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Freiwasser Wellbrock vom SCM verpasst ohne Neopren-Anzug eine EM-Medaille

Florian Wellbrock und Rob Muffels vom SC Magdeburg haben bei der Europameisterschaft in Budapest eine Medaille verpasst. Über die nichtolympischen fünf Kilometer belegten sie den neunten und elften Platz.

12.05.2021, 14:53
Florian Wellbrock.
Florian Wellbrock. Foto: Jo Kleindl

Budapest/Magdeburg. Ärmelfreie Oberarme, freier Rücken: Florian Wellbrock hat sich am Mittwoch ohne Neopren-Anzug in die Fluten des Lake Lupa - nördlich von Budapest gelegen - gestürzt und ist nach fünf Kilometern im 19 Grad warmen Wasser als Neunter entstiegen. Im Feld der Neopren-Schwimmer, der Start in diesem Anzug ist zwischen 18 und 20 Grad optional, hatte sich der Freiwasser-Athlet vom SC Magdeburg in den Nachteil eines schlichten Rennanzuges gewagt, um seine Form zu überprüfen. „Das haben wir zwei Stunden vor dem Start so entschieden, weil das Wasser relativ warm war“, sagte sein Trainer Bernd Berkhahn. Kein Neopren bedeutet allerdings auf Dauer spürbare Kälte und durchgehend weniger Auftrieb. Und letztlich musste Wellbrock diese Nachteile spätestens auf den letzten 800 Metern der nichtolympischen Distanz akzeptieren. „Da konnte er sich vom Feld nicht mehr lösen“, analysierte Berkhahn nach einem „sehr schönen Rennen mit vielen taktischen Finessen.“

7,2 Sekunden nach dem Sieger schlug der 23-Jährige an. Der Sieger hieß Gregorio Paltrinieri (55:43,3 Minuten), der Italiener setzte sich vor Marc-Antoine Olivier (Frankreich) und Landsmann Dario Verani durch. Für den Olympiasieger im Becken über 1500 Meter Freistil war es der erste Titel im Freiwasser, er ist der härteste Konkurrent des Magdeburgers Wellbrock sowohl im Becken als auch über die olympischen zehn Kilometer, über die am Donnerstag ab 14 Uhr wiederum im Lake Lupa der kontinentale Meister gesucht wird.

Wellbrock wurde gefolgt von Ruwen Straub (Würzburg) auf Rang zehn und von seinem Teamgefährten Rob Muffels auf Platz elf. Der 26-Jährige erreichte nach 55:57,5 Minuten das Ziel. Dabei hatte er sich zur Hälfte des Rennens in die Spitzengruppe gekrault, doch auf den letzten Metern sichtlich an Tempo rausgenommen. Einige Stunden zuvor hatte mit der Niederländerin Sharon van Rouwendaal ebenfalls ein Schützling der Magdeburger Trainingsgruppe, zugleich SCM-Mitglied und Olympiasiegerin, das Frauenrennen über die fünf Kilometer gewonnen. Finnia Wunram hatte aus gesundheitlichen Gründen passen müssen.