Handball Der SCM ist auch in der Champions League nicht zu stoppen
Nach dem perfekten Bundesliga-Start gewinnt der SC Magdeburg auch zum Auftakt der Königsklasse. Gegen Paris überzeugen die Grün-Roten mit einer starken Wurfquote.

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat seinen erfolgreichen Saisonstart mit einem Auftaktsieg in der Champions League vergoldet. Gegen Paris St.-Germain gewann der Titelverteidiger vor 6.182 Zuschauern in der Getec-Arena mit 37:31 (21:17). Den Grundstein für den Erfolg legte der SCM in Angriff mit einer Wurfquote von 79 Prozent.
„Nach einem wackligem Beginn wurde es immer stabiler und wir haben immer mehr Lösungen gefunden. Wir hatte auch ein bisschen mit dem ungewohnte Stil von PSG zu kämpfen. Viel über den Kreisläufer, viel Physis und viel zwei gegen zwei - das hatten wir lange nicht und mussten uns erst in Spiel finden. Dabei haben uns auch die viel Zuschauer in der Halle sehr geholfen“, analysierte Trainer Bennet Wiegert.
Schon vor dem Anpfiff hatten die grün-roten Fans Grund zum Jubeln. Gisli Kristjansson, Felix Claar und Magnus Saugstrup wurden mit dem EHF Excellence Award ausgezeichnet. Das Trio schaffte es mit seiner Leistung in die Mannschaft der Saison 2024/25. Und auch dem ersten Königsklassen-Spiel der Spielzeit 2025/26 drückten die genannten Akteure ihren Stempel auf. Kristjansson warf die ersten beiden SCM-Treffer und auch Claar war nach zwölf Minuten bereits viermal erfolgreich. Der Schwede traf nach einem Fehlpass von PSG-Spielmacher Luc Steins per Gegenstoß zum 8:8.
SCM lässt Green im PSG-Tor keine Chance
Die Elbestädter waren offensiv nicht zu bremsen. Nahezu jeder Angriff war ein Tor. Gäste-Coach Stefan Madsen tauschte daher schon in der 14. Minute die Torhüter. Stanis Soullier kam für den ehemaligen Magdeburger Jannick Green, der bis dato nur eine Parade verbuchte, zwischen die Pfosten. Aber auch der 21-Jährige bekam kaum eine Hand an den Ball. Nach einem sehenswerten Zuspiel von Kristjansson markierte Oscar Bergendahl den 21:17-Pausenstand. Der SCM wies beim Gang in die Kabine eine Wurfquote von 81 Prozent aus. Wiegert: „Wir hatten dabei auch ein fantastisches Tempospiel mit zwölf Toren.“
Nach dem Seitenwechsel kam Green zurück auf die Platte. Der Däne war nun mehrfach zur Stelle. Da aber auch Sergey Hernandez (insgesamt elf Paraden) im SCM-Tor immer besser in die Partie fand, konnte der Vier-Tore-Vorsprung nicht nur gehalten, sondern sogar ausgebaut werden. Sebastian Barthold traf zum 28:22 (41.). Elf Minuten vor dem Ende stellte Claar sogar auf 33:26. Dennoch appellierte SCM-Trainer Bennet Wiegert in einer Auszeit, dass er „keine Spielerein“ sehen möchte.
Da sich Paris zudem noch einen Wechselfehler in der Schlussphase erlaubte, waren diese Bedenken umsonst. Daran änderte auch nichts, dass Noah Gaudin, der Sohn des früheren SCM-Profis Christian Gaudin, fünf Minuten vor der Schlusssirene auf 30:34 aus Sicht des französischen Serienmeisters verkürzte. Stattdessen sorgte Claar mit seinen Toren neun und zehn für klare Verhältnisse. Sein schwedischer Landsmann Oscar Bergendahl markierte schließlich den 37:31-Endstand.
Nach jeweils zwei Niederlagen zu Beginn der Champions League in den vergangenen beiden Jahren starten die Magdeburger nun wieder mit einem Erfolgserlebnis. Somit reisen die Grün-Roten mit einem guten Gefühl am 18. September (20.45 Uhr) zum ersten Auswärtsspiel beim FC Barcelona. Zuvor steht am Sonntag (16.30 Uhr/Dyn) jedoch das Bundesliga-Heimspiel gegen den TVB Stuttgart an.
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Claar 10, Magnusson 8/4, Kristjansson 3, Lagergren 3, Saugstrup 3, Barthold 2, Bergendahl 2, Hernandez 2, Weber 2, Jonsson 1, Pettersson 1
PSG-Tore: Syprzak 11/5, Fathy Omar 5, Prandi 5, Maras 3, Gaudin 2, Peleka 2, Sole Sala 2/1, Karlsson 1
Schiedsrichter: Marin/Garcia (Spanien)
Zuschauer: 6.182
Strafminuten: 10 - 12
Siebenmeter: 4/4 - 6/7