelkämpfe vier Goldmedaillen gewann, absolvierte am Samstagmorgen mitteleuropäischer Zeit seinen Vorlauf über 1.500 Meter Freistil in 14:44,81 Minuten. Der Hannoveraner Sven Schwarz erreichte mit der viertschnellsten Zeit (14:45,31) ebenfalls den Endlauf am Sonntag.
„Ich bin nicht nur zufrieden, sondern auch ein bisschen erleichtert“, sagte Wellbrock nach seinem Rennen. Und schickte mit einem Augenzwinkern hinterher: „Ich glaube, ich habe in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, über die 1.500 Meter morgens eine Runde weiterzukommen.“ Der Schützling von Trainer Bernd Berkhahn war bekanntlich sowohl bei der WM in Fukuoka als auch bei den Olympischen Spielen in Paris im Vorlauf gescheitert. Seine Zeit in Singapur war zugleich „die schnellste Vorlaufzeit, die ich jemals hingelegt habe, das ist schon extrem cool, dass es so geklappt hat".
Das Verständnis für Leistungssport ist einfach wichtig: Fehler gehören dazu, Versagen gehört dazu.
Florian Wellbrock vom SCM
Wellbrock hat nicht nur ob seiner vier Titel im Freiwasser zu einer neuen Leichtigkeit gefunden. „Ich bin die letzten zwei Jahre immer ein bisschen meinem Perfektionismus hinterhergelaufen“, erklärte er. „Ich denke, dass das nicht möglich und für mich auch keine gesunde Herangehensweise ist.“ Stattdessen: „Das Verständnis für Leistungssport ist einfach wichtig: Fehler gehören dazu, Versagen gehört dazu.“ Das hat er alles erlebt. Und nun steht er in einem Finale, in dem alle acht Athleten im Vorlauf schnelle Zeiten vorgelegt haben. „Das Fekd ist sehr eng. Keiner will sich die Butter vom Brot nehmen lassen“, blickte Wellbrock voraus.
Bereits in der Finalsession am Sonnabend ist neben Isabel Gose über 800 Meter Freistil auch Nina Holt gefordert. Die 22-Jährige erzielte mit der Mixedstaffel über 4x100 Meter Freistil einen deutschen Rekord und zog als siebtbestes Team in den Medaillenkampf ein. Nach 3:24,87 Minuten schlugen Holt, Nina Jazy, Josha Salchow und Rafael Miroslaw an. Als schnellstes Team kraulte die USA in den Endlauf (3:21,48).