Fußball Ulrich Schröder leitet als Schiedsrichter noch immer Partien bis hin zur Kreisoberliga der Herren Rentner noch mit 69 Jahren fit wie ein Turnschuh
69 Jahre alt, aber noch kein bisschen müde: Ulrich Schröder aus Salzwedel ist im Fußballgeschäft als zuverlässiger und anerkannter Schiedsrichter noch immer mittendrin statt nur dabei - und möchte es auch noch so lange bleiben, wie es die Gesundheit zulässt.
Salzwedel l Um die 50 Partien im Jahr leitet der rüstige Rentner Ulrich Schröder noch immer trotz seiner stolzen 69 Jahre. Von Altersmüdigkeit keine Spur, der Hansestädter kann vom Fußball nie genug bekommen. "An einem Wochenende ohne Fußball fehlt mir etwas", sagt Schröder, der zudem auch noch in der Laufgruppe des SV Eintracht Salzwedel mitmischt.
Aufgewachsen ist Ulrich Schröder in der Nähe von Stralsund. Mit fünf Jahren begann er seine aktive Karriere bei der SG Reinkenhagen, nachdem er zuvor oft schon auf dem Schulhof dem runden Leder hinterhergejagt ist. Mit 30 Jahren spielte Schröder mit den Herren der SG in der Bezirksliga. 1975 kam der heute 69-Jährige berufsbedingt nach Salzwedel und schloss sich dort zunächst dem ESV Lokomotive Salzwedel an, wo Bruno Öppert als Trainer das Sagen hatte. Drei Jahre später wechselte Ulrich Schröder wie viele seiner Mannschaftskameraden vom ESV Lok zu Aktivist Salzwedel und war dort bis zu seinem 43. Lebensjahr aktiv. Dann ließ Schröder seine Karriere beim SV Brietz in der Bezirksklasse ausklingen. Immer in Erinnerung bleiben wird ihm das Aufstiegsspiel zur Bezirksliga mit Aktivist Salzwedel, das mit 2:0 siegreich gestaltet wurde. Daran hatte der einstige Mittelfeldmotor, dem die Spielweise des Rekordmeisters FC Bayern München schon seit Jahren imponiert, selbst großen Anteil, erzielte einen Treffer selbst und bereitete den anderen auch noch vor.
Noch mit 54 Jahren am Marathon in Liepe teilgenommen
Mit 35 Jahren schloss sich der Salzwedeler zudem der Laufgruppe des SV Eintracht Salzwedel an. Läuferisch stark war der heute 69-Jährige schon immer. "Das war auch beim Fußball, wo ich im Mittelfeld gespielt habe, immer meine Welt", erklärt er. Noch mit 54 lief Ulrich Schröder einen Marathon in Liepe in einer Zeit von drei Stunden und 29 Minuten.
Seine Karriere als Schiedsrichter begann der Sportler mit Herz im Jahr 1978. Er wurde darum gebeten und leitete zunächst nur in unregelmäßigen Abständen Partien. Erst nach der Wende wurde es intensiver. Noch heute leitet er Partien bis zur Kreisoberliga der Herren und ist dank seiner herausragenden Fitness fast immer auf Ballhöhe. Für kurze Zeit arbeitete Ulrich Schröder auch als Trainer. Ab 1989 war er für die erste Männermannschaft des SV Eintracht Salzwedel zuständig, dann übernahm er die Geschicke beim niedersächsischen TuS Wustrow. "Schon in meinen jungen Jahren hätte ich ohne Fußball nicht leben können. Ich war immer fanatisch und habe noch heute Spaß daran, Spiele zu pfeifen. Ich fühle mich einfach fit", sagt Schröder.
Thomas Kölle: "Zuverlässiger und ehrlicher Sportsmann"
Neuerdings leitet der 69-Jährige die Begegnungen für den Kuhfelder SV. Zu diesem Verein kam er durch Manfred Klahs, von dem er darum gebeten wurde. "In dieser Saison werde ich auf jeden Fall noch als Schiedsrichter zur Verfügung stehen. Wenn es die Gesundheit zulässt, werde ich wohl auch noch die nächste Spielzeit angehen", blickt Schröder schon in die Zukunft. Schiedsrichter-Obmann Thomas Kölle weiß, dass er sich auf den 69-Jährigen verlassen kann. "Ulrich ist ein sehr zuverlässiger und ehrlicher Sportsmann. Er bereitet sich gut auf jedes Spiel, das er pfeift, vor", weiß Kölle, der zudem verrät, dass Schröder der momentan älteste Schiedsrichter im Kreisfachverband Altmark West ist. "Er bringt sich zudem gut mit ein und gibt jungen Schiedsrichtern ab und an wertvolle Tipps. Zudem arbeitet er nun auch sehr gut mit dem Internet", weiß Thomas Kölle die Arbeit von Ulrich Schröder zu schätzen. Der wird vermutlich nach seiner aktiven Karriere dem KFV noch als Schiedsrichter-Beobachter zur Verfügung stehen.
Beim Laufsport ist der 69-Jährige auch noch immer mit Begeisterung dabei und nimmt an fast jeder Veranstaltung dieser Art in der Umgebung teil. Mit dabei ist zumeist auch seine siebenjährige Enkelin Katharina Schellenberg. Mit Katharina läuft Schröder bereits zusammen, seit sie viereinhalb Jahre alt ist. Für sich und seine Gesundheit dreht Ulrich Schröder aber auch unter der Woche seine Runden in der Hansestadt. "Ich laufe dann immer so zwischen zehn und zwölf Kilometer", verrät der Rentner. Dienstags und donnerstags zieht er im Seelenbinder-Stadion seine Bahnen, am Wochenende geht es zumeist zum Schwarzen Berg. Am Wochenende ist Ulrich Schröder dann aber auch fast immer auf Achse, um als Referee Fußballpartien zu leiten. Er tut dies mit Begeisterung - auch wenn er im nächsten Jahr bereits seinen 70. Ehrentag feiert.